„Wir verbessern gemeinsam mit den Ländern die Bekämpfung von illegalem Glücksspiel.“ Aus Sicht des DSWV ein großer Fortschritt! (Bild © www.dswv.de)
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) empfiehlt ein umfassendes Konzept, um gegen illegale Online Casinos und Wettplattformen vorzugehen und den regulierten Sektor zu stärken. Beim DSWV zeigt man sich zugleich erfreut darüber, dass die neue Bundesregierung angekündigt hat, entschlossener gegen illegales Glücksspiel durchzugreifen. Von der betreffenden Passage im Koalitionsvertrag geht ein bedeutsames und in seiner Ausgestaltung jedoch wenig konkretes Zeichen aus. Damit den guten Intentionen auch Taten folgen, legt der Verband nun in einer Pressenachricht praktische Maßnahmen vor, mit denen in Zusammenarbeit mit den Ländern eine bessere Durchsetzung der Regeln erreicht werden soll.
DSWV fordert sofortiges Durchgreifen bei illegalem Glücksspiel in Deutschland
Da das illegale Glücksspiel trotz der Bemühungen um eine Regulierung der Glücksspiel- und Wettlandschaft in Deutschland weiter anhält, hat der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) zu schnellem und entschlossenem Handeln aufgerufen und eine umfassende Liste von Vorschlägen vorgelegt, um die Ausbreitung von Schwarzmarktanbietern zu bekämpfen und den Rahmen für legale Sportwetten und Online Casinos Deutschland zu stärken.
Der DSWV, der wichtigste Branchenverband der lizenzierten Sportwettenanbieter in Deutschland, hat das im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung enthaltene Versprechen zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels begrüßt. Der Verband warnte jedoch davor, dass die Formulierungen der Regierung „unkonkret“ und nicht ausreichend handlungsorientiert seien. Der DSWV hat daher einen umfassenden Maßnahmenplan vorgeschlagen.
Lizenzierte Anbieter sollten wettbewerbsfähiger werden
Der Verband macht mehrere Empfehlungen, um den illegalen Markt zu bekämpfen und die Position der regulierten Anbieter zu stärken. Nach Ansicht des DSWV müssen lizenzierte Sportwettenanbieter Produkte anbieten, die hinreichend konkurrenzfähig sind, um Spieler von nicht lizenzierten Plattformen wegzulocken. Übermäßig restriktive Regeln, unzureichende Wettmöglichkeiten und Werbeverbote geben derzeit den Ausschlag zugunsten illegaler Angebote.
- Es braucht ein starkes legales Angebot: Legale Marktteilnehmer gegenüber illegalen Anbietern stärken, denn das ist beste Mittel gegen einen wachsenden Schwarzmarkt ist ein funktionierender legaler Markt, welcher in der Lage ist, attraktive Produkte für Kunden anzubieten und dadurch mit dem illegalen Markt konkurrieren zu können. Das heißt nicht, dass auf regulative Instrumente von vornherein verzichtet werden soll, da gerade behördliche Zulassungen und die Werbemöglichkeit dafür durchaus wertvoll sind. Die Anziehungskraft des legalen Marktes sollte gegenüber dem illegalen Markt nicht weit ins Hintertreffen geraten.
- Bundesweite Schwerpunktstaatsanwaltschaft aufbauen: Es bedarf einer einheitlichen und speziell für das illegale Glücksspiel online zuständigen Ermittlungsbehörde. Eine Vielzahl an Ermittlungen bleibt momentan aufgrund von mangelnder Zuständigkeit beziehungsweise Auslandsbezug der Betreiber erfolglos. Hier könnte eine entsprechende Staatsanwaltschaft zielgenau gegen die ausländischen Akteure vorgehen und die Strafverfolgung effektiver gestalten.
- Dem Geld auf den Versen: Der Verband schreibt hierzu „Follow the Money“-Ansatz. Gerade illegales Glücksspiel lässt sich auch mit den Mitteln des Steuerstrafrechts und der Bekämpfung von Geldwäsche ein die Schranken weisen. Die Steuer- und Finanzaufsichtsbehörden besitzen Instrumente, um Geldströme, vor allem auch, was die Kryptowährungen betrifft, über Grenzen hinweg zu erkennen und nachvollziehbar zu machen.
- Mehr Verantwortung für Werbeindustrie: Die Werbetreibenden wie Affiliate-Netzwerke leisten einen wichtigen Beitrag zur Visibilität illegaler Online Casinos und Wettanbieter. Der Digital Services Act (DSA) sieht nun eine Reihe neuer Optionen vor, um die Betreiber in die Pflicht zu nehmen. Die illegalen Glücksspielangebote müssten proaktiv aufgespürt und aus dem Netz für deutsche IP-Adressen gelöscht werden.
- Die europäische Rechtslage vereinheitlichen: Die unterschiedlichen staatlichen Regelwerke im Glücksspielbereich behindern die Rechtsdurchsetzung. In der EU müsste sich Deutschland für die Schaffung gemeinsamer Standards engagieren, um den Vollzug auch über die Ländergrenzen hinweg sicherzustellen.
(Bild © casinoverband.de)
Auch der Deutsche Online Casinoverband hat zum Koalitionsvertrag Stellung bezogen und möchte „sich konstruktiv in den anstehenden Evaluierungsprozess einbringen und appelliert an alle Beteiligten, die politischen Zielsetzungen nun auch regulatorisch zu untermauern“.
Mehr Rückhalt für legale Glücksspielangebote
Die Bundesländer sollten die Chance nutzen und den Glücksspielstaatsvertrages evaluieren und dabei übermäßige bürokratische Hürden beseitigen. In Zusammenarbeit mit dem Bund wäre es angebracht, die steuerrechtlichen Voraussetzungen konkurrenzfähig und ohne weitere Beeinträchtigung für die legalen Glücksspielanbieter in ihrer Präsenz zu verbessern.
Das Klein-Klein des Glücksspiels in Deutschland wird immer größer: Deshalb ruft der DSWV von der neuen Bundesregierung eindringlich dazu auf, den im Koalitionsvertrag bekundeten Gestaltungsanspruch in die Tat umzusetzen. Dies sollte in Absprache mit den Anbietern sowie den Bundesländern erfolgen. Einen erfolgreichen Weg zu einem sicheren und fairen Glücksspielmarkt kann es nur geben, wenn legale Online Casinos Deutschland und Sportwettanbieter Rückhalt aus der Politik erhalten.
Hinterlasse einen Kommentar