GambleAware-Studie: Signifikanter Zusammenhang zwischen Glücksspiel und psychischer Gesundheit

GambleAware-Studie zeigt Wechselwirkungen zwischen psychischen Erkrankungen und pathologischem Glücksspiel mit einem besorgniserregenden niedrigen Niveau an psychischer Gesundheit! (Bildquelle: www.begambleaware.com)

Der Zusammenhang zwischen mentaler Gesundheit und pathologischem Glücksspiel hat neue und aufschlussreiche Zusammenhänge mit der psychischen Gesundheit aufgezeigt, welche auf den Daten von einer GambleAware-Studie basieren. Die britische Glückspielstudie von Alma Economics basiert auf der jährlichen Daten der GB Treatment and Support Survey1 von GambleAware. Das Ergebnis: Es besteht ein „signifikanter Zusammenhang“ zwischen einem Anstieg von spielbezogenen Gesundheitsrisiken und einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit. Das „Gambling and Mental Health” Ergebnis ist eindeutig und stuft Personen mit psychischen Problemen als besonders gefährdet ein von problematischem Spielverhalten betroffen zu sein. Dabei landet augenscheinlich eine zunehmend höhere Anzahl an Glücksspielspielen auf der sogenannten PGSI-Skala (Problem Gambling Severity Index) am Ende.

GambleAware-Studie zum problematischen Spielverhalten

Der Index für den Schweregrad von Glücksspielproblemen (PGSI-Skala) untersucht die potenziell starke Wechselwirkung von unterschiedlichen Verhaltensstörungen und problematischem Glücksspiel. Damit ist die Vorstufe gemeint, welche den Weg hin zu einer krankhaften Glücksspielsucht beschreibt. Die Erkenntnisse der GambleAware-Studie sind dahingehend von Bedeutung, weil die Analyse ergibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Personengruppen glücksspielsüchtig werden können. Der Studie zufolge erhöht ein Anstieg des Problem Gambling Severity Index (PGSI) 2 um eine Einheit die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Person eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird, um 3 %.

So hat beispielsweise eine Person mit einem PGSI-Wert von Null eine Wahrscheinlichkeit von 22 %, eine psychische Erkrankung zu erlangen, während eine Person mit einem PGSI-Wert von acht eine Wahrscheinlichkeit von 41 % hat, eine psychische Erkrankung zu erleiden. Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass fast die Hälfte der Personen, die von besonders schwerwiegenden Problemen beim Glücksspiel betroffen sind (eingestuft als PGSI 8+) wahrscheinlich an einer schweren psychischen Störung leiden, verglichen mit 16 % der Personen, die nicht spielen. Zusammengefasst wurden Kunden aller Glücksspielformen, womit Nutzer von Online Casinos und stationäre Angebot nicht differenziert werden.

Die Geschäftsführerin von GambleAware, Zoë Osmond, erklärte: „Der Zusammenhang zwischen Glücksspiel und psychischer Gesundheit ist für Mediziner und Anbieter von Glücksspielen von großer Bedeutung, da er die Art der Behandlung und Unterstützung beeinflussen kann, die für jeden Einzelnen am besten geeignet ist. Je nach der zugrundeliegenden psychischen Erkrankung können verschiedene Arten der Unterstützung notwendig sein, um denjenigen zu helfen, die das Glücksspiel als eine Form der Selbstbeschädigung oder als einen Beruhigungsmechanismus nutzen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Glücksspiel nicht nur dem Einzelnen schadet, sondern auch die psychische Gesundheit der Menschen in seinem Umfeld beeinträchtigt. Daher sollten Praktiker und Selbsthilfegruppen auch die psychische Gesundheit der Betroffenen fördern und unterstützen.“

Glücksspielstudie zur Korrelation von Glücksspielsucht und anderen Krankheiten

Die GambleAware-Studie weist außerdem darauf hin, dass Menschen mit einem erhöhten Suchtrisiko für eine Glücksspielkrankheit (Kategorie PGSI 1+) viermal häufiger als Personen, die nicht spielen, unter Selbstmordgedanken leiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Personen, die auf dem Problem Gambling Severity Index (PGSI 8+) als glücksspielgefährdet eingestuft wurden, auch eine Aggressionsstörung oder ADHS3 diagnostiziert wurde, war ebenfalls größer. Den Angaben entsprechend machen Personen, die als PGSI 8+ eingestuft sind, etwa 2,7 % der Gesamtbevölkerung aus, wobei der Anteil der Personen mit einer Aggressionsstörung auf 26 % und der mit ADHS auf 15 % geschätzt wird.

Zusammenfassend kommt die Studie im Wesentlichen zu dem Schluss, dass der Einfluss der psychischen Gesundheit auf das Spielverhalten in beide Richtungen geht: Einerseits kann eine angeschlagene psychische Verfassung ein risikoreicheres Spielverhalten begünstigen, andererseits kann sich pathologischem Glücksspiel auch auf die psychische Gesundheit auswirken. Es ist jedoch schwierig, die Auswirkungen des einen auf den anderen zu differenzieren, um die Kausalität im Detail zu untersuchen. In Deutschland hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder an die Universität Bremen eine Studie vergeben, um den Spielerschutz unter den strengen Auflagen des Glücksspielstaatsvertrags zu untersuchen.

Die Organisation GambleAware wird künftig weitere Untersuchungen in Auftrag geben, um mehr über die Beziehungen zwischen schlechter psychischer Gesundheit und riskanterem Glücksspiel herauszufinden. Im Rahmen der Kessler-Testergebnisse wurde ermittelt, dass etwa 14,2 % der britischen Bevölkerung von mittleren bis schwerwiegenden psychischen Problemen betroffen sind. Bedenklich ist zudem, dass die Zahl diagnostizierter Personen mit einer psychischen Krankheit wie pathologischem Jähzorn im Jahr 2022 auf rund 7,5 Millionen leidtragender Menschen hochgegangen sind.

Glücksspielstudie über Spielfreude und Spielmotivation veröffentlicht

Interessante Ergebnisse aus der Glücksspielforschung liefert eine deutsche Studie im Hinblick auf den Reiz am Spielautomaten sein Glück zu versuchen. Diese beleuchtet auch das Nutzerverhalten eines stark regulierten Marktes und illegalen Angeboten.

Nick Spyropoulos, Managing Director von Alma Economics, merkt an: „Wir freuen uns, die Ergebnisse dieser Studie zu veröffentlichen. Die Zusammenhänge zwischen Glücksspielschäden und psychischer Gesundheit wurden bisher nicht in dieser Tiefe erforscht, daher freuen wir uns, die Wissensbasis zu erweitern. Diese Forschung kann uns helfen, mehr über den Zusammenhang zwischen Glücksspielschäden und schlechter psychischer Gesundheit zu erfahren und herauszufinden, was getan werden kann, damit die Menschen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.“

Quelle: Glücksspielstudie von GambleAware vom Juni 2023 „Gambling and Mental Health: Analysis of the Annual GB Treatment and Support Survey“. Weitere Infos unter: www.begambleaware.com

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