
Deutsche Medien berichten über Wettquoten bei Buchmachern auf den ECS, Papstwahl und andere Events – die Glücksspielregulierung verbietet aber Angebote dazu! (Bild © Leeloo The First auf Pexels)
Aus Sicht des Deutschen Sportwettenverbandes (DSWV) bewegt sich die aktuelle Glücksspielregulierung im Land fernab der öffentlichen Wahrnehmung. Der Branchenverband sieht vor allem ein Problem in den strikten Verboten bestimmter Wettmärkte. Wetten auf den nächsten US-Präsidenten, die Papstwahl oder den Eurovision Song Contest (ESC) sind nicht erlaubt. Anders als in Deutschland, wo Sportwetten strikt von allen anderen Wettarten getrennt sind, dürfen in anderen Ländern Europas beispielsweise Gesellschaftswetten legal angeboten werden. Wetten auf den nächsten Oscar oder politische Wahlen sind somit zugänglich.
Deutsche Medien berichten gern über Top-Wettquoten auf nicht regulierte Wettereignisse
Der Eurovision Song Contest im Mai 2025 hat etwa gezeigt, mit welcher Begeisterung ein Millionenpublikum in Deutschland und anderen europäischen Ländern den Wettbewerb verfolgt. Dabei war es für zahlreiche Menschen zusätzlich spannend, die Live-Übertragung zu verfolgen, denn es wurden Wetten auf den Sieger platziert. Doch das war in den besten deutschen Online Casinos und bei Wettanbietern nicht möglich. Und das, obwohl der Glücksspielstaatsvertrag Wettangebote und Online-Casinospiele legalisiert hat. Allerdings sind Wetten online nur auf ausgewählte Sportarten zugelassen.
Die Tatsache, über die Entwicklung von Buchmacherquoten in der deutschen Medienlandschaft zu sprechen, ist dabei besonders absurd, so die Meinung des Deutschen Sportwettenverbandes. Dadurch wird die breite Öffentlichkeit zusätzlich angeheizt. Diese Quoten würden medial regelmäßig herangezogen, um Trends bei den Wettangeboten für die reißerische Berichterstattung zu nutzen, wenn bevorstehende Events von großem öffentlichem Interesse die Medienlandschaft bestimmen.
Eventwetten erzielen hohe Nachfrage
In diesem Zusammenhang hat der DSWV in seiner Pressenachricht insbesondere auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Bezug genommen, der zuletzt auf Quoten in seinen Berichten verwies, wenn es um den ESC oder den neuen Papst ging. Mit dieser Praxis generieren sie bewusst das Interesse an Wettangeboten, für die in Deutschland keine legale Lizenz erhältlich ist. Diese Entwicklung fördert den Schwarzmarkt, wo nicht lizenzierte Online Casinos Deutschland mit Spielen und Wetten schon lange erobert haben.
Dort gibt es keine Spielerschutzbestimmungen wie in Deutschland und schon gar keine Limits für Einsätze oder Einzahlungen. Dennoch greifen Deutsche auf diese Angebote zurück, denn diese sind nur wenige Klicks über die nächste Suchmaschine entfernt. Damit lenken deutsche Medien durch ihre Informationen direkt in den Schwarzmarkt, anstatt zu kanalisieren. Angesichts dessen wird es höchste Zeit, den Markt für solche Ereigniswetten in Deutschland im Zuge der geplanten Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrags zu legalisieren.
In Deutschland lassen sich darüber hinaus viele Sportwetten, vor allem Livewetten, gar nicht erst abschließen. Ein Vergleich mit Großbritannien zeigt: Hierzulande ist nur etwa ein Drittel der Sportarten und rund ein Fünftel der Wettbewerbe verfügbar. Der Markt müsste reguliert werden, denn so würde man beiden Seiten gerecht werden: Einerseits der Nachfrage einer großen Zahl von potenziellen Kunden, andererseits dem Spielerschutz.

(Bild © www.dswv.de)
Der DSWV hat sich zu Reformen bekannt, um mehr Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Glücksspielmarkt in Deutschland zu bekommen.
Glücksspielregulierung nicht up-to-date
Die Legalisierung und moderne Glücksspielregulierung des Wettangebots mit transparenten Regeln für kulturelle und gesellschaftliche Events und ein erweitertes Angebot für Sportwetten werden Schwarzmarkanbieter auf lange Sicht ablösen und gleichzeitig die Staatskasse mit mehr Steuern bereichern.
Die derzeitige Situation, bei der Eventwetten nicht erlaubt sind, führt dazu, dass der Staat mehrfach einbüßt und der Verbraucherschutz ebenso verliert, während illegale Glücksspielanbieter den Reihbach machen.
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