Online Casinos ohne deutsche Lizenz – Lehrling wegen Geldwäsche vor Gericht!

Azubi spielt in Online Casinos ohne deutsche Lizenz und gewinnt – nun landet der Fall vorm Amtsgericht, da die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Geldwäsche eröffnet hat! (Bildquelle: jhonkasalo auf Unsplash)

Ein junger Mann aus dem brandenburgischen Malchow ist wegen seiner glückssuchenden Streifzüge im Netz von der Justiz belangt worden. Zwischen 2022 und 2023 zockte er mehrfach auf Online Casino Echtgeld Seiten des maltesischen Betreibers Red Rhino, der auch schon ins Visier der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) geraten ist. Dabei war er offensichtlich erfolgreich und gewann rund 3000 Euro im Casino online. Doch das Glück sollte nicht von Dauer sein, denn als der Gewinn auf seinem Konto verbucht wurde, gingen bei seiner Bank prompt die Alarmglocken. Diese meldete den Fall umgehend der Staatsanwaltschaft und ein Verfahren wegen Verdachts der Geldwäsche wurde eingeleitet.

Online Casinos ohne deutsche Lizenz – Geldauflage für Glücksspieler

Der Auszubildende ist mit seinen Glücksspielaktivitäten in Online Casinos ohne deutsche Lizenz der Justiz zum Opfer gefallen. Vor dem Amtsgericht in Waren an der Müritz durfte sich jetzt ein 26 Jahre alter Malchower unter dem Vorwurf der Geldwäsche strafrechtlich für seine Handlungen vor der Justiz verantworten. In diesem Fall ist der junge Mann noch mal glimpflich weggekommen. Und gleichzeitig hat er eine Erfahrung fürs Leben gemacht, denn ein zweifelhafter Gewinn kann ebenso schnell verloren gehen, wie er erzielt wurde, wenn nicht alles gesetzeskonform abläuft.

Und so kam es, dass nach langen Verhandlungen zwischen Richterin, Staatsanwaltschaft und Verteidigung das anhängende Verfahren durch die Richterin Alexandra Sprigode-Schwencke gegen eine Geldauflage des erkennbar reumütigen Beschuldigten eingestellt. Der junge Mann steht nun vor der Aufgabe, mit Unterstützung im Familienkreis einen Kredit aufzunehmen und seine Strafe abzubezahlen. Wie aus dem Artikel des Nordkuriers hervorgeht, wird die Verfolgung des Unternehmens Red Rhino durch die Glücksspielbehörde GGL noch einmal bestätigt. Zuletzt informierte die Bundesbehörde im September 2023 über ein Zwangsgeld von 50.000 Euro, welches erlassen wurde, weil der Betreiber trotzt Untersagungsverfügung deutsche Spieler in seinen Online Casinos ohne deutsche Lizenz akzeptierte.

Lehrling bereut seine Entscheidung

Der 26-jährige Brandenburger zeigt vor Gericht Reue und beteuert nicht gewusst zu haben, dass es sich um Online Casinos ohne deutsche Lizenz handelt. Für ihn war offensichtlich kein illegales Glücksspiel zu erkennen. Letztlich registrierte seine Bank den Ursprung des Geldes und meldete diesen zusätzlichen Verdienst der für Wirtschaftsdelikte zuständigen Staatsanwaltschaft in Schwerin, die in diesem Fall tätig wurde. Offensichtlich können nun also auch erfolgreiche Glücksspieler vor Gericht landen, wenn bei Online Casinos ohne deutsche Lizenz gespielt wird, allerdings werden deren Gewinne zunächst als Geldwäsche behandelt.

Die anderen Spielerklagen zielen darauf ab, Verluste einzuklagen, wenn der Anbieter in Deutschland zum Zeitpunkt des Verlustes nicht zugelassen war. Die Anwältin des Lehrlings aus Malcho, Birgit Hannemann, erklärte dem Gericht: „Mein Mandant wird so etwas nie wieder tun.“ Ihr Mandat sagte aus: „Ja, ich habe auf dieser Plattform der Firma Red Rhino Limited gespielt, aber ich wusste nicht, dass das illegal ist.“ Zu erwähnen ist, dass mit dem 1. Juli das Glücksspiel im Internet per Glücksspielvertrag legal wurde, allerdings ausschließlich in zugelassenen Online Casinos mit deutscher Lizenz. Anbieter und Spieler machen sich strafbar, wenn eine staatliche Erlaubnis fehlt und von Deutschland aus teilgenommen wird.

Dennoch gehören Fälle wie dieser in die Kategorie Seltenheit. Eigentlich sind es die Klagen von Spielern auf Rückerstattung von Glücksspielverlusten, die medial in den letzten Jahren immer mehr ausgeschlachtet wurden. Jetzt beschäftigt sich sogar der Bundesgerichtshof am 7. März mit Spielerklagen und könnte einen Präzedenzfall schaffen. Es geht jedoch um Verluste aus der Zeit, bevor der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten ist.

CDU-Fraktion Sachsen-Anhalt plädiert für Strafbarkeit des illegalen Glücksspiels

Mit der angekündigten Strafrechtsreform des Bundesjustizministeriums könnten theoretisch in Zukunft nicht nur Veranstalter illegaler Glücksspiele, sondern auch deutsche Spieler mit Ordnungswidrigkeiten belangt werden.

Illegales Glücksspiel – wer ist zuständig?

Das Thema ist seit geraumer Zeit medial präsent. Der Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann hat Reformpläne vorgestellt, demnach teilweise Straftatbestände des illegalen Glücksspiels zu Ordnungswidrigkeiten werden sollen. Gerichte würden entlastet und die Regelungen des Staatsvertrages zur Regulierung des Glücksspielwesens decken diese ab. Dennoch bekam der Auszubildende mit einer monatlichen Vergütung von knapp 1000 Euro einen Strafbefehl zugestellt.

Mit 30 Tagen zu jeweils 70 Euro sollte sein Gewinn aus dem illegalen Glücksspiel abgegolten werden. Der erfolgte Einspruch brachte ihn vor das Amtsgericht, wo er letztlich eine höhere Strafe bekam. Doch bevor es dazu kam, haben Verteidigung, Richterin und Staatsanwaltschaft zunächst klären müssen, wo die Zuständigkeiten liegen. Angeblich war sogar angedacht, ein Verfahren wegen illegalen Glücksspiels zu eröffnen. Nun hat die Richterin eine Strafzahlung festgesetzt und wird diese pünktlich geleistet, dann ist der Fall geschlossen.

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