Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS): Deutscher Sportwettenverband hinterfragt aktuellen Bericht! (Bild © dswv.de)
Das Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) gibt einen fortlaufenden Überblick darüber, wie sich Probleme mit Sucht und Drogen bundesweit entwickeln. Dabei fußen die Zahlen der Dachorganisation der deutschen Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe auf Wissenschaft und Fakten. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) übt nun aber nicht das erste Mal Kritk an der Veröffentlichung im DHS Jahrbuch Sucht. Trotz eines auf fiskalischen Daten basierenden rückläufigen Marktes der Sportwetten in Deutschland geht die Dachorganisation von einem Wachstum in Höhe von 28,6 Prozent aus, was der DSWV in einer Stellungnahme auf der eigenen Homepage kritisiert.
Die Zahlen des DHS zum legalen Sportwettmarkt sind umstritten
Der Deutsche Sportwettenverband weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen zwar jährlich Zahlen zum Glücksspiel, Sportwetten und diversen Drogen publiziert, diese aber speziell für den deutschen Wettmarkt nicht zwingend korrekt sein müssen. Laut dem Branchenverband werden im aktuellen Bericht für das Jahr 2023 die Umsätze der legalen Sportwettanbieter sogar „massiv“ überschätzt.
Anstatt der realen 7,72 Milliarden Euro Umsatz für das Jahr 2023 werde laut der Pressemitteilung seitens der DHS das absurde Ergebnis von 12 Milliarden Euro ausgewiesen. Damit würde der Markt um 28,6 Prozent überbewertet, allerdings sei das Gegenteil der Fall, denn der Markt hatte im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 5,4 Prozent zu verzeichnen.
Zahlen zum Sportwettmarkt – Wer hat recht?
Mit dem Titel „Bevölkerung verliert – Industrie gewinnt – Politik ist untätig“ fängt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen ihre Pressemitteilung zur Veröffentlichung DHS Jahrbuch Sucht 2025 an. Ein Vergleich mit den von den legalen Anbietern an das Finanzamt gezahlten Steuern zeigt, welche Umsätze sie erwirtschaftet haben. Jeder in Deutschland im legalen Markt verwendete Euro ist mit 5,3 % Sportwettensteuer belegt. Wie hoch die tatsächlich erhobenen Steuern sind, teilt das Bundesfinanzministerium monatlich mit.
Das gilt auch für GGL Whitelist Online Casinos Deutschland, denn hier fallen virtuelle Automatensteuern auf alle Einsätze an. Ausgenommen sind lediglich Spieleinsätze mit Bonusguthaben. Nicht nur der DSWV, weitere unabhängige Experten kritisierten in den zurückliegenden Jahren ebenso scharf eine Reihe fragwürdiger methodischer und datenbasierter Ansätze, deren Ergebnisse zu fehlerhaften Zahlen und falschen Schlussfolgerungen führen. Der Glücksspielforscher Tilman Becker bekräftigte in diesem Zusammenhang die Kritik an dem Vorgehen der DHS.
Vor dem Hintergrund aktueller Analysen der Universität Bremen durch Dr. phil. Tobias Hayer und Prof. Dr. Gerhard Meyer drängt sich daher die Frage auf: Worauf basiert die erhebliche Abweichung zwischen den Zahlen der DHS von mehr als vier Milliarden Euro? Das kann eigentlich nur eine Erklärung zulassen: Der Unterschied muss den illegalen Schwarzmarkt abbilden, der durch die Arbeit der DHS erstmalig in konkreten Zahlen festgehalten wurde.
(Bild © dhs.de)
Das „DHS-Jahrbuch Sucht 2025” bietet eine Darstellung und Einordnung laufender Entwicklungen und Erkenntnisse zu Sucht und Drogen. Zu den Themen gehören der Konsum von Alkohol, Tabak und illegalen Drogen, Glücksspiel, Delikte unter Alkoholeinfluss, Suchtmittel im Straßenverkehr und die Rauschgiftlage.
Alles hinterfragen für genauere Zahlen
Wenn sich herausstellen sollte, dass wieder einmal ein Fehler in den Berechnungen vorliegt, durch den der legale Sportwettmarkt in der Statistik verfälscht dargestellt wird, kündigt der DSWV an, den DHS nachdrücklich zu einer korrigierenden Stellungnahme aufzufordern. Verzerrungen – ob bewusst oder unbewusst – beeinträchtigen nicht nur seriöse Anbieter, denn es entsteht ein falsches Bild des Glücksspielmarktes, von dem letzten Endes Politiker, Glücksspielregulierungsbehörden und natürlich auch Verbraucher betroffen sind.
Erforderlich sind transparente und präzise Informationen. Das gilt auch für die DHS und ihre Autoren, deren Methoden dringender Überprüfung bedürfen. Falschinformationen in diesem Ausmaß untergraben den Ruf aller Akteure und spielen letztlich nur dem organisierten Verbrechen in die Hände, womit auf dem Schwarzmarkt ohne Spielerschutz und ohne Steuer Geld verdient wird.
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