US-Glückspielriese DraftKings zieht angeblich Kauf von 888 in Betracht

Der US-Glückspielkonzern DraftKings prüft Angebot für Mr Green Casino Eigentümer 888! (Bildquell: polarmermaid auf Unsplash)

Der US-Glücksspielkonzern DraftKings ist dick im Geschäft mit Online Casinos und Sportwetten und hat offenbar den angeschlagenen Konkurrenten 888 Holdings als Übernahmekandidaten ausgemacht. Um die 888 Casino-Mutter zu kaufen, wäre ungeachtet der aktuell wirtschaftlich angespannten Situation ein Milliardenangebot fällig. Die gejagte Unternehmensgruppe, unter deren Dach auch die in Deutschland gut etablierten Marken SlotClub und Mr Green Casino angesiedelt sind, hat bisher jedoch kein konkretes Übernahmeangebot bestätigt. Im Jahr 2021 gab es bereits eine ähnliche Situation und DraftKings machte mit einem 20-Milliarde-Übernahmepaket Schlagzeilen und versuchte bwin-Eigentümer Entain zu schlucken. In jedem Fall haben die in London an der Börse gehandelte Aktien von 888 im Zuge dieser Berichterstattung sich ein wenig erholen können.

Übernahmekarussell bahnt sich an

Der amerikanische Online-Gaming-Gigant DraftKings hat wohl angesichts der Schwierigkeiten des Unternehmens 888 Holdings eine Übernahme in Betracht gezogen. DraftKings ist zwar noch nicht mit einem Übernahmeangebot an 888 herangetreten, hat aber über diese Möglichkeit nachgedacht und die Angelegenheit mit den 888-Aktionären erörtert. Das geht unter anderem aus einem Bericht der Financial Times hervor. Damit würde sich der Kreislauf schließen. Denn: Nachdem Caesars Entertainment William Hill übernommen hatte und alles außerhalb der USA durch ein neues Bieterverfahren an die 888 Holdings verkauft wurde, könnte DraftKings das Nicht-US-Paket übernehmen.

Den Abwärtstrend ausgelöst hat letztlich die weltweite Entwicklung im Zuge von Corona und Kriegshandlungen. Die Kredite für die Übernahme zu stemmen macht den 888 Casino Anbieter aufgrund enormer Schwankungen bei den Zinsen Probleme. Ein finanzstarkes Unternehmen aus der Glücksspielbranche sieht darin gute Chancen, durch eine Übernahme zu expandieren. Und wie die Financial Times berichtet, hat DraftKings den Übernahmeversuch im Sommer dieses Jahres bereits in Erwägung gezogen. Die Wirtschaftszeitung hob auch hervor, dass das Glücksspielunternehmen im Vorfeld schon Gespräche über die Übernahme angestoßen hat.

Sorgt DraftKings für das Ende der 888 Holdings?

In den Monaten Juni und Juli traf sich Jason Robins, der Vorstandsvorsitzende von DraftKings, mit Vertretern von FS Gaming, einem Großaktionär von 888. Angeblich besprach Robins die Übernahme mit FS Gaming und erkundigte sich nach der Möglichkeit einer Komplettübernahme von 888 Holdings auf Aktienbasis. Die Gespräche fanden etwa zur gleichen Zeit statt, als 888 Holdings einen neuen Chief Executive Officer suchte. Diese Position wurde vor kurzem von Per Widerström übernommen, der sich von einer Reihe von weiteren Stellungen wie bei der deutschen Bilthouse GmbH und beim Casumo Casino Anbieter verabschiedete, um sich ganz 888 zu widmen.

Infolge der schwierigen Lage von 888 ist das Unternehmen ein vielversprechendes Übernahmeziel geworden. Die prekäre Lage von 888 Holdings macht das Unternehmen nach Ansicht von Finanzanalysten zu einem idealen Ziel für Übernahmeversuche. Neben dem sinkenden Aktienkurs und den Problemen im Management sowie in der Geschäftspolitik hatte das Unternehmen auch mit regulatorischen Komplikationen und einer Überprüfung seiner Lizenz zu kämpfen.

Die Financial Times geht davon aus, dass DraftKings 888 Holdings theoretisch für rund 676,9 Millionen US-Dollar hätte übernehmen können, wenn man die damalige Marktkapitalisierung zugrunde legt. Die massive Nettoverschuldung von 888 Holdings könnte jedoch ein Problem darstellen, so die Analysten. Zum Vergleich: Anfang des Jahres hatte das Unternehmen den britischen Glücksspielriesen William Hill von Caesars Entertainment übernommen. Dass DraftKings eine Übernahme in Erwägung zieht, steht im Einklang mit der allgemeinen Expansionsstrategie des Unternehmens und des anhaltenden starken Momentums.

888 Holdings: Ehemalige Entain-Vorstände kaufen sich ein

Das Gaming-Unternehmen aus Boston hat im Sommer erste Gespräche mit den Top-Aktionären von 888 geführt. Interessanterweise handelt es sich hierbei um eine Gruppe von ehemaligen Entain Funktionären, ausgerechnet der Konzern, den DraftKings bereits versucht hat zu übernehmen.

Bei dem gerade mal seit 2012 existierende Glücksspielunternehmen folgt ein Rekordumsatz auf den nächsten. Schon heute erzielt der US-Konzern jährlich höhere Einnahmen als etablierte Casino Marken wie Merkur Gauselmann und Novomatic. Für 2023 erwartet der Betreiber einen Jahresumsatz von bus zu 4,8 Milliarden US-Dollar. Damit wäre eine 888 Übernahme in jedem Fall machbar. Dazu kommt, dass die Expansionsstrategie wie bei MGM (Besitzer von LeoVegas) international ausgelegt ist. Und mit den zu 888 gehörenden Online Casinos und Sportwettenanbieters würde man auf einen Schlag enorm an Reichweite gewinnen und den Umsatz um etwa 2 Milliarden erhöhen.

Quelle: Financial Times Artikel vom 9. November 2023 „DraftKings discussed bid for William Hill owner 888”, weitere Infos unter: www.ft.com

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