Novomatic distanziert sich von Casinos in Österreich

Das Glücksspielunternehmen Novomatic beim Poker um Lizenzen für Lotto und Casinos in Österreich mitzumachen! (Bild © NOVOMATIC AG)

Nach Gerüchten um Kaufinteresse des Casino Baden nimmt Novomatic unerwartet Abstand von einem möglicherweise bevorstehenden Bieterverfahren für Lotterien und Spielbanken am Heimatmarkt. Am 22. März 2025 berichtete die Kronen Zeitung, das Novomatic zumindest mit dem Kauf des Prestige-Casinos Baden liebäugelt. Schließlich liegt das prunkvolle Spielcasino nur unweit von der Firmenzentrale entfernt. Die Zeitung schreibt „schon länger gibt es Gerüchte, dass Novomatic-Gründer und Milliardär Johann Graf Interesse am Prestige-Standor hat“. Der KURIER+ bezieht sich nun in einem Artikel vom 24. März 2025 auf den Konzernvorstand Stefan Kenn und dieser erklärt, dass weder Lotto noch Casinos in Österreich zum Zukunftsplan gehören.

Novomatic verfolgt intermationales Zukunftskonzept

Rund um die Lizenzvergabe für die Casinos in Österreich und das anhängende Lotto-Geschäft inklusive dem heute unter win2day betriebenen einzig legalen Online Casinos gibt es jede Menge Gerede. Als eine der wertvollsten Marken Österreichs hat sich der milliardenschwere Glücksspielkonzern nun selbst aus dem Rennen genommen. Man bezieht sich auf die klare internationale Ausrichtung und überlässt das Feld anderen.

Nach Jahren vollgepackt mit brisanten Medienberichten rund um die Glücksspiellobby des Landes mit dem letzten großen Aufhänger der Affäre, ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar. Wenngleich ein heimisches Unternehmen natürlich allein aufgrund des Spielerschutzes einen besseren Eindruck machen würde. Ungeachtet des Ausgangs der Ausschreibung werden Novoline Spielautomaten und Casino Software des Herstellers aus Gumpoldskirchen eine Rolle in den meisten Spielbanken spielen.

Casinos in Österreich vor neuer Ära

Zuletzt wurde mehrfach medienwirksam der Book of Ra Casino Spieleerfinder Novomatic gehandelt, der wohl schärfste Widersacher des aktuellen teilstaatlichen Betreibers Casinos Austria. Der seit 15. Februar 2024 neu in den Konzernvorstand berufene Oberösterreicher Stefan Krenn hat den Gerüchten nun ein Ende bereitet. Das Vorstandsmitglied der Novomatic AG hat unmissverständlich klargestellt, man werde das Unternehmen bei der Konzessionsvergabe nicht mitmachen lassen.

Dieser Schritt folgt auf den Verkauf des hauseigenen Wett- und Glücksspielanbieters ADMIRAL an das deutsche Unternehmen Tipico. Über die finanziellen Details dieses Deals wurde bisher stillschweigen bewahrt. Der Wettgigant hat alle Filialen in Österreich übernommen und plant schon länger das stationäre Casino Glücksspiel zu integrieren. Zuletzt berichtete Spinsfactory zu den potenziellen Kandidaten für die neuen Casino-Konzessionen und Tipico ist einer davon.

Bereits im Mai letzten Jahres plädierte Erwin van Lambaart, Chef des aktuelle Monopolhalters CASAG, dafür, das die Glücksspiel-Lizenzvergabe zeitnah starten sollte. Denn im September 2027 enden 6 von 12 Casino-Lizenzen. Mehr als 8000 Mitarbeiter und eine Wertschöpfung von über 1,2 Milliarden Euro (brutto) brauchen Planungssicherheit. Auch neue Casinos im Falle eines Betreiberwechsels benötigen Zeit, um eine Übergabe im laufenden Betrieb zu gewährleisten.

NOVOMATIC mit Weitsicht in die Zukunft

(Bild © NOVOMATIC AG)
In der Ausgabe „THE WORLD OF GAMING” für 2024 beschreibt das Unternehmen seine strategische Neuausrichtung auf wichtige Märkte in Europa. Österreich scheint dabei keine Rolle mehr einzunehmen.

Glücksspielmonopol in Österreich hat keine Priorität

Für Novomatic gibt es andere Ziele, als sich in das undurchsichtige Gewässer des Glücksspiels in Österreich zu stürzen. Österreich ist kein Bestandteil der internationalen Wachstumsstrategie von Novomatic. Zum Start ins neue Jahr wurde beispielsweise Geld in die Hand genommen, um die Vikings Casinos SAS mit Hauptsitz in Falaise zu kaufen.

Dies ist ein großer Casino-Betreiber in Frankreich mit 11 Standorten und darunter prominente Spielbanken an der Côte d'Azur. Diese Übernahme steht im Einklang mit der neuen strategischen Ausrichtung des Konzerns, seine Präsenz in internationalen Schlüsselmärkten, insbesondere in Europa, auszubauen. 2022 wurde eine der größten Transaktion seiner Unternehmensgeschichte getätigt und diese läutete buchstäblich den internationalen Expansionskurs ein: Man ist seither Mehrheitseigner der HBG Group, einem Branchenführer in Italien.

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