Spielegenehmigungen für Online Casinos dauern zu lange. Volker Tittel, GGL Referent für virtuelle Automatenspiele, gibt dazu eine Erklärung ab. (Bildquelle: Scott Graham auf Unsplash)
Es ist nicht das erste Mal, dass es Kritik hagelt, wenn es um das Prüfverfahren der GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) geht. Vor allem die lange Prüfungsdauer ist vielen Online Casino Betreibern ein Dorn im Auge, denn sie verhindert den schnelleren Wachstum der deutschen Glücksspielbranche. Zur Erinnerung, jedes Online Casino muss in Deutschland von der Glücksspielbehörde geprüft und genehmigt werden. Dazu werden auch die einzelnen virtuellen Spielautomaten, die der Betreiber auf seiner Plattform veröffentlichen möchte, geprüft. Die Kritik, die es in diesem Rahmen immer wieder zu lesen und zu hören gibt, ist also sicherlich verständlich und weitreichend bekannt. Jetzt hat die Glücksspielaufsicht ein umfassendes Update gegeben, welches auch das Thema Einzelspielprüfung beinhaltet. Referent Volker Tittel, zuständig für virtuelle Automatenspiele, hat eine Prognose abgegeben, woran es liegen kann, dass die Genehmigungen für das Betreiben eines Online Casinos immer stärker in die Verzögerung gerät. Nach seiner Einschätzung ist das aufwendige Prüfungsverfahren schuld an den langwierigen Spielegenehmigungen für Online Casinos.
Manuelle Spielegenehmigungen für Online Casinos ein Kritikpunkt
Referent Volker Tittel, zuständig für virtuelle Automatenspiele, hat bei einer Veranstaltung zahlreiche Fragen rund um den Prüfungsvorgang beantwortet. Das langwierige Genehmigungsverfahren für Online Casino Betreiber zerrt an den Nerven vieler Glücksspielunternehmen. Da ist es nicht verwunderlich, warum Fragen nach den Gründen laut werden. Volker Tittel hat auf der Veranstaltung erklärt, dass die Spieleprüfung manuell von Hand erfolgt und eben nicht, wie man meinen mag, automatisiert abläuft. Die Frage, warum das so ist, hat der Referent ebenfalls beantwortet. Im Regelwerk des Glücksspielstaatsvertrages ist genau vorgeschrieben, wie die Erlaubniserteilung ablaufen muss. Einen Spielraum für eine automatisierte Prüfung der Glücksspielangebote ist darin nicht enthalten. Demnach gehört es zu den Aufgaben der GGL, die manuelle Spieleprüfung durchzuführen.
Was in diesem Rahmen auch deutlich wird ist, dass es zwar eine Whitelist für genehmigte Anbieter und Plattformen gibt, jedoch keine für Online Slots. Somit müssen die virtuellen Spielautomaten mehrfach von der GGL geprüft werden. Dieser Ablauf kommt zustande, weil jeder Glücksspielanbieter beim Genehmigungsverfahren seine Einzelspiele testen lassen muss.
Es spielt also keine Rolle, ob die Merkur Spiele bereits in drei Online Casinos geprüft und genehmigt wurden, sobald ein neuer Glücksspielbetreiber seine Seite lizenzieren lassen möchte, müssen die Merkur Spiele und auch die aller anderen Studios wie Gamomat und Co. erneut geprüft werden. Laut den Aussagen des Referenten für virtuelle Automatenspiele muss die Gemeinsame Glücksspielbehörde aktuell noch mehr als 3.000 Spiele testen. Mehr über das Prüfungsverfahren der GGL können Sie auf der Webseite der Behörde nachlesen.
Prüfvorgang der GGL wird unterschätzt
Der langwierige Prüfungsprozess der GGL ist ein Thema, welches die gesamte Branche immer wieder wachrüttelt. Tittel erläutert während der Veranstaltung, in der es um das Update zur GGL ging, dass viele Spiele Mängel aufweisen würden, die dann wiederum zu einer Ablehnung der Lizenz führen würden. Es sei laut seiner Aussage meist eine Kleinigkeit, die dann zu einer Ablehnung führen würde. Als Beispiel führte Tittel die Spielbeschreibungen an, die viele Studios nicht ausreichend ausführen würden. Um den Prozess in Zukunft zu beschleunigen, habe man eine Liste mit den 10 wichtigsten Mängeln zusammengestellt und diese an die Glücksspielanbieter versendet. Der Referent der GGL weist darauf hin, dass die Probleme mit den Spielen bekannt seien, man nun daran interessiert sei, eine Lösung zu finden, um die Spielegenehmigungen für Online Casinos zu beschleunigen.
Volker Tittel, GGL Referent für virtuelle Automatenspiele betonte: „Wir haben noch circa 3.000 Spiele zu testen. Pro Spiel dauert der Test circa eine halbe Stunde. „Es ist die Pflicht der Behörde, jedes einzelne Spiel zu prüfen. Die Ermessensfrage spielt hierbei eine wichtige Rolle. Eine maschinelle Prüfung kann es nicht geben.“
Die GGL ist für die Prüfung der Glücksspielbetreiber zuständig und achtet dabei auf IT Sicherheit, Spieler- und Jugendschutz und zahlreiche andere Kriterien. Zusätzlich werden alle Slots einzeln mehrfach geprüft, was zu vielen Verzögerungen führt. Welche legalen Online Casinos es gibt, kann jeder Interessent anhand der Whitelist der GGL nachlesen. (Bildquelle: gluecksspiel-behoerde.de)
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