GGL & Google ernten Kritik für Kanalisierung in die Illegalität

Glücksspielanzeigen auf Google und GGL Fokus auf legale Online Casinos Deutschland, wo bleibt die Bekämpfung des Schwarzmarktes? (Bildquelle: Simon auf Pixabay & Glücksspielbehörde GGL)

Um Werbung für Glücksspiele ging es bei einer Podiumsdiskussion im Deutschen Verband für Telekommunikation und Medien (DVTM) am 22. April 2024. Im Mittelpunkt der kritischen Diskussion stand bei der Veranstaltung die Vorgehensweise der Suchmaschine Google in Bezug auf Anzeigen zu Glücksspielangeboten. Diskutiert wurden zudem die Regulation von Werbung für legale Online Casinos Deutschland und die derzeitige Positionierung der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

Auf Google mit einem Wimpernschlag im nicht zugelassenen Online Casino

Wie im Internet für illegale Glücksspielangebote Werbung gemacht wird, verfolgen der Deutsche Verband für Telekommunikation und Medien und der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) seit einigen Jahren in einem gemeinsamen Projekt. Zum illegalen Glücksspiel braucht man bei Google nur einen Moment. Wer nach beispielsweise nach Casino Bonus ohne Einzahlung sucht, der wird mutmaßlich zunächst ein Dutzend Angebote vorgeschlagen bekommen, deren Anbieter nicht auf der GGL Whitelist als zugelassene Unternehmen stehen.

Daher sehen die Verbände besonders bedenklich sowohl prominent platzierte Werbeanzeigen als auch Links auf Seiten, die Affiliates genannt werden. Darüber seien illegale Anbieter in der Lage, kostengünstig einen hohen Kommunikationsgrad zu erreichen, welcher für legale Online Casinos mit deutscher Lizenz regulierungsbedingt nicht zur Verfügung steht. Dabei gibt es auch eine Reihe Affiliate-Seiten im Google Ranking, die kommerzielle Keywords mit hohem Volumen für den deutschen Markt mit erlaubten Anbietern bewerben und parallel auf ihrer Vergleichsseite in den Schwarzmarkt lenken.

Dr. Bernd Nauen, der Hauptgeschäftsführer des Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft, merkt in einer Diskussionsrunde des Deutschen Verbands für Telekommunikation und Medien an: „nur ein, zwei Klicks bis zum illegalen Spiel“.

Den Schwarzmarkt kanalisieren

Die Tatsache, dass sich Google auf diese Weise durchsetzen konnte, hat Meinung teilnehmender Experten aus dem Deutschen Verband für Telekommunikation und Medien vor allem auch mit der Glücksspielbehörde GGL zu tun. Wahrscheinlich würde es mehr Sinn machen, Regelungen für die Suchmaschine aufzustellen, als einzelne Schwarzmarktanbieter zu verfolgen. Die tauchen offensichtlich unter neuer Domain immer wieder auf.

Bezüglich der staatlichen Aufsichtsbehörden monierte Sabine Fuxjäger, Country Manager Germany der LeoVegas Group und stellvertretendes Vorstandsmitglied des DVTM, die Behörde schreite sehr oft ausschließlich gegen legale und lizenzierte Anbieter ein. Im Magazin games&business wird auch auf „zu wenig Phantasie und Willen“hingewiesen.

Aber auch die Glücksspielverbände sind zu mehr Mitarbeit aufgerufen. Legale Online Casinos in Deutschland, Sportwettanbieter und Co müssen mit den Verbänden mehr tun. Diese Meinung vertritt zumindest Dr. Ronald Reichert, Rechtsanwalt in der Kanzlei Redeker Sellner Dahs. Er ist zugleich auch in beratender Funktion im Vorstand des Deutschen Verbands für Telekommunikation und Medien engagiert.

Glücksspiel: Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit beflügelt Schwarzmarkt

(Bildquelle: Nathan Trampe auf Unsplash)

Immer wieder ein Thema: Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit! Terrestrische und Online Casinos in Deutschland haben durch strenge Regulierung wenig Optionen, gegen den Schwarzmarkt vorzugehen.

Es braucht ein durchdachtes Vorgehen

Die der Glücksspielbranche nahestehenden Verbände sind dazu angehalten, auf Politik und Glücksspielbehörde zuzugehen. Es braucht eine aggressive Zuarbeit, um die entscheidenden Stellen zu einem härteren oder vielmehr erfolgreicheren Vorgehen gegen den illegalen Markt zu überzeugen. Nicht ohne Grund spricht Rechtsanwalt Dr. Ronald Reichert von einem durchdachten Konzept, welches „ein Thema der Verbände“ ist. Die Bereitschaft muss vom legalen Glücksspielmarkt ausgehen, schließlich hat Online-Glücksspiel-Deutschland ein noch junges Dasein, was bedeutet, dass auch die Erfahrungen etablierter Online Casinos zu Änderungen beitragen können.

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