Gauselmann Gruppe

Corona Verlustjahre vorbei: Gauselmann Gruppe Umsatz im 1. Halbjahr 2022 höher als vor Corona! (Bild von gauselmann.de)

Die Spielemacher haben die Durststrecke der umsatzschwachen Geschäftsjahre 2020 und 2021 endlich überwunden. Deutschlands Automatenkönige haben die Corona-Pandemie überwinden können, wie aus der aktuell veröffentlichten Umsatzentwicklung hervorgeht. Im ersten Halbjahr des Jahres 2022 hat das Großunternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Espelkamp bereits wieder ein Umsatzniveau erreicht, welches zuletzt vor der Krise Bestand hatte. Mit einem vorläufigen Ergebnis von 1,746 Milliarden Euro sind die Halbjahreszahlen vermutlich besser, als zu erwarten war. Schließlich haben das Kerngeschäft in Deutschland die Einschränkungen zu Jahresanfang immer noch belastet sowie anhaltende unverhältnismäßige regulatorische Veränderung für das gewerbliche Spiel am Automaten. Dennoch die betrieblichen Maßnahmen haben die Verlustjahre beenden können und lassen das Espelkamper Familienunternehmen optimistisch in die Zukunft schauen.

Gauselmann Gruppe sieht Licht am Ende des Tunnels

Nach der pandemiebedingten Delle, in der stetig durch eine zunehmende Umsatzsteigerung begleiteten Gauselmann Gruppe kann die Erfolgsstory des Automatenherstellers ein neues Kapitel aufschlagen. Corona hat die Reserven des Traditionsunternehmens enorm beansprucht. Eine Entlassungswelle wollte der Betrieb in jedem Fall vermeiden, gleichwohl Kurzarbeit oft die einzige Option war, um die Schließungen Hunderter Merkur Spielotheken und Spielbanken kompensieren zu können. Doch die zwei frustrierenden Jahre sind durchgestanden, das belegen die Umsatzergebnisse des ersten Halbjahres auf beeindruckende Weise.

Das Erfolgsunternehmen hat schließlich in allen Bereichen investiert und das in schwierigen Zeiten. Die Westspiel Casinos in Nordrhein-Westfalen wurden gekauft und hierbei direkt in Monheim aus einer bestehenden Merkur Spielo eine Spielstätte für das große Spiel errichtet. Außerdem ist die Gauselmann Gruppe mit den ersten Online-Spielhallen in Deutschland live gegangen. Als Meilenstein ist hierbei zu werten, dass die Marken Jackpot Piraten und Bing Bong der Tochtergesellschaft Mernov die erste bundesweite Online-Spielautomaten-Lizenz erhalten haben. Noch sind dies keine maßgeblich zum Konzernumsatz beitragenden Säulen, auf Dauer werden diese virtuellen Spielotheken jedoch ihren Anteil zur Marktkanalisierung beitragen und womöglich wirtschaftlich an Bedeutung gewinnen können.

Blicken wir auf die Zahlen beim Gauselmann Gruppe Umsatz 2022 für das erste Halbjahr, dann sieht es fast wie vor dem Ausbruch der Viruskrise aus. Alle Gruppenfirmen erzielten in der Jahresbilanz einen Umsatzerlös von 3,42 Milliarden Euro. In den beiden Folgejahren lag dieser knapp eine Milliarde Euro darunter. In den ersten beiden Quartalen 2022 von Januar bis Ende Juni erwirtschaftete der Konzern mit ausgewiesenen 1,746 Milliarden Euro sogar ein kleines Umsatzplus im Vergleich zurzeit vor Corona im Jahr 2019. Damit stehen die Erwartungen gut, dass im Gauselmann Gruppe Geschäftsbericht 2022 der letzte gute Jahresabschluss sogar übertroffen werden könnte. Zum Vergleich die Umsatzzahlen der letzten vier Geschäftsjahre:

  • 2022 – 1,746 Mrd. Euro (Umsatz 1. Halbjahr)
  • 2021 – 2,566 Mrd. Euro (Jahresumsatz)
  • 2020 – 2,526 Mrd. Euro (Jahresumsatz)
  • 2019 – 3,42 Mrd. Euro (Jahresumsatz)

Der Gauselmann Gruppe Umsatz im Jahresfinanzbericht hat schon zum Halbjahr das Potenzial, einen neuen Höhepunkt zu erreichen. Das terrestrische Automatenglücksspiel hat zwar mit politisch nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen zu kämpfen, dafür hat die Unternehmensgruppe sich aber breiter aufgestellt und generiert beispielsweise zunehmen mehr Umsatz im Ausland sowie durch eigene Spielbanken.

Diversifizierung maßgeblicher Erfolgsfaktor

Der überraschend hohe Gauselmann Gruppe Umsatz ist letztlich ein Erfolg viele richtiger Entscheidungen. Das familiengeführte deutsche Unternehmen hat sich frühzeitig davon verabschiedet, Deutschland treu zu bleiben. Internationale Märkte haben längst mit der immer lachenden Merkur Sonne auf den beliebten Geldspielgeräten mit Automatenspielen wie Joker´s Cap. Fruitinator und Eye of Horus Bekanntschaft gemacht. Ein weiterer zunehmen wichtig werdender Baustein ist das Online-Glücksspiel. Ein großer Markt hierfür war schon in den vergangenen Jahren Großbritannien, wo die Gauselmann-Gruppe mit Tochtergesellschaften wie Blueprint Gaming vertreten ist.

Während über viele Monate in der Krisenzeit auf dem stationären Glücksspielmarkt praktisch gar keine Umsätze generiert werden konnten, liefen im Internet Merkur Slot Spiele auf Hochtouren. Dennoch gibt die Gauselmann Gruppe klar zu verstehen, dass durch die Corona-Restriktionen rund zwei Milliarden Euro an Einnahmen ausgeblieben sind. In der Zeit mussten Mitarbeiter  und die laufenden Kosten für Cashpoint Wettbüros, Casino Merkur und Merkur Spielotheken bezahlt werden. Das Filialnetzwerk umfasst etwa 1.000 Einrichtungen, die entsprechend Ressourcen gekosten haben. Zudem ist in der Zeit der so wichtige Absatz an Spielgeräten eingebrochen, sowohl was der Verkauf sowie die Vermietung betrifft.

Die Gauselmann Gruppe hat trotz der schwierigen Bedingungen zusammengehalten und gemeinsam den Weg aus der Krise gefunden. Ein maßgebender Faktor für die sich gut entwickelnden Umsatzzahlen im Geschäftsbericht ist das Auslandsgeschäft. Schon seit Jahren zeichnet sich ab, dass der größte Umsatzanteil längst nicht mehr auf dem Heimatmarkt generiert wird. Mit der Strategie, das Geschäftsmodell auszuweiten, hat es die Gauselmann-Gruppe geschafft, nicht mehr abhängig von einzelnen Marktsituationen zu sein. Vor Jahren hätte der politische Wandel in Deutschland gegenüber der Spielhallen-Landschaft signifikante Umsatzrückgänge bedeutet, heute kann die enorme Breite der Unternehmensgruppe etwaige Veränderungen abfangen.

Neben den starken Entwicklungen im internationalen Bereich, wo insbesondere Merkur Doshina in Spanien und Merkur UK auf dem britischen Markt aktiv sind. Allein in Großbritannien ist Gauselmann mit mehr als 140 Spielstätten vertreten und auch beim Glücksspiel online größtenteils unter Blueprint eine bekannte Marke.

Gauselmann Gruppe

Firmengründer und Vorstandsvorsitzender Paul Gauselmann freut sich über das 65. Geschäftsjahr! (Bildquelle gauselmann.de)

Starke Entwicklung bei den Spielbanken

Die Übernahme der Westspiel Casinos aus staatlicher Hand in NRW scheint sich auszuzahlen sowie schon zuvor die Investition in die Merkur Spielbanken Sachsen-Anhalt. Durch die staatlich konzessionierten Spielstätten hält die Gauselmann Gruppe auf viele Jahre das Monopol in den Bundesländern und hat sogar im nordrhein-westfälischen Monheim die fünfte Merkur Spielbank eröffnet. Im Rahmen der Übernahme von Westspiel wurde bekannt, dass der neue Eigentümer der vier Einrichtungen an zwei weiteren Standorten Lizenzen für Casinos erhalten wird. Damit trägt nicht ausschließlich das an Bedeutung gewinnende Gauselmann Gruppe Geschäft im Ausland zu mehr Umsatzsicherheit bei, sondern auch die deutschen Spielbanken.

In Berlin arbeitet Merkur Gauselmann mit Novomatic zusammen und in Rheinland-Pfalz ist ebenfalls eine Unternehmensbeteiligung vorhanden. Wie aus der Pressenachricht hervorgeht, haben sich die Investitionen in Sachsen-Anhalt, dem ersten Bundesland, welches der Unternehmensgruppe eine Casino-Lizenz ausgestellt hat, gelohnt. Durch Modernisierung der Häuser und neue Konzepte im Zeichen der Merkur Sonne haben fast jährlich mehr Gäste am Glücksspiel teilgenommen als im Vergleichszeitraum zuvor. Hierbei ist vor allem ein Faktor für den Staat von Bedeutung, dass durch die Arbeit der Gauselmann-Gruppe die Spieler kanalisiert werden. Wer in die Spielbank geht, wird dem illegalen Glücksspiel fernbleiben. In der Folge dürfte auch noch ausstehende Entwicklung im Bereich der Live Dealer online Spiele an Fahrt aufnehmen. Jedes Bundesland entscheidet selbst, ob Bankhalterspiele im Internet angeboten werden dürfen und ob diese durch private Anbieter oder staatliche Plattformen laufen sollen.

Die Erfahrungen mit Merkur Spielbanken werden sicherlich in diesem Bereich punkten können. Schließlich ist durch den Glückspielstaatsvertrag geregelt, dass nur so viele Lizenzen in einem Bundesland vergeben werden dürfen, wie es auch Spielbanken gibt. Durch die Beziehungen und jahrelange Präsenz durch Spielhallen, Wettfilialen und Co dürfte die Gauselmann Gruppe gute Karten haben, sich auch in diesem Bereich zu etablieren. Der Kanalisierungsanspruch lässt sich jedoch beim Angebot der Spielautomaten nur bedingt erfüllen. Durch neue Abstandsregelungen und anderweitige Regeln der Spielverordnung haben viele Spielhallen schließen müssen, was eine zunehmen Abwanderung auf den Schwarzmarkt haben könnte.

Wie aus dem Bericht zu den Halbjahreszahlen hervorgeht, haben die veränderten Bedingungen am deutschen Automatenmarkt dazu geführt, dass schon jetzt bis zu einem Drittel weniger Geldspielgeräte im Verkehr sind. Gespielt wird trotzdem immer wieder ist in den Medien von illegalen Spielautomaten zu lesen, die bei einer Razzia sichergestellt wurden. Nichtsdestotrotz ist es der Gauselmann Gruppe gelungen, an frühere Erfolge anzuknüpfen, auch wenn es sich hierbei um den Ausbau neuer Geschäftsbereiche handelt.

Weiterhin erfolgreiche Entwicklung im Unternehmen

Einige Veränderungen hat es in den letzten Monaten gegeben. Beispielsweise wird durch die Umbenennung von adp Gauselmann zu adp Merkur die Traditionsmarke mehr in den Fokus gerückt. Mit der Mernov Betriebsgesellschaft mbH hat sich die Firmengruppe für das Online Glücksspiel Deutschland Geschäft positioniert. Zusammen mit bekannten Novoline Online Slots laufen die Merkur Spiele auf neuen Gaming-Portalen, die bundesweit zugelassen sind für das Echtgeld Automatenspiel im Internet. Verantwortungsvolle Spielangebote nach den strengen Standards der Aufsichtsbehörde haben zu ersten Deutschland Lizenz geführt und sicher strebt die Gauselmann Gruppe im Bereich der Online Slots nach der Marktführerschaft im Land.

Durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, die mittlerweile ihre Arbeit aufgenommen hat, werden zunehmend mehr Marktteilnehmer zugelassen und das Online-Glücksspiel im legalen Bereich attraktiver. Davon will die Gauselmann Gruppe profitieren. Nicht nur durch eigene Online-Spielhallen mit Gauselmann Automaten, sondern ebenso als Anbieter von Software. Mit der Hamburger Tochter edict eGaming ist das Unternehmen seit vielen im Online-Geschäft tätig sowie auch mit anderen zum Netzwerk gehörenden Firmen. Mit diesem Zukunftsmarkt blickt die Gruppe erwartungsvoll nach vorne.

Als Arbeitgeber hat die Gauselmann-Gruppe ebenfalls ein Wachstum zu verzeichnen. Bei der Personalentwicklung gibt es im 1. Halbjahr 2022 einen Anstieg um 10,7 Prozent zu verzeichnen, was die gute Umsatzentwicklung bestätigt. Mit rund 15.000 Angestellten beschäftigt das Großunternehmen fast 2.000 Mitarbeiter mehr als es noch 2020 gewesen sind.

Staatlicher Kanalisierungsauftrag beim Online-Geschäft

Bei den Automatenspielhallen muss es sich erst noch zeigen, ob die politischen Entscheidungen zu mehr Spieler- und Jugendschutz beitragen können. Bisher ist zumindest medial eher ein sich entwickelnder Schwarzmarkt mit Automatenspiele festzustellen. Mit dem neu aufgesetzten Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 Slot Spiele online und Poker in die Legalität geführt hat, geht der Auftrag einher, deutsche Spieler zu seriösen im Land erlaubten Spielangeboten zu lenken. An diesem Erfolg wird sich die Politik messen lassen müssen. Aktuell ist vor allem immer noch von vielen Betreibern zu hören, dass gegen die Konkurrenz aus dem Internet, ohne Ambitionen in Deutschland eine Lizenz zu beantragen, unter den strengen Auflagen der Glücksspielaufsicht kein ein attraktiveres Angebot möglich ist.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ist bereits aktiv geworden, um der Illegalität den Kampf anzusagen. Unterlassungsanordnungen sind in Arbeit und zuletzt wurde berichtet, dass gegen die Lottoland Gruppe ein Verfahren bevorstehen könnte. Obwohl dieser Betreiber Lizenzen für Sportwetten und Online-Automaten beantragt hat, ist die Glücksspielaufsicht aufgrund der Zweitlotterien auf den Seiten auf eine Sperrung aus. Generell werden Online-Spielos ohne gültige Zulassung oder laufenden Antrag bei der GGL nach und nach aufgefordert, den deutschen Markt zu verlassen. Mit Zwangsgeldern von bis zu einer halben Million Euro sollen nicht regulierbare Betreiber in erster Instanz bestraft werden, bevor weitere Maßnahmen wie Zahlungssperren und IP-Blocking folgen.

Interessant ist es hierzu von den Erfahrungen der Gauselmann Gruppe im britischen Glücksspielmarkt in der Pressenachricht zu lesen. Hierzu wird erklärt, dass eine konkurrierende Vermarktung von Online-Glücksspiel und den terrestrischen Spielstätten nur schwer umzusetzen ist. Vielmehr sollten sich die angebotenen Glücksspiele ergänzen. Dafür braucht es allerdings Bedingungen, die es Betreibern ermöglichen, in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen attraktive Angebote zu schalten. Die Rechtslage ist jedoch immer noch auf viele Beschränkungen beim Online-Gaming ausgerichtet, was dazu führen könnte, dass Spieler den Schwarzmarkt nutzen, um von besseren Angeboten zu profitieren.

Speziell zur aktuellen Situation am Online-Glücksspielmarkt in Deutschland erklärte Paul Gauselmann: „Wir werden beim Online-Geschäft auf jeden Fall mit guten Ideen dabei sein. Wenn wir unsere Leistung bringen und in Zukunft vernünftigere Rahmenbedingungen haben, sind wir auch erfolgreich.“

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