Spielautomaten Steuern im April 2023 sinken

Der Staat profitiert von den neuen Spielautomaten Steuern, allerdings weist deren Entwicklung seit Monaten stark rückläufige Tendenzen auf! (Bildquelle: Ralphs_Fotos)

Einen auf Spielautomaten Steuern basierenden Online Casino Vergleich in Deutschland anzusetzen gestaltet sich aktuell immer noch schwierig. Der Markt ist noch zu jung und etwa die Hälfte aller antragstellenden Unternehmen hängt mit Ihren Lizenzwünschen nach wie vor in der Warteschleife der Glücksspielbehörde GGL fest. Dennoch lassen sich basierend auf den Monatsberichten des Bundesministeriums der Finanzen unter Führung des Bundesfinanzministers Christian Lindner und dem zuständigen Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann erste Entwicklungen ableiten. Dabei ist auffällig, dass bis zur Genehmigung der ersten offiziellen Online Casinos mit deutscher Lizenz vom 27.04.2022 für die Plattformen JackpotPiraten und BingBong, die Steuereinnehmen aus dem erlaubten virtuellen Automatenspiel teilweise erheblich zurückgegangen sind.

Trotz schwankender Entwicklung Glücksspiel-Einnahmen bringen Extra-Steuergeld

Die Steuer auf virtuelle Automatenspiele haben alle Spieler in Deutschland auf ihre Einsätze zu leisten. Das bedeutet, dass sich anhand dieser seit nunmehr fast zwei Jahren aktivierten Steuerquelle Tendenzen erkennen lassen, was die Entwicklung im regulierten Glücksspielbereich betrifft. Und offensichtlich sinkende Einnahmen aus den Spielautomaten Steuern erwecken nicht den Anschein, dass sich deutsche Spieler im großen Umfang in das legale Glücksspiel lenken lassen. Aber die Zahlen können natürlich auch ein wenig täuschen. Das liegt vor allem daran, dass die zwangsläufig monatlich alle Automatensteuern abgeführt werden.

Außerdem kommt es vor, dass neueste Online Casinos in der Übergangsphase ihre Angebote pausieren lassen, was Spieler dazu veranlasst, nach alternativen Seiten zu suchen. Ein seriöses Online Casino Deutschland wird hierbei vielleicht nicht immer die erste Anlaufstelle sein. Diese landen dann vielleicht bei unerlaubten Betreibern, die keine Spielautomaten Steuer bezahlen. Gründe für die aktuelle Entwicklung kann es viele geben. Vor allem ist der Vergleich auch schwierig, da wir nur wenige Daten aus den letzten Jahren haben, wo es legal war, am Internet-Glücksspiel teilzunehmen. Neuste Online Casinos werden außerdem wahrscheinlich nicht sofort massig Kunden anziehen, was auch dazu führen kann, dass sich die Steuerzahlung verzögert

Zur Info: Deutsche Casinos sind verpflichtet, auf Einsätze an Online Slots sowie auch beim Online-Poker eine Einsatzsteuer in Höhe von 5,3 Prozent zu erheben und diese an das Finanzamt abzuführen. Gewinne aus dem Online-Glücksspiel sind hingegen nicht zu versteuern.

Monatsvergleich der Spielautomaten Steuern April 2023 und 2022

Es verwundert schon ein wenig, dass die Steuerquelle Online-Automatenspiele im Monat April des Jahres 2023 nur knapp 60 Prozent des Vorjahreswertes einbringt. Es kann natürlich sein, dass im vergangenen Jahr in diesem Zeitraum besonders viele neue Online Casinos für deutsche Spieler sich dafür entschieden haben, gesetzeskonform zu werden, aber mit nunmehr 35 Glücksspiellizenzen der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) sollte doch ein gewisser Gegenwert greifbar sein.

Blicken wir hierzu auf die ersten vier Monate des Jahres, dann ist zusätzlich auffällig, dass kein einziger Abrechnungszeitraum über dem Steuerergebnis aus dem Vorjahr liegt. Allein im Quartalsvergleich haben die Einnahmen aus den Spielautomaten Steuern bereits um fast 57 Prozent nachgegeben. Demnach setzt sich dieser Trend scheinbar fort, denn der Rückgang ist im April auf einem ähnlichen Niveau einzuordnen.

Nehmen wir als Vergleichsgrundlage die ersten vier Monate des Jahres 2023 und aus dem Vorjahr, dann bleibt die steuerliche Entwicklung dem Rückgang von etwa 57 Prozent treu. Wurden in den Monaten Januar, Februar, März und April 2022 noch 182.106.000 Euro an Spielautomatensteuer eingenommen, so stehen im selben Zeitraum 2023 nur noch 104.942.000 Euro zu Buche. Dennoch ist die neue Steuerquelle für den Fiskus ein Segen. Allein gegenüber dem Jahr 2021, wo das erste Mal Steuern aus virtuellen Automatenspielen in den legalen Online Casinos Deutschland erhoben wurden, hat sich deren Wert im Gesamtjahr 2021 um rund 51 Prozent erhöht.

Mehr als eine Viertelmilliarde Euro verbuchten die Finanzämter im letzten Jahr an Einnahmen aus der Online-Spielautomaten-Steuer, was über die Hälfte mehr als im Vorjahr war. Allerdings ist der bindende Glücksspielstaatsvertrag auch erst mit dem 1. Juli 2021 in Kraft getreten. Auch beim legalen Online-Pokerangebot nimmt die Staatskasse mit 33 Millionen Euro in einem Sektor Geld ein, der bisher praktisch steuerfrei war. Schafft es die Glücksspielindustrie gemeinsam mit den verantwortlichen staatlichen Behörden das Glücksspiel konkurrenzfähiger gegenüber dem illegalen Markt zu gestalten, dann würden die steuerlichen Erträge deutlich gesteigert werden.

Online-Slot-Steuer 2022 2023
Januar 45.995.000 € 32.710.000 €
Februar 55.096.000 € 25.196.000 €
März 39.592.000 € 22.221.000 €
April 41.423.000 € 24.815.000 €
Mai 38.060.000 €
Juni 6.383.000 €
Juli 32.780.000 €
August 57.765.000 €
September 32.703.000 €
Oktober 26.290.000 €
November 30.058.000 €
Dezember 22.426.000 €

Bekommt das legale Glücksspiel in Deutschland die Chance, durch attraktivere Bedingungen dem immer noch starken Schwarzmarkt Konkurrenz zu machen, das wird sich das mit Sicherheit auf die Steuereinnahmen in diesem Bereich auswirken.

Den vollständigen Monatsbericht April 2023 vom Bundesministerium der Finanzen können Sie über diesen Link herunterladen.

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