Neue Forschungsinitiative der GGL zur Kanalisierung von Glücksspielen

Glücksspielforschung und die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages: GGL will Studie zur Marktkanalisierung! (Bildquelle: suksao auf freepik.com)

Zum wieder auflebenden Diskurs rund um die Forschungsarbeit für Glücksspiel in Deutschland hat sich die Aufsichtsbehörde aus Halle eingeschaltet. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) äußerst sich mit einer Presseveröffentlichung am 12. März 2024 zu den jüngsten Ereignissen im Vorfeld des Glücksspiel-Symposiums an der Universität Hohenheim. Deutschlands oberste Instanz in Sachen Regulierung und Maßregelung des Glücksspielmarktes nutzt die Gelegenheit um mit aller Deutlichkeit die Bedeutung der Glücksspielforschung im Hinblick auf die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages sowie Jugend- und Spielerschutz zu unterstreichen. Die Vorstände nutzen die Gelegenheit, um auf ein neues Forschungsvorhaben hinzuweisen, wo es um die Kanalisierung von Online-Casino-Spielen gehen soll.

Glücksspielbehörde GGL forciert Glücksspielforschung

Auf dem 20. Glücksspiel-Symposium in den Räumen der Universität Hohenheim hat die Glücksspielaufsichtsbehörde über den aktuellen Stand ihrer Forschungsschwerpunkte berichtet und sich dem interessierten Fachpublikum zur Diskussion gestellt. Im Mittelpunkt des Fachkongresses standen die Glücksspielforschung und die allgemeinen Bedingungen für eine qualifizierte Förderung der glücksspielbezogenen Forschungsvorhaben. Schließlich geht es um das maßgebende Regelwerk für legale Online Casinos Deutschland, Wettanbieter und andere erlaubnisfähige Glücksspielformen.

Behördenleiter Ronald Benter machte im Zusammenhang mit der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages darauf aufmerksam, wie wichtig eine kontinuierliche und fachlich solide Forschungsarbeit auf dem Gebiet des Glücksspiels ist. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung seien die Voraussetzung für die politische und öffentliche Diskussion. Aus Daten und Expertenbefund müsse sich der weitere Regulierungsbedarf ableiten lassen. Die Unterstützung und das Anstoßen einschlägiger Forschungsarbeiten sei deshalb integraler Teil der Aufgaben der Glücksspielaufsichtsbehörde. In der relativ kurzen Zeit seit ihrer Gründung hat die Glücksspielaufsicht bereits eine ganze Menge bewirkt.

Seit Regulierungsstart rund 1,39 Millionen Euro in Forschung investiert

Während des Symposiums wurden die bereits beauftragten Studien von der GGL im Glücksspielbereich detailliert vorgestellt. Zusammen genommen ergibt sich ein Wert von 1,39 Millionen Euro, den man aus den Einnahmen der Lizenzierung und staatlichen Förderungen deckelt. Darüber hinaus sind derzeit neue Studien in der Planungsphase. Diese unter den gegebenen Bedingungen des Glücksspiel- und Vergaberechts zu gestalten und zu vergeben, stellte für die GGL als neu gegründete Behörde eine Herausforderung dar.

Dabei ist die ein wichtiges Element, um eine faktenbasierte Glücksspielregulierung anzuschieben und vor allem auch handfeste Daten mit Blick auf die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages 2026 vorlegen zu können. Forschungsprojekte auf den Weg zu bringen, gehört zu den Kernaufgaben des Unternehmens. Strategisch hat sich die deutsche Aufsichtsbehörde hierfür nach nicht immer positiven externen Berichten dafür entschieden, die Forschung durch Wissenschaft zu begleiten.

Das heißt, dass die GGL von nun an das Prinzip verfolgt, zur Abdeckung der Bandbreite der fachlichen Auseinandersetzung externe Expertisen in die Studien einzubeziehen. Dadurch werden wesentliche Aspekte hinsichtlich der Gestaltung und Methodik der Studien wissenschaftlich diskutiert. Ergebnisse erhalten mehr Weitsicht aus unterschiedlichen Blickwinkeln, bevor diese abschließend veröffentlicht werden. Es wird so auch jedwede Kritik im Keim erstickt, was Interessenkonflikte betrifft.

Der GGL Vorstand Ronald Benter macht deutlich: „Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage politischer und gesellschaftlicher Debatten. Der Bedarf für weitere Regulierungen muss sich aus Zahlen und Fakten ergeben. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Aufgaben als Regulierungsbehörde ist daher die Förderung und Initiierung von Glücksspielforschung. Hier haben wir trotz des vergleichsweise kurzen Bestehens unserer Behörde bereits einiges erreicht.“

Spielerschutz-Studie: GGL erweitert Expertenrat

(Bildquelle: www.gluecksspiel-behoerde.de)

Um mehr Transparenz und Meinungen in die Glücksspielstudien zu bekommen, setzt Deutschlands Glücksspielaufsicht eine Gruppe Experten aus Verwaltung und Forschung ein, welche die Untersuchungen unabhängig begleitet.

Deutsche Online Casinos kanalisieren – neue Initiative für die Forschung

Deutsche Spieler in legale Bahnen lenken – die Kanalisierung des Internet-Glücksspiels hat eine enorm große Bedeutung. Nur dadurch lassen sich Spielerschutzmaßnahmen auf alle Nutzer anwenden. Findet die Hälfte der Spieldauer im illegalen Bereich statt, dann hat der Staat keine Kontrolle und nimmt auch keine Steuern ein. Daher will die Glücksspielbehörde Halle unbedingt ergänzend zu den aktuell in Auftrag gegebenen Forschungsarbeiten zum Spielerschutz online und zur Glücksspielwerbung weitere Untersuchungen in die Wege leiten.
Hierfür plant die Glücksspielaufsichtsbehörde nach eigenen Angaben demnächst eine neue Studie zu vergeben. Deren Forschungsvorhaben wird den Schwarzmarkt und Möglichkeiten der Kanalisierung von Glücksspielen im Internet untersuchen. Im Rahmen der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages 2021 ist vorgesehen, die vielfältigen Maßnahmen zur Erfassung des Schwarzmarktes zu evaluieren und neue Forschungsansätze zu gewinnen.

Die wissenschaftlichen Informationen darüber, inwieweit es gelungen ist, die Glücksspieler auf legale Angebote und risikoärmere Spielformen unter der deutschen Regulierung zu lenken, sollen vertieft werden. Vor dem Hintergrund, dass der Themenkomplex des Kanalisierens bisher im Kontext der Glücksspielforschung kaum untersucht wurde, fließen in die Studie grundlegende theoretische und zugleich empirische Aspekte ein.

Ein offener Dialog ist der Glücksspielbehörde wichtig: Alle Standpunkte finden Gehör! Zum Abschluss der Paneldiskussion an der Universität Hohnheim betonte Vorstand-Benter ausdrücklich, dass ein offenes Aufeinanderzugehen bei allen Sachverhalten ein Grundprinzip der Vorgehensweise der GGL sei. „Wir hören uns alle Standpunkte und Interessen an, bevor wir unsere Entscheidungen treffen“.

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