Regulierung

Die neue Ära der Regulierung beim Online-Glücksspiel! (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Deutschland, Schweiz, die Niederlanden und womöglich bald Österreich, die Regulierung des Online-Glücksspiels bringt immer neue Herausforderungen mit sich. Für deutsche Spieler gibt es nur noch die virtuelle Automatenspielhalle, Schweizer Casinos im Internet verlangen nach einem Bezug zu einer niedergelassenen Spielbank und damit umreißen wir gerade mal einen Bruchteil dessen, was in den letzten Jahren an Veränderungen am Gaming-Markt Einzug gehalten hat. Damit ist die Idee der EU-Richtlinien und einer lange Zeit gut funktionierender Malta-Regelung mit grenzüberschreitenden Glücksspielgesetzen im Grunde erledigt. Ein einheitlicher Ansatz für die Online Casino Regulierung ist für die Vertreter der Industrie längst nicht mehr nachhaltig. Zu diesen brisanten zukunftsweisenden Themen hat sich Compliance & Responsible Gaming Managerin Claire Debono bei Greentube in einem interessanten Interview geäußert, dessen Inhalten wir Ihnen in folgenden Artikeln aufbereitet haben.

In der EU-Gemeinschaft reguliert jeder selbst

Nur noch sehr wenige Mitgliedsstaaten lassen das Online-Glücksspiel beispielsweise mit einer Lizenz der Malta Gaming Authority zu. In der Regel wird eine Toleranzpolitik gepflegt, da es noch keine staatliche Lösung zur Regulierung der Glücksspielwesens gibt. Es gibt jedoch eine Konstante bei all den unterschiedlichen Ansätzen und das sind die Spielentwicklungsstudios wie Greentube, Merkur Gaming, edict sowie Bally Wulff und Gamomat. Diese sind dazu angehalten, ihre Spielautomaten und andere Spielformen auf die verschiedenen Herausforderungen auszurichten, die „Compliance & Responsible“ mit sich bringen.

Die Branchenteilnehmer werden in europäischen Ländern wir den Niederlanden, Deutschland und Spanien mit ständig neuen Regeln konfrontiert, welche die einheitliche Entwicklung von Echtgeld Spielen erschweren kann. Wie Claire Debono von Greentube erklärt, „hat sich, seit Sie in die Branche im Jahr 2016 eingestiegen ist, vieles verändert und obwohl es nur ein paar Jahre her ist, hat sie das Gefühl, dass der im Bereich iGaming eine völlig neue Ära begonnen hat“. Innerhalb kürzester Zeit sind europaweit signifikante Änderungen in Kraft getreten, die von vielen (Anm. d. Red.: Spieler, Provider und Veranstalter) als tiefgreifend empfunden werden.

In der Folge ist die Nachfrage nach Fachpersonal, welches sich mit der Regulierung befasst, sprunghaft angestiegen, damit sowohl die Betreiber als auch die Anbieter die Vorschriften in vollem Umfang einhalten können. Hierzu hat zuletzt Gamomat mit Dimitry Völkle (ehemals Tipico) seine Führungsetage verstärkt. Außerdem schafft der Mittelständler auf ähnliche Weise wie Greentube eine außergewöhnliche Arbeitskultur und lebt die Unternehmenswerte im Alltag. Daher kommen bei den Gamomaties die meisten, um zu bleiben! Einen interessanten Artikel über das Entwicklungsstudio Gamomat ist New Work in Berlin hat FOCUS-Business veröffentlicht.

Regulierung reglementiert Spieler und Industrie immer mehr

Auch wenn es in vielen europäischen Ländern seit langem Regeln und Vorschriften für Online Casinos, Wettportale und andere Glücksspielformen gibt, ist es offensichtlich, dass einige Aufsichtsbehörden mit ihren Regulierungsmaßnahmen weit über das übliche Niveau an Sicherheit gegangen sind. Insbesondere während der Pandemie wurden diverse Limits erlassen, um Spielteilnehmer vor Gefahren im Glücksspiel zu schützen. Vor diesem Hintergrund haben sich die Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufsicht für Casino Anbieter und Provider von Online Slots wie Lord of the Ocean rasch entwickelt, und die Branche hat lernen müssen, sich sehr schnell auf neue Situationen einzustellen.

In einigen Fällen wurde kurzfristig Regeln erlassen und fast schon ohne Vorwarnung von einem Tag auf den anderen für den Spielerschutz eingeführt. Bestes Beispiel ist hierfür Deutschland. Zunächst wurden über Monate bis zum Inkrafttreten neuer Glücksspielgesetze Anbieter geduldet, wenn die neue Regulierung umgesetzt wird. Dennoch wurden einzelne Details zu Spielautomaten Steuern und OASIS Spielersperrdatei erst kurz vor offiziellen Regulierungsstart bekannt. Entsprechende Maßnahmen softwaretechnisch abzudecken ist äußerst anspruchsvoll.

Es ist kein Geheimnis, dass einzelne Länder die Regulierung fürs Glücksspiel immer strenger auslegen, selbst unter der Maßgabe, dass andere Länder die Corona-Beschränkungen sukzessive wieder aufheben. Wie Claire Debono berichtet, hat Greentube „vor nicht allzu langer Zeit die B2C-Marke StarGames in ganz Deutschland für das Spielen um Echtgeld verfügbar gemacht. Die dafür notwendigen Anforderungen umzusetzen, waren enorm und es scheint berechtigt zu sein sich zu fragen, ob solche Bedingungen auf Dauer vertretbar sind“.

Das zu Novomatic gehörende Gaming-Studio mit bekannten Slots wie Book of Ra und Sizzling Hot im Repertoire setzt sich vorbildlich für Spielerschutz ein. Die aus vielen stationären Spielhallen bekannten Greentube Novoline Spiele werden zudem ausschließlich im regulierten Bereich angeboten, was das österreichische Unternehmen als besonders seriös auszeichnet.

Regulierungsumfang nicht immer zweckmäßig

Der Umfang an Beschränkungen steht im direkten Zusammenhang mit dem Auftrag der meisten Glücksspielregulierungen, den Markt nachhaltig zu kanalisieren. An oberster Stelle steht hierbei stets der Spielerschutz, um alle Gesetze zu rechtfertigen. Allerdings sehen es nicht alle in der Casino-Branche als gelungen an, zum Beispiel in Deutschland eine Einzahlungsobergrenze von 1.000 Euro pro Monat als rechtmäßig zu erklären. Es gibt schließlich mehr als genug Spieler, welche ihr Geld in Casinos ohne Lizenz einzahlen, wo sie nicht an deutsche Obergrenzen und Beschränkungen gebunden und daher auch nicht durch staatliche Regeln geschützt sind.

Daher stellt sich die Frage, warum deutsche Spieler zu anderen Angeboten gedrängt werden, die vielleicht nicht die sicherste Option für sie sind. Das gilt insbesondere für Spieler, die es sich leisten können und wollen, monatlich mehr als 1.000 Euro für Online Spiele mit Gewinnmöglichkeit auszugeben. Noch ein weiterer Markt, der anfängt, den Spielern größere Hürden entgegenzusetzen, ist Spanien. Im Jahr 2022 werden voraussichtlich neue Regeln für verantwortungsvolles Spielen in Kraft treten. Inzwischen liegen erste Entwürfe vor, wie Claire Debono von Greentube erklärt, was die Ausgestaltung dieser Regeln betrifft, die ausgesprochen detailliert auf den Gaming-Markt Einfluss nehmen werden.

Für Marktteilnehmer, die sich auf dem internationalen Parkett behaupten möchten, wird es zweifelsohne zu einer zunehmend größer werdenden Herausforderung sich an jede einzelne Regulierung anzupassen. Im Vergleich Spanien und Deutschland kommt für die Plattformbetreiber jetzt noch eine weitere Unterscheidung nach dem Alter des Spielers hinzu.

Altersgrenzen für Verlustlimits

Im Vergleich zu anderen Ländern ist in Spanien ein großer Unterschied festzustellen: Die Aufsichtsbehörde definiert den Begriff „intensives Spiel“ nunmehr genau. Die aktuelle Erklärung hierzu lautet, dass die Casino Anbieter ihre Kunden, die in drei aufeinander folgenden Wochen einen wöchentlichen Nettoverlust von 600 Euro oder mehr verzeichnen, als eben solche „Intensivspieler“ klassifizieren müssen. Im Alter von 25 Jahren oder jünger wird dieser Nettoverlust auf 200 Euro pro Woche herabgesetzt. Nachdem ein Spieler eine solche Schwelle erreicht hat, müssen die Betreiber der Online Casinos bestimmte Maßnahmen ergreifen, um diese Personen zu warnen und entsprechend vorübergehend zu sperren.

Es ist einerseits begrüßenswert, dass die Regulierungsbehörden ihre Erwartungen an die Betreiber deutlich zum Ausdruck bringen, andererseits ist es schwierig, in solchen Fällen eine einheitliche Lösung zu finden. Vor allem, weil sich nicht alle Spieler in einer Gruppe zusammenfassen lassen. Das Einkommen spielt eine Rolle, aber auch deren Interessen. Beim Roulette Spiel werden in der Regel höhere Beträge eingesetzt und somit fallen Verluste und Gewinne ebenfalls größer aus. Wer immer wieder auf Schwarz im Roulettekessel setzt, wird automatisch gewinnen und verlieren. Die Zahlen auf einen Nenner zu bringen, erscheint schwierig.

Daher ist es eigentlich in der Praxis nicht möglich alle Spieler auf die gleiche Weise zu behandeln. Die Unternehmen der iGaming-Branche sind als seriöse Vertreter alle für den Spielerschutz und die Sicherstellung erschwinglicher Angebote für die Spieler verantwortlich. Um keine Probleme mit den zuständigen Behörden zu bekommen, muss sich ein jeder Player an die Vorgaben halten und an die jeweilige Marktsituation anpassen. Unabhängig davon, ob es riskant erscheint, alle Spieler auf die auf die gleiche Weise zu behandeln.

Letzten Endes ist die Grenze zwischen Spielerschutz und Überregulierung fließend, was erfahrungsgemäß zum Gegenteil des gewünschten Effekts führt, ist fließend. Solange verantwortungsbewusste Spieler nachweisen können, dass sie es sich leisten können und wollen, einen bestimmten Betrag für das Spiel am Automaten online auszugeben, das für viele Menschen eine Quelle der Unterhaltung darstellt, ist es fragwürdig, ob es Sinn macht, diese in regulatorische Obergrenzen zu pressen. Die wenigsten werden sich dadurch aufhalten lassen, ihrem Vergnügen nachzugehen.

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