Glücksspielstudie SRH Berlin University of Applied Sciences

SRH Berlin University of Applied Sciences Glücksspielstudie analysiert die Spielfreude des Glücksspiels! (Bildquelle: Pavel Danilyuk auf Pexels)

Was treibt Menschen dazu, sich in Spielhallen an Spielautomaten zu versuchen? Diese Frage hat Prof. Jens Junge, Gründungsdirektor am Institut für Ludologie an der SRH Berlin University of Applied Sciences, in einer kürzlich veröffentlichten Studie näher beleuchtet. Mit seinem Team untersuchte er die zentralen Aspekte von Spielfreude und Spielmotivation. Auftraggeber war der Bundesverband Automatenunternehmer (BA), der die Ergebnisse anlässlich seines 70-jährigen Jubiläums auf dem Fachtag Spielfreude in Berlin am 13. Juni vorstellte. Die Details der Glücksspielstudie, sowie Prof. Junges Interpretationen dazu, können in der Juni-Ausgabe des Magazins „games & business“ nachgelesen werden. Diese Studie eröffnet einen neuen Blickwinkel auf die Mechanismen des Spielens und könnte weitreichende Implikationen für die Gaming-Branche haben.

Positive Aspekte der Glücksspiel-Leidenschaft

Wenn in der Öffentlichkeit über Glücksspiel diskutiert wird, werden häufig eher die negativen Aspekte wie Spielsucht und finanzielle Probleme in den Vordergrund gerückt. Doch Glücksspiel, insbesondere der Besuch einer Spielhalle oder Online Casinos, hat auch eine Reihe positiver Aspekte, die weniger oft beleuchtet werden. Schließlich steht bei der Mehrheit Spaß und Entertainment im Vordergrund.

Einer der bemerkenswertesten Aspekte ist der Nervenkitzel, den das Spiel erzeugt. „Die Möglichkeit eines Geldgewinns und der damit verbundene Nervenkitzel spielen natürlich eine Rolle“, meint der Autor der Studie Jens Junge. Die Chance auf einen möglichen Gewinn, kombiniert mit dem Unberechenbaren des Zufalls, erzeugt eine Spannung, die in wenigen anderen Situationen erlebt werden kann. Dieses Adrenalin und die damit verbundene Unterhaltung können einen Ausgleich zum oft routinierten Alltag bieten und für einen Moment eine völlig andere Welt eröffnen.

Doch Glücksspiel ist nicht nur eine Frage des Nervenkitzels. Es bietet auch eine Form der Entspannung. Beim Spielen kann der Geist abschalten, sich auf das Spiel konzentrieren und andere Sorgen vorübergehend ausblenden. So kann der Besuch einer Spielhalle zu einem erholsamen Zeitvertreib werden, vergleichbar mit dem Lesen eines guten Buches oder dem Anschauen eines spannenden Films.

Darüber hinaus bietet der Besuch einer Spielhalle auch sozialen Kontakt. Gleichgesinnte treffen sich in einer entspannten Umgebung, tauschen Erfahrungen aus und bauen Beziehungen auf. Dieser soziale Aspekt sollte nicht unterschätzt werden, insbesondere in einer Zeit, in der viele Menschen einen Großteil ihres Lebens online verbringen. Schließlich hat die Glücksspielbranche in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Spielerschutz zu verbessern. So werden Spielende besser informiert und unterstützt, um verantwortungsvoll spielen zu können.

Während die Risiken des Glücksspiels real und ernst sind, gibt es auch eine Reihe von positiven Aspekten, die es zu einer reizvollen Aktivität für viele Menschen machen. Die Glücksspielstudie „Spielfreude und Spielmotivation“ versucht diese Aspekte zu finden und näher zu beleuchten.

Laut Glücksspielstudie treibt die strikte Regulierung Spieler zu illegalen Angeboten

In Deutschland hat die strenge Regulierung des Glücksspiels einen unerwarteten Nebeneffekt hervorgerufen: Sie treibt Spieler zu illegalen Angeboten. Laut der Studie von Prof. Jens Junge und seinem Team gibt es eine bedeutende Gruppe von „Hybrid-Spielern“, die sowohl legale als auch illegale Spielangebote nutzen.

Die Glücksspielstudie zeigt, dass strenge Regulierungen das legale Spiel unattraktiver gemacht haben und somit das illegale Spielangebot gefördert haben. Dies war nicht immer der Fall: Im Jahr 2006, nach einer bedeutenden Veränderung der Gesetzgebung, fiel der Anteil des illegalen Glücksspiels von massiven 41 Prozent auf nur noch 11 Prozent und schließlich auf 4 Prozent. Die Änderungen hatten zum Ziel, das legale Spielen attraktiver zu machen, und waren erfolgreich.

Doch seit 2012 ist der Anteil der legalen Spiele stark rückläufig, 2022 lag er bei nur noch 70 Prozent. Laut Experten liegt das an der verstärkten Regulierung des Glücksspielmarktes seit 2014. Neue Regeln machen das Spielen auf legalen Geräten unattraktiver und drängen Spieler so zu illegalen Angeboten. Experten warnen auch, dass dieser Trend sich wahrscheinlich weiter verschlechtern wird, mit einem prognostizierten Rückgang auf nur noch 38 bis 55 Prozent bis 2026, wenn die Politik nicht handelt.

Jung führt aus, dass er und sein Team „‚Hybrid-Spielern‘ identifizieren [konnten], die sich in beiden Welten spielend bewegen“. Eine Tatsache, die dem Gesetzgeber nicht gefallen dürfte. Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf das legale Spiel bedeutet und warum sie dem zuwiderläuft, was Spielen wirklich ausmacht, kann in der Juni Ausgabe des games & business Magazins nachgelesen werden.

DSWV drängt auf Maßnahmen gegen illegale Marktteilnehmer

Die Interessenverbände für Sportwettenanbieter und Casino-Anbieter (DSWV und DOCV) fordern schon länger eine härtere Gangart gegenüber nicht regulierungswilligen Glücksspielbetreibern einzuschlagen. Marktteilnehmer brauchen mehr Unterstützung durch die Glücksspielaufsicht, um deutsche Spieler in legale Bahnen lenken zu können. Mehr lesen Sie zu diesem Thema in diesem Artikel.

In zunehmend mehr Untersuchungen des noch jungen regulierten deutschen Casino Online-Marktes ist zu entnehmen, dass ein Teil der Spieler, nachdem der legale Rahmen ausgeschöpft, im nicht erlaubten Bereich spielen. Die Einzahlungsobergrenze von 1.000 Euro pro Monat ist dabei ein Schlüsselfaktor sowie auch besser Gewinnchancen durch die Möglichkeit mit höherem Einsatz teilnehmen zu können.

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