Identifikationskarte für Spieler – Grüne wollen mehr Kontrolle beim Glücksspiel!

Das Regelwerk könnte novelliert werden. Politiker der Grünen setzen sich für Glücksspiel nur mit Extra-Ausweis als Identifikationskarte ein! (Bild von Pixabay auf Pexels)

Zu den Zielen der Grünen in Bezug auf Videospiele, Wetten oder Online Casino Deutschland gehört es, das Problem der Spielsucht in den Griff zu bekommen und Menschen aus potenziell von Sucht gefährdeten Personengruppen angemessen Schutz zu bieten. Zu diesem Zweck machen sich die Grünen für eine spielerbezogene Identifikationskarte stark, so berichtet die Rheinische Post in einem Artikel am 1. September 2025. Darüber hinaus wollen sie Kinder und Jugendliche wirksam vor riskanten Spieletrends geschützt sehen. Dabei sollen neue Regeln über die bevorstehende Evaluation im Glücksspielstaatsvertrag fest verankert werden.

Spielerbezogene Identifikationskarte im Kampf gegen die Sucht

Geplant sind einschränkende Regelungen für Werbeaktivitäten, Warnhinweise für Videospiele, welche Kinder und Jugendliche gezielt mit dem Einsatz von Lootboxen ansprechen. Ebenfalls vorgesehen bei der Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags wird eine Ausweispflicht für Spieler, die sowohl online als auch offline gilt.

Einen Vorstoß zu weitreichenden Änderungsvorschlägen am Staatsvertrag über das Glücksspielwesen in Deutschland, der unter maßgeblicher Beteiligung des nordrhein-westfälischen Landespolitikers Simon Rock entstanden ist, bringen die Grünen in Bund und Ländern. Hintergrund ist, dass das Regelwerk demnächst überarbeitet wird. Ein Extra-Ausweis bildet die Spitze des Maßnahmenplans gegen die ausufernde Spielsucht.

Erfassung aller Spieler für alle gefährdeten Spielmöglichkeiten

Zu den zahlreichen Vorschlägen in dem Papier, das Grünen-Fachpolitiker aus zehn Bundesländern und die Bundespolitikerin Linda Heitman unterzeichnet haben und durch die Rheinische Post veröffentlicht wurde, zählen beispielsweise die bereits dargestellte Identifikationskarte für Spieler. Diese sollen für alle regulierten Glücksspielbereiche verwendet werden, und zwar im Internet sowie auch stationär.

Dadurch wären eine einheitliche Kontrolle und gegebenenfalls ein Limit für Einsätze möglich. Es ist dabei egal, wann und in welcher Form gespielt – etwa im Online Casino mit deutscher Lizenz, am Spieltisch in der Spielbank und am Spielautomaten. Allerdings würden Leute immer mehr kontrolliert und das könnte auch dem illegalen Markt in die Karten spielen.

Aus Sicht der Grünen-Politiker stellt eine Begrenzung der monatlichen Einzahlungen mit einem Einzahlungslimit bei Glücksspielen von vornherein die beste Möglichkeit dar, um das Risiko von Glücksspielsucht gering zu halten. Laut Glücksspielstaatsvertrag liegt das Limit aktuell bei 1000 Euro für jede Person monatlich, bezieht sich jedoch ausschließlich aufs Online-Glücksspiel in virtuellen Spielotheken sowie Sportwett- und Pokerangeboten.

Selbst hier kann bei verifizierter wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit eine Erhöhung angefragt werden. Im Gegensatz dazu existiert bislang überhaupt keine Regelung hinsichtlich des Glücksspiels im stationären Bereich, beispielsweise in der Spielhalle oder in Wettbüros. Die politische Zielsetzung sollte daher darin bestehen, diesen Missstand zu beheben.

Scheitert der Glücksspielvertrag am Spielerschutz?

(Bild von kaboompics auf Pixabay)

Der Spielerschutz ist das höchste Gut des Glücksspielvertrags und dennoch bringt die Praxis immer wieder erhebliche Defizite zutage.

Keine Gratiswetten und Freispiele mehr?

Weiterhin sieht das Programm der Partei vor, jegliche Form personenbezogener Glücksspielwerbung, basierend auf Verhalten oder Risikoprofilen, zu verbieten. Des Weiteren soll die Werbung mit Gratisspielen als Köder unzulässig sein, wie auch die direkte Werbeansprache von suchtkranken oder gesperrten Personen. Werbeaktivitäten spielen laut den Ausführungen bei verharmlosender Darstellung des Spielens und dessen Folgen im Allgemeinen in der Gesellschaft nach wie vor zu stark eine Rolle.

Während andere Länder in Europa schon längst weitaus restriktivere Vorschriften und teilweise sogar ein komplettes Verbot von Werbung beschlossen haben, ist Deutschland hier noch immer zurückhaltend. In diesem Punkt ist Deutschland noch immer im Hintertreffen. Mit einer Identifikationskarte für jeden Spieler könnten die Kontrollen noch engmaschiger werden. Darüber hinaus läuft eine GGL-Studie über die eye square GmbH, um für die Evaluierung des Staatsvertrages weitere Daten zu sammeln.

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