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Die UKGC hat die Lizenz von bet-at-Home in Großbritannien ausgesetzt! (Bild von Markus Spiske auf Unsplash)

Die britische Gambling Commission (UKGC) setzt die Lizenz von bet-at-home wegen Verstößen gegen das Glücksspielgesetz vorerst aus. Damit verliert der ohnehin in wirtschaftliche Schieflage geratene deutsche Betreiber von Online-Glücksspiel und Sportwetten auf einem wichtigen Markt seinen Zugang. Im Rahmen der Untersuchung durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist der Geschäftsbetrieb einzustellen. Das gilt formal so lange, bis das Ergebnis einer Überprüfung der sozialen Verantwortung und der Anti-Geldwäsche-Praktiken des Glücksspielanbieters vorliegt. Die Aufsichtsbehörde legt besonderen Wert darauf, dass die Kontrollen zur Bekämpfung der Geldwäsche in vollem Umfang vorhanden sind und dass die Glücksspielanbieter alle relevanten Standards für verantwortungsvolles Glücksspiel erfüllen. Zahlreiche prominente Betreiber auf dem britischen Markt wurden wegen dieser Art von Versäumnissen bereits mit erheblichen Geldstrafen belegt.

Eingehende Überprüfung bei bet-at-home

Die Suspendierung trat am Donnerstag, den 7. Juli in Kraft und bleibt in Kraft, bis die Glücksspielbehörde eine Überprüfung der Geschäftstätigkeit des Betreibers abgeschlossen hat. Zuletzt hat es bei Bedenken hinsichtlich sozialer Verantwortung und Geldwäschebekämpfung bereits horrende Strafen in Großbritannien gegeben. Die Behörde hat mehrfach angekündigt bei Zuwiderhandlung zunehmen härter gegen die Unternehmen der Glücksspielindustrie vorzugehen. Bei Greentube Alderney und Genesis Global gab es vor einigen Monaten hohe Strafen. Allerdings waren die Bußgelder milde im Vergleich zu 888casino, welches über 10 Millionen Pfund zahlen muss.

Kein Verstoß führte jedoch zu einem aussetzen der Glücksspiellizenz wie im Fall von bet-at-home. Bei der Ankündigung der Überprüfung stellte die Gambling Commission fest, dass das Unternehmen möglicherweise gegen das Glücksspielgesetz von 2005 verstößt. Es wird vermutet, dass bet-at-home sowohl in Bezug auf die soziale Verantwortung als auch auf die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche zu kurz kommt. In der Entscheidung über die Aussetzung wurden beide Faktoren als wichtige Kriterien genannt.

Die Aufsichtsbehörde wird prüfen, ob der Betreiber in bestimmten Bereichen absichtlich die Einhaltung der Vorschriften umgangen hat oder nicht. Die UKGC hat den Verdacht, dass „Aktivitäten im vermeintlichen Vertrauen auf die Lizenz durchgeführt wurden, aber nicht in Übereinstimmung mit den Lizenzbedingungen“. Die britische Glücksspielaufsicht erklärte, dass sie dem Wett- und Spielhallen-Anbieter klar gemacht hat, dass sie während der Aussetzung der bet-at-home Lizenz eine faire Behandlung der Verbraucher erwartet. Alle Mitglieder der Website müssen über alle Entwicklungen, die sich speziell auf sie auswirken könnten, informiert werden. Die BetClic Everest Group ist der Eigentümer der Marke bet-at-Home. Die Marke hingegen BetClic ist ein wichtiger Akteur auf dem französischen Glücksspielmarkt und sicher wird sich der Vorstand genau überlegen, ob es dauerhaft Sinn macht, das sinkende Schiff über Wasser zu halten.

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Screenshot von gamblingcommission.gov.uk

Kunden haben weiterhin Zugang zu ihren Konten. Der in Deutschland ansässige Online-Spielhallen und Wettanbieter muss weiterhin Zugang zu Spielerguthaben gewähren und Kunden haben die Möglichkeiten Ihr Geld auszahlen zu lassen. Es wird interessant sein zu sehen, ob die Spieler während dieser Zeit die Flucht ergreifen, wenn gegen das Unternehmen ermittelt wird.

Brisante Entwicklung beim deutschen Glücksspielanbieter

Angesichts der Nachricht von der Sperrung konzentriert sich bet-at-home darauf, sich von den Auswirkungen der Pandemie finanziell zu erholen. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal des Jahres einen starken Umsatzrückgang von 54 Prozent. Wirklich positive Meldungen lassen auf sich warten. In Österreich folgte nach einem massiven Stellenabbau im Herbst 2021 schon Anfang 2022 der Rückzug. Die Finanzberichte sind seit gut zwei Jahren geprägt von roten Zahlen, was dem börsennotierten Unternehmen stark zusetzt. Es ist durchaus möglich, dass einem der ersten großen Buchmacher aus Deutschland, der das Internet erobert hat, ein ähnliches Ende wie mybet droht.

Immerhin hat die mybet Insolvenz mit dem Wunderino Eigentümer Rhinoceros Operations Limited einen neuen Besitzer hervorgebracht und die Marke lebt weiter. Hat sogar in Deutschland die dritte Lizenz als Veranstalter von Online-Spielautomaten erhalten. Die bet-at-home Geschichte ist hingegen schon ein wenig mit Wermut zu betrachten. 1999 gegründet und bereits 2000 online mit Echtgeld Angebot gegangen, hat die Marke deutsche Glücksspiel online Geschichte mitgeschrieben. Das Unternehmen kann auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken und versucht, seinen Ruf und seine Lizenzen in ganz Europa aufrechtzuerhalten. Der Anbieter bietet Tischspiele, Automatenspiele, Online-Sportwetten und weitere Serviceoptionen an. Die jüngste vorübergehende Sperre markiert einen weiteren Schlag für den Veranstalter, der versucht, nach erheblichen Verlusten wieder Fuß zu fassen.

Auf dem britischen Markt beeinträchtigt die Sperrung die Aktivitäten des Unternehmens in einzelnen Regionen. In Deutschland spürt der Anbieter die Auswirkungen der Gesetzesänderungen, insbesondere des neuen Glücksspielstaatsvertrags. Sollte das Ergebnis der Überprüfung nicht zum Entzug der Glücksspiellizenz des Unternehmens führen, könnten die entstandenen Verluste ausreichen, um den Betrieb einzustellen. Die Überprüfung und der Entzug der Lizenz ist die erste größere Maßnahme der Aufsichtsbehörde gegen einen Betreiber, seit Camelot wegen Fehlern im Zusammenhang mit seiner mobilen App mit einer Geldstrafe in Höhe von mehreren Millionen Euro belegt wurde.

Die Marke bet-at-home ist nicht nur in britischen Gefilden unter Beschuss geraten. Der Versuch, sich in bestimmten aufstrebenden Märkten in Europa zu etablieren, wie in der Schweiz, ist gescheitert. Der Oberste Gerichtshof in der Schweiz entschied, dass bet-at-Home keine Plattform in der Region einrichten darf. Das Privileg haben ausschließlich Betreiber einheimischer Spielbanken. Außerdem hat das Unternehmen seine Aktivitäten auf dem deutschen und dem niederländischen Markt eingestellt, da sich beide Märkte auf eine stärker regulierte Branche verlagert haben.

Unter bet-at-Home wird seit einigen Jahren eine Online Spielothek und Sportwetten im Vereinigten Königreich betrieben, wofür es seit 2014 eine Lizenz der UKGC gibt und unter anderem Merkur Spiele über Gauselmann Tochter Blueprint verfügbar sind. Nach der Überprüfung wird bet-at-Home alle Empfehlungen der Aufsichtsbehörde befolgen müssen, bevor die Lizenz wieder erteilt wird. Es ist unklar, wie lange die Bewertung dauern wird, aber es ist nicht zu erwarten, dass sie in nächster Zeit endet.

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