Werbung für Glücksspiel

Wir geben einen Überblick zu den neuen Regeln bei der Werbung für Glücksspiel in Deutschland im TV, Radio und Internet! (Bild von vinsky2002 auf Pixabay)

Mit der Regulierung des Glücksspielmarktes haben die Gesetzgeber sich auch auf ein umfassendes Regelwerk für die Glücksspielwerbung einigen können. Diese ist nicht gänzlich verboten, unterliegt jedoch zahlreichen Beschränkungen. Die Werbung für Glücksspiel ist im Ganzen weitgehend einheitlich geregelt, was virtuelle Automatenspiele, Poker und Sportwetten betrifft, nur Kleinigkeiten sind zu differenzieren aufgrund der voneinander abweichenden Spielformen. In diesem Kontext hat der Glücksspielstaatsvertrag auch die Automatensteuer sowie Besteuerung von Einsätzen bei Pokerpartien und Wettangeboten zusammenfassen können. Einheitliche Regeln sind prinzipiell zu befürworten, wobei natürlich dennoch Entscheidungen mit Augenmaß zu treffen sind, um letztlich dem Auftrag der Kanalisierung gerecht werden zu können und deutsche Spieler in einen regulierten Markt zu lenken.

Regeln für die Online Casino TV Werbung

Zunächst einmal darf ein Online Casino sich natürlich nicht als Casino oder Spielcasino bezeichnen, denn dieses exklusive Wort gehört in Deutschland den Spielbanken. So makaber es klingt, die ist wirklich Realität! Darum haben sich auch die meisten Casino Anbieter umbenannt für den deutschen Markt, so wurde aus dem 888casino das Portal 888slots und aus dem legendären Casino Club der neue Slots Club. Mit den spielspezifischen Änderungen werden die meisten ohnehin bereits Bekanntschaft gemacht haben, wie der Spielautomatensteuer, den Einsatz- und Einzahlungslimits sowie der spielintensivierende 5 Sekunden Spin-Intervall. Beiden Regeln für die Werbung, die inhaltlich für das Glücksspiel steht, ist klar, dass ausschließlich zugelassene Online Casinos in Deutschland für ihre Angebote nach den neuen Regeln des Glücksspielstaatsvertrags 2021 werben dürfen.

Grundsätzlich ist nur Werbung für Glücksspiel erlaubt, die den Richtlinien des Glücksspielgesetzes entspricht. Hierbei ist ein grundlegender Aspekt, dass die Inhalte den Zuschauen im Fernsehen, Radio und Internet nicht zur Teilnahme motivieren oder zu übermäßigem Glücksspiel anregen, etwaige Praktiken sind verboten und sollen bei Zuwiderhandlung mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Grundlegend ist natürlich, dass die Werbung für Glücksspiel, die sich speziell an Minderjährige oder vergleichbar gefährdete Personen richtet, zu unterlassen ist.

Irreführende Werbung für Glücksspiel ist verboten

Ein brisantes Thema ist im Rahmen der Übergangspolitik und mit der offiziellen Legalisierung die strikte Trennung von redaktionellen Inhalten und Glücksspielwerbung. Das diese Veröffentlichungen getrennt werden müssen, ist klar, jedoch sind die Regeln dafür längst nicht genau vorgegeben. Es mangelt hierbei in erster Linie auch innerhalb der Presse an eindeutigen Leitsätzen wie Spinsfactory bereits über die Wettportale von Bildbet und JackOne. Dahinter steht die Bild-Zeitung und ProSieben, wobei in erster Linie die Bild immer wieder ins Rampenlicht rückt, da durch Quoten-Willy und Wett-Opas nach Meinung von einigen Regierungsvertretern der Pressekodex nicht eingehalten wird und die Inhalte zumindest den Anschein von Werbung haben.

Auf der anderen Seite ist ein Magazin, welches über Sport berichtet und entsprechend auch wie die ARD, Sky, DAZN und Co Spiele analysiert und Vorberichte bringt dazu in der Lage, Tipps auf die Spiele zu präsentieren. Diese Form der Berichterstattung hat in Deutschland Tradition, ob zur Bundesliga die Ergebnisse unter den Experten vorhergesagt werden oder in der Zeitung, das macht keinen großen Unterschied. Diese Problematik ist in erster Linie für den Wettmarkt zutreffend, denn beim echten Glücksspiel wird wohl kaum jemand Werbung mit Ergebnistipps publizieren. In diesem Bereich ist jedoch mit weiteren Regeln zu rechnen, die insbesondere Überschneidungen von Echtgeldformaten und Ratgeber thematisieren.

Diese Werbeformate regelt der GlüStV

Zusätzlich zu den grundlegenden Regelungen bei der Werbung für Glücksspiel und Sportwetten gibt es weitere Beschränkungen für bestimmte Spiel- und Werbeformen. Generell verboten sind hierbei alle Marketing-Optionen, die über Telefonanrufe, SMS oder ähnliche Nachrichtendienste laufen. Die einzige Ausnahme hierbei ist, wenn die Kontaktaufnahme aktiv vom Kunden ausgeht oder es besteht bereits eine vertragliche Grundlage, auf der bestimmte Inhalte für Glücksspielwerbung freigeben sind. Dafür ist es jedoch notwendig, dass Werbung, die an einen einzelnen Empfänger gerichtet ist, vorab durch den Kunden abgesegnet wurde. Wie bei den meisten Online Shops können Merkur Casinos mit Triple Chance sowie Magic Mirror und anderen Slots den Kunden bei Registrierung anbieten, künftig über einen Casino Bonus, Freispiele und andere Vergünstigungen informiert zu werden. Für den Erhalt der Glücksspielwerbung ist jedoch die vorherige Zustimmung des Empfängers erforderlich.

Die meisten Lotterien sowie bestimmte Formen von Pferdewetten sind von diesen Regelungen jedoch ausgenommen, da diese maximal zweimal wöchentlich oder weniger stattfinden. Für die Affiliate-Industrie hat der Gesetzgeber auch eine Regel parat, nach der darf es keine Umsatzbeteiligung mehr geben im Rahmen der Neukundenakquise. Hiebei ist bereits das Novo Interactive Modell mit dem Novoline Online Casino Deutschland ein wenig aus der Reihe getanzt. Denn: In den Spielhallen ist vorgesehen, durch Flyer Bonus Codes zu verteilen, um beim Online-Glücksspiel Vergünstigungen zu erhalten und hiebei soll der Betreiber der Spielstätte einen Obolus erhalten. Ein striktes Verbot gibt es zwischen 6 Uhr und 21 Uhr bei der Werbung für Glücksspiel hinsichtlich virtuelles Automatenspiel, Online-Poker und Online Casino Spiele über Fernsehen, Radio und Internet.

Werbung für Sportwetten, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Live-Übertragung stehen dürfen auf dem Kanal, wo das Event übertragen wird, nicht ausgestrahlt werden. Bei der Live-Berichterstattung von Sportereignissen darf nicht mit Werbung für Sportwetten auf dieses Sportereignis in Verbindung gebracht werden. Die einzige Ausnahme ist hierbei die bei Buchmachern online angezeigten Live Ticker. Außerdem dürfen nach dem GlüStV 2021 aktive Sportler oder Sportfunktionäre nicht mehr für die Werbung für Sportwetten eingesetzt werden, was bedeutet, der Marktführer Tipico muss sich vom Titan Kahn trennen. Allgemeines Sponsoring von Mannschaften und Vereinen wie auf den Trikots ist jedoch weiterhin zulässig.

Neben den aufgezeigten Regeln bei der Werbung für Glücksspiel können zusätzliche Anforderungen durch die zuständige Behörde an Art und Umfang der Inhalte erlassen werden. Dieser Ansatz soll eine individuelle risikobasierte Regulierung bei der Glücksspielwerbung ermöglichen.

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