Ladbrokes steht wegen Twitter-Werbung unter Druck

Ladbrokes Casino- und Sportwettenanbieter wegen mutmaßlicher Twitter-Werbung, die auch Minderjährige anspricht in der Kritik! (Bildquelle: Brett Jordan auf Pexels)

Der Traditionsbuchmacher und Glücksspielanbieter Ladbrokes aus den Reihen der Entain Gruppe ist mal wieder in die Schlagzeilen geraten, da einzelne Kampagnen mit Twitter-Werbung sich an Minderjährige richten könnte. Unterschiedlichen Medienberichten zufolge hat die britische Advertising Standards Authority (ASA), eine Art Interessenvertretung der Werbebranche einige Tweets aus dem Frühjahr 2023 kritisiert. Jetzt hat die Organisation eine Reihe von Werbe-Tweets des Offline- und Online-Gaming-Anbieters verboten, weil der Glücksspielgigant eine „starke Anziehungskraft“ auf Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ausübt. Vorausgegangen waren durch den Glücksspielriesen Anfang des Jahres vier veröffentlichte Werbe-Tweets mit spielerischen sportbezogenen Fragen, die von verschiedenen Emojis und einer Umfrage begleitet wurden, bei der Twitter-Nutzer für den Spieler stimmen konnten, den sie für den Sieger hielten.

Neue Unruhen bei Ladbrokes wegen Twitter-Werbung

Die Aufsichtsbehörde ASA hat Ladbrokes erneut wegen unverantwortlicher Tweets, die Minderjährige ansprechen könnten, zur Verantwortung gezogen. Jetzt ist das Unternehmen wegen seiner Twitter-Werbung einmal mehr in Schwierigkeiten geraten. Die britische Advertising Standards Authority (ASA) untersuchte eine Reihe von Tweets von Januar und Februar, die sich auf Tennisspiele bezogen, und kam zu dem Schluss, dass sie für Minderjährige attraktiv sein könnten, da sie die Bilder und Namen berühmter Tennisspieler enthielten. Ziel der Tweets war es, das Engagement der Nutzer durch Umfragen und Fragen zu steigern.

Die kritisierten Tweets des Glücksspielunternehmens enthielten Bilder von prominenten Tennisstars wie Rafael Nadal, Nick Kyrgios, Stefanos Tsitsipas und dem Sieger der Australian Open bei den Herren, Novak Djokovic. Das Active Ad Monitoring System der ASA hat diese Anzeigen für weitere Untersuchungen markiert. Wobei Ladbrokes nicht der Ansicht ist, dass die Botschaften Minderjährige besonders ansprechen, da der Wett- und Online-Casino-Anbieter die Medienprofile der einzelnen Spieler überprüft hat, um deren Sponsoringverträge und die Demografie ihrer Follower zu bewerten.

Die ASA untersuchte eine Reihe von Tweets zum Thema Tennis. Diese enthielten Bilder und Namen von prominenten Spielern. Das erteilte Verbot hat Ladbrokes angefochten, der Versuch gegen diese Entscheidung der ASA vorzugehen, blieb allerdings erfolglos.

Werbung für Sportwetten und Glücksspiele gerät zunehmend in die Kritik

Im Rahmen der Untersuchung durch die ASA kam das Institut zu dem Schluss, dass die vier fraglichen Tweets unverantwortlich waren. Ladbrokes legte der Werbeaufsichtsbehörde die Daten vor und wies darauf hin, dass sich die Werbung gezielt an Personen richtet, die älter als 25 Jahre sind. Die ASA wies die Argumente zurück und befand, dass die vier fraglichen Tweets nicht zulässig waren. Das Unternehmen, das sich im Besitz von Entain befindet, hat in letzter Zeit mehrfach Ärger mit der ASA bekommen, unter anderem wegen unverantwortlicher Werbung mit Managern der englischen Premier League und der YouTube-Promi Jake Paul.

Mit Hilfe ihres Active Ad Monitoring Systems, das KI einsetzt, um „proaktiv“ nach Online-Anzeigen zu suchen, die gegen den Werbekodex verstoßen könnten, identifizierte die ASA die Glücksspiel-Tweets als „wahrscheinlich sehr attraktiv für unter 18-Jährige“. In seiner Antwort behauptete Ladbrokes, dass die Tweets als „redaktionelle Inhalte gedacht waren, die das Publikum ansprechen sollten“, und räumte ein, dass die Tweets Bilder von populären Spielern enthielten. Die Daten von Ladbrokes zeigten, dass kaum einer seiner Follower insbesondere auf Twitter, unter 21 Jahre alt war. Darüber hinaus führte der Glücksspielanbieter an, dass man versucht habe, die Gefahren des Selbstverifizierungssystems der Social-Media-Plattform zu entschärfen, indem man seine Anzeigen nur auf die über 25-Jährigen ausrichtete.

Die Daten des Glücksspielbetreibers zeigten auch, dass die Anzahl der Impressionen für alle vier Anzeigen zwischen 24.653 und 35.050 variierte, wobei nur eine Impression in der Altersgruppe der 18-24-Jährigen erfolgte. Die aktuelle ASA-Entscheidung basiert auf früheren Warnungen an Ladbrokes wegen weiterer Tweets mit indirekter Werbung für Sportwetten, die an Minderjährige adressiert waren. Zu Beginn dieses Jahres gab es bereits eine Ermittlung gegen das Unternehmen wegen zweier Tweets, die sich auf die Premier League bezogen, und im vergangenen Jahr wurden Videos mit den prominenten Premier-League-Spielern Philippe Coutinho, Jesse Lingard und Kalidou Koulibal zusammen mit den Logos der Marke veröffentlicht.

Glücksspielbehörde GGL plant Studie zur Glücksspielwerbung

In Deutschland gibt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eine Studie in Auftrag, um herauszufinden, wie sich die verschiedenen Facetten der Glücksspielwerbung auf unterschiedliche Personengruppen auswirken.

Bei der aktuellen Ladbrokes Bewertung des Glücksspielanbieters geht es nicht um glücksspielrechtliche Vergehen. Das Verfahren geht von einer nichtstaatlichen Organisation aus, deren Aufgabe darin besteht, die mit Branchenakteuren abgesprochenen Standards einzuhalten, die über den Richtlinien der Gesetzgebung angesiedelt sind.

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