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BetXit bei bet-at-home! Die bet-at-home AG hat sich entschieden, ihre britische Lizenz aufzugeben und hat ihre Kunden darüber informiert, den Markt zu verlassen! (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Die bet-at-home verlässt den britischen Markt und fechtet den Lizenzentzug von an Anfang Juli 2022 nicht an. Angesichts der Tatsache, dass bet-at-home sich vor einer weiteren Auseinandersetzung mit der Aufsichtsbehörde schützen möchte, wird das Buchmacher- und Glücksspielangebot dichtgemacht. Hierzu informierte das Unternehmen seine Kunden und Medienpartner über den Beginn seines Rückzugs aus dem britischen Markt. Damit bleibt der zunächst vorübergehende Entzug der UKGC Lizenz bestehen und die noch laufenden Geschäfte werden ordnungsgemäß zu Ende gebracht. Aufgrund der prekären geschäftlichen Situation in den Kernmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich sieht sich das Unternehmen jetzt gezwungen zu handeln. Schon letztes Jahr wurden die Umsatzprognosen des börsennotierten Unternehmens aus der BetClic Everest Group gesenkt. 

Zeit zu gehen, bet-at-home gibt England den Laufpass

Eine neue Debatte über verantwortungsvolles Glücksspiel und Bußgelder für Fehlverhalten will das Unternehmen um jeden Preis vermeiden. Die britische Aufsichtsbehörde UKGC führt ihren Knallhartkurs fort, entzieht Glücksspiellizenzen und verhängt horrende Strafzahlung selbst bei scheinbar kleinen Vergehen. Für bet-at-home ist es dennoch eine schmerzhafte Entscheidung, schließlich war Großbritannien der offensichtlich letzte große Markt für das Unternehmen. In Polen gibt es seit Langem hitzige Debatten, da im konservativen Land glücksspielrechtlich alles ein wenig anders läuft.

Während Lieferanten wie Greentube im Online-Bereich und Novomatic mit seinen beliebten Novoline Spielautomaten gern gesehen sind bei staatlich lizenzierten Betreibern, so hart ist das Geschäft für Online-Glücksspielanbieter aus dem Ausland. Dazu kommen herbe Rückschläge in bisher umsatzstarken Regionen wie der Schweiz, wo bet-at-home vor Gericht gescheitert ist. Das Unternehmen würde gern in der Schweiz Echtgeld Spielothek Spiele online anbieten sowie seine Sportwetten, doch das Geldspielgesetz lässt ausländische Betreiber nicht zu. Ohne Konzession und aktive Spielbank im Land ist eine erweiterte Online-Lizenz nicht zu bekommen.

In Österreich muss sich der Buchmacher ebenfalls auf dem Heimatmarkt zurückziehen. Klagewelle gegen Spieleanbieter ohne Lizenz kosten viel Geld. Auch wenn in Zukunft in Österreich Online-Glücksspiel legal werden soll, bis dahin heißt es keinen Umsatz generieren. In Deutschland hat sich nun alles zum Besseren gewendet, jedoch mit einem großen Nachteil für regulierungswillige Anbieter wie bet-at-home. Die Konditionen lassen kaum mehr Spielraum zu, Kunden attraktive Angebote zu gewähren, was dazu führt, dass viele Zuflucht bei internationalen Online Spielotheken suchen, wo es nicht nur gute Slot Spiele Bonus Angebote für Gamomat und Co gibt, auch Tischspiele und andere Spielformen sind verfügbar.

Der Rückzug aus dem britischen Glücksspielmarkt könnte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt stattfinden. Seit Monaten versucht bet-at-home wieder auf die Beine zu kommen und sich ein wenig finanziell besser zu positionieren. Durch die Pandemie hatte der Betreiber erhebliche Einbußen bei Sportwetten zu verzeichnen und neue regulatorische Bedingungen in der Schweiz, Deutschland und Österreich bereiten zusätzlich Probleme. Schon im ersten Quartal des Jahres wurde ein Umsatzrückgang von 54 Prozent öffentlich gemacht.

Blick nach vorn

Das Großbritannien Aus soll vor allem dazu beitragen, für die wichtigen DACH-Märkte neue Strategien zu entwickeln. Allerdings ist auf absehbare Zeit ausschließlich Deutschland als Umsatzbringer zu bewerten. Dabei wird es keine leichte Aufgabe sein, ohne Live Dealer Spiele und im Angesicht der vielen Beschränkungen Ausfälle gleich mehrerer Länder zu kompensieren. Zwar punktet die bet-at-home Spielothek online mit wichtigen NetEnt Slots wie Starburst und Gonzo’s Quest. Zudem sind viele Automatenspiele aus dem Play'n GO Studio mit Titeln wie Reactoonz und Book of Dead in der Lobby zu finden. Bisher haben sich aber die mit Abstand populärsten Spielentwicklungsstudios auf dem deutschen Markt nicht mit bet-at-home eingelassen.

Weder Merkur Spielautomaten noch Gamomat Spiele online sind unter den Slots gelistet. Selbst das eigentlich durch die Verbindung zu Österreich verbandelte Spielangebot von Novomatic mit Greentube Slots steht nicht zur Verfügung. Das macht es ungleich schwerer, Fuß zu fassen. Allein mit Online-Sportwetten wird es schwierig, da in diesem Bereich internationale Größen wie LeoVegas, 888sport und auch Gauselmann mit Cashpoint und Novomatic mit Admiral mitmischen. Hinzukommen über Jahre starke Betreiber wie etwa ComeOn mit dem neuen Flaggschiff Mobilebet und nicht zuletzt Tipwin und mybet, die bereits Wettlizenzen und Genehmigungen für virtuelles Automatenspiel durch die zuständigen Behörden erhalten haben.

Wie bet-at-home selbst mitteilt, hat sich das Unternehmen leider dazu entschließen müssen, die Betreiberlizenz der UK Gambling Commission zurückzugeben und sich entsprechend vom britischen Markt zu verabschieden. In der Erklärung des Unternehmens wird auch darauf hingewiesen, dass ohnehin keine Neukunden mehr zulässig sind und noch bis Ende September Spielerguthaben per Auszahlung abzuheben sind. Aktive Wetten mit Fälligkeit bis Ende August werden ebenfalls noch normal abgerechnet, alle anderen Einsätze auf Sportwetten werden erstattet. Ein wenig erinnert das Ganze an den mybet Bankrott, der den deutschen Glückspielriesen ausknockte und im Zuge des Insolvenzverfahrens zum heutigen Besitzer Rhinoceros Operations brachte.

Eine erste Bilanz des an der Börse in Frankfurt geführten Unternehmens ist für den 22. August vorgesehen. Nach den aktuell verfügbaren Informationen wird die Talfahrt wohl weitergehen. Der Aktienkurs hat Im Juli 2022 ein historisches 5-Jahres-Tief erreicht, was den anhaltenden Abwärtstrend bestätigt. Wie aus Unternehmensmeldungen hervorgeht, wird eifrig an einer neuen Ausrichtung der Marke für die DACH-Märkte gearbeitet, wobei die Rechtslage aktuell einen Geschäftsbetrieb nur in Deutschland erlaubt.

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