LeoVegas Geschäft im 1. Quartal 2023 rückläufig, das Management bleibt optimistisch

LeoVegas spricht über schwieriges erstes Quartal 2023 und macht 8 Millionen Euro Verlust! (Bildquelle: LeoVegas Group)

Gerade eben hat der beliebte Online-Casino-Anbieter aus Schweden offiziell die deutsche Lizenz als Veranstalter des virtuellen Automatenspiels erhalten und seinen Anspruch auf die Glücksspielkrone angekündigt, da informiert das Unternehmen zu einer negativen Umsatzentwicklung. In Kernmärkten hat der Glücksspielbetreiber aus der MGM Gruppe mit Schwierigkeiten zu kämpfen und verzeichnete einen Rückgang bei seinen Umsätzen. Letztlich ist nach Einsicht in den aktuellen Quartalsbericht zu den Monaten Januar, Februar und März 2023 ein Rückgang in fast allen Bereichen zu verzeichnen und LeoVegas musste zudem diverse Rückschläge in vielen Märkten hinnehmen. Auch wenn das operative Geschäft punktuell zurückgegangen ist, so bleibt die Führungsspitze um den CEO Gustaf Hagman optimistisch, was die weiteren Entwicklungen betrifft.

LeoVegas Umsatz sinkt in 1. Quartal um 3,6 Prozent

Die Ergebnisse des ersten Quartals von LeoVegas lassen auf eine schwierige Zeit für das Unternehmen schließen. Im Hinblick auf die noch junge Zugehörigkeit zum Weltkonzern MGM Resorts International ist das natürlich kein grandioser Start, wo doch über viele Jahre praktisch ohne Unterbrechung die Zahlen nach oben gingen. Der europäische Glücksspielanbieter, der mittlerweile durch den US-amerikanischen Glücksspielriesen verwaltetet wird musste nun angesichts sinkender Umsatzzahlen Rückgänge bei einer Reihe der wichtigsten Indikatoren zu verbuchen.

Es handelt sich um eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von MGM Resorts, das seinen Anteil an der LeoCegas Group von 98 Prozent auf 100 Prozent erhöht hat. So verzeichnete LeoVegas Casino und Sportwetten einen vierteljährlichen Gesamtumsatz von 95 Millionen Euro, was einen leichten Rückgang von knapp 4 Prozent gegenüber den Ergebnissen des Vorjahres darstellt. Das Vergleichsquartal verbuchte schließlich noch Einnahmen in Höhe von 98,5 Millionen Euro im Vorjahr. Unterdessen sackte das EBITDA des Unternehmens, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, weiter auf einen Verlust von etwa 3 Millionen Euro im ersten Quartal 2023 ab.

Das bereinigte EBITDA machte einen Verlust von 1,1 Millionen Euro aus, gegenüber einem positiven bereinigten EBITDA von 14,1 Millionen Euro im ersten Quartal 2022. Das entspricht einer Marge von -1,2 Prozent. Unter Einbeziehung anderer Aufwendungen, einschließlich Steuern belief sich der Nettoverlust für das erste Quartal 2023 auf 8,6 Millionen Euro. Nach einem Nettoverlust von 7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ging es also erneut nicht vorwärts.

Der Glücksspielanbieter meldete einen schwierigen Start in das Jahr 2023 und verzeichnete einen gruppenweiten Rückgang der Einnahmen in den wichtigsten Märkten. Nach Quartalsende wurden zwei große Deals abgeschlossen: Die Übernahme von Push Gaming und der Abschluss des Kaufangebots von MGM International.

Der Glücksspielanbieter hatte zu kämpfen

In den drei Monaten bis zum 31. März 2023 ist der Bruttogewinn auf 61,5 Millionen Euro gesunken. Parallel dazu musste das Unternehmen einen Betriebsverlust von fast 8,2 Millionen Euro hinnehmen. Das ist schon ein deutlicher Rückgang gegenüber den positiven Ergebnissen des Vorjahres. Die operativen Ausgaben haben sich unterdessen verdoppelt und erreichten fast 270 Millionen Euro. Immerhin konnte das Unternehmen einen Teil der negativen Auswirkungen ausgleichen, indem es seinen Anteil an BeyondPlay für 1,9 Millionen Euro an Bettor Capital veräußerte.

Die rückläufigen Entwicklungen bei LeoVegas Online Casino und Wettangeboten sind auf verschiedene Faktoren wie den starken Anstieg der Betriebskosten und die nicht optimale Marktentwicklung in bestimmten Jurisdiktionen zurückzuführen. Insbesondere das Online Casino Deutschland hat durch das restriktive Regulierungssystem mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Rentabilität des Glücksspielbetreibers wurde durch diese Glücksspielreform immer wieder beeinträchtigt und das hat wie bei so vielen anderen Anbieter zu erheblichen Verlusten geführt.

Gleichwohl mittlerweile mit Online-Spielautomaten-Lizenz der Glücksspielbehörde GGL alles regulär angeboten wird und Novoline Spiele vorhanden sind, das operative Geschäft ist scheinbar noch weit weg von Gewinnmargen. Im Anschluss an das Quartal beabsichtigt der Gaming-Anbieter, seine Position wieder zu festigen. Dazu wurde er Wettanbieter Expect in Dänemark gelauncht und eine weitere Ausweitung des Sportwettengeschäfts ist vorgesehen. Darüber hinaus ist die Unternehmensgruppe nach dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Push Gaming über ihren Investmentarm LeoVentures sehr zuversichtlich, was ihre Perspektiven angeht.

LeoVegas Group übernimmt Spielentwickler Push Gaming

Rund 150 Millionen Euro lässt sich die LeoVegas Group das Investment in den Entwickler bekannte Online-Spielautomaten wie Razor Shark, 10 Swords oder Wild Swarm kosten. Lesen Sie mehr zur Push Gaming Übernahme in diesem Artikel.

Das Unternehmen erklärte: „Die Übernahme von Push Gaming ermöglicht den Einstieg in die schnell wachsende Kategorie der Spielautomaten-Inhalte und wird die Produktionskapazitäten der Gruppe stärken und die Pläne für weiteres Wachstum unterstützen.“

Wie verteilen sich die Umsätze?

In Bezug auf die verschiedenen Standorte war die Region übriges Europa der wichtigste Wachstumstreiber für Leo Vegas in der ersten Periode des Jahres 2023. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Netto-Einnahmen aus dem Bereich Online-Glücksspiel in diesen Märkten um 17 Prozent. Diese Entwicklung ist vor allem auf das starke Umsatzwachstum in Großbritannien und Spanien zurückzuführen. Das berichtet das MGM-Unternehmen in einer Pressemitteilung. Allerdings erwies sich der schwierige deutsche Online-Casino-Markt weiterhin als problematisch, obwohl LeoVegas eine Lizenz von der Aufsichtsbehörde erhalten hat.

Der nordische Heimatmarkt hingegen bereitet dem Betreiber ebenfalls Schwierigkeiten. Im Jahresvergleich ging das Umsatzvolumen um 3 Prozent zurück. Aber: In Schweden bleibt die Unternehmensgruppe nach wie vor zuversichtlich, denn im ersten Quartal wurde dort ein Kundenrekord erzielt. Nichtsdestotrotz erklärte LeoVegas, dass sich die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen negativ auf den Umsatz nach Kunden auswirken. Schließlich meldete LeoVegas für die Märkte im Rest der Welt einen Umsatzrückgang von 28 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass der Fokus auf regulierten Bedingungen oder zumindest der Aussicht auf eine künftig behördliche Glücksspielaufsicht.

Das Umsatzloch im Segment Rest der Welt erklärt der Glücksspielkonzern wie folgt: „Der Trend war in den meisten Märkten der Region zwar durchaus positiv, aber das Wachstum wurde dadurch beeinträchtigt, dass das Unternehmen im Vorjahr einige kleinere Märkte in der Region geschlossen hatte.“