Die wichtigsten Glücksspielsteuern im Jahresvergleich 2022/2023

Die deutschen Glücksspielsteuern sinken 2023 um 4 Prozent – nur Lotto zieht an! (Bildquelle: viarami auf Pixabay)

Die Glücksspielsteuern in Deutschland sinken im Jahr 2023 um 4 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro, dabei gleicht die Lotteriesteuer die jährlichen Rückgänge beim Online-Glücksspiel. Beim Lotto haben die Optimierungen mit höheren Jackpots erfolgreich zu einem Steuerplus von 6 Prozent beigetragen. Insgesamt wurden mit dem Verkauf von Lottoscheinen rund 1,77 Milliarden Euro im Jahr 2023 an Steuern eingenommen, was den Löwenanteil von 71 Prozent der gesamten Glücksspielsteuer ausmacht. Die Steuer für Online-Spielautomaten ging jedoch um 37 Prozent auf 264,4 Millionen Euro zurück, und die Steuer für Online-Poker sank um 6 Prozent auf 30,5 Millionen Euro. Bei den Sportwettensteuern ist ein Rückgang von knapp 5 Prozent zu verzeichnen.

Glücksspielgeschäft zwischen Bürokratie und Illegalität

Gewerbliche Kontrollen der Ordnungsämter vor Ort, Versuche mit Netzsperren das Geschäft der legalen Online Casinos mit deutscher Lizenz zu stärken, alle Instrumente der Aufsichtsbehörden haben zu keinem spürbaren Erfolg geführt. Mittlerweile liegen mehrere Studien vor, nach denen im Internet gut die Hälfte aller Umsätze in Bezug auf Casino online spielen, in der Illegalität stattfinden. Oftmals sind die Veranstalter sogar seriös lizenziert nur nicht in Deutschland. Dienstleistungsfreiheit in der EU und andere Gründe werden für die selbst ernannte legale Angebotsweise hervorgebracht.

Zwar hat der Staat bereits mit einigen Gerichtsverfahren eine Untersagung erwirken können, jedoch rücken immer wieder neue Online Casinos nach. Nicht anders sieht es den Wettanbietern aus. Oftmals sind diese international parallel auch mit Online-Glücksspielangeboten versehen und bieten schlichtweg mehr Auswahl an Wettmöglichkeiten und Spielen sowie bessere Quoten. Der Glücksspielvertrag ist jedoch streng reguliert und legt großen Wert auf Jugend- und Spielerschutz, weshalb halb es ohne Einschränkungen in der Wett- und Spielerfahrung kein legales Angebot gibt.

Aufgrund der negativen Entwicklung der Steuerquelle Glücksspiel kann gesagt werden, dass der Gesetzgeber die richtige Balance zwischen Attraktivität und Verbot noch nicht gefunden hat.

Einige Glücksspielsteuern brechen regelrecht ein

Als Online Slots und Casino Vergleichsseite liegt unser Fokus natürlich auf der virtuellen Automatensteuer und deren Entwicklung. Seit 1. Juli 2021 wird in legalen Online Casinos Deutschland auf jeden Einsatz eine Steuerabgabe in Höhe von 5,3 Prozent fällig. Gleiches gilt im Übrigen auch für Wetten online und offline. Durch das LUGAS Auswertsystem kann die Glücksspielbehörde der Länder (GGL) alle Umsätze abfragen und somit Steuerbetrug lückenlos aufdecken. Ein Online Casino Deutschland dürfte allein schon aufgrund des arbeitsamen und kostspieligen Wegs zur Glücksspiellizenz keinen Betrug anzetteln.

Auf der anderen Seite stören sich eine Reihe deutsche Spieler daran, dass aufgrund der Spielautomatensteuer oftmals die Auszahlungsquote (RTP) der Slotspiele unter die 90 Prozent fällt. Das wirkt sich zumindest theoretisch auf die Gewinnchancen aus, die außerhalb der Glücksspielstaatsgesetze deutlich bessern sind. Auch wenn einzelne Spielangebote aus deutschen Merkur und Novoline Casinos nur im legalen Bereich verfügbar sind, zieht es mutmaßlich einen nicht unerheblichen Teil in die Illegalität. Ob das wissentlich geschieht, lässt sich pauschal nicht sagen, denn Anbieter ohne Lizenz treten auf Deutsch auf und verweisen auf vertrauenswürdige Lizenzen.

Auch lassen sich Spiele aufrufen, wie sie deutsche Online Casinos ebenfalls anbieten. Dennoch ist das Umsatzvolumen der legalen Spielotheken online signifikant zurückgegangen. Rund 8,1 Milliarden Euro haben deutsche Spieler 2022 in den zugelassenen Online Casinos eingesetzt. Denn: 429.698.000 Euro wurden über das Gesamtjahr an Spielautomatensteuern vom Fiskus verbucht. Im Jahr 2023 waren es nur noch 264.398.000 Euro, was einem Bruttospielertrag von etwa 5 Milliarden Euro verspricht.

Spielautomaten Steuern Dezember 2023: Steuereinnahmen brechen ein

Die Auswertung der Slot-Steuer für 2023 haben wir ausführlich aufgearbeitet. Allerdings ist die monatliche Besteuerung immer einen Monat verspätet aufgrund der Datenerfassung über LUGAS. Entsprechend sind die Daten für Januar 2024 repräsentativ für den Dezember 2023 zu betrachten.

  • Spielautomaten Steuer: Januar bis Dezember 2022 – Geschätzter Bruttospielertrag 8,1 Milliarden Euro (Slot-Steueranteil: 429.698.000 Euro)
  • Spielautomaten Steuer: Januar bis Dezember 2023 – Geschätzter Bruttospielertrag 5 Milliarden Euro (Slot-Steuer 264.398.000 Euro)
  • Sportwetten Steuer: Januar bis Dezember 2022 – Geschätzter Bruttospielertrag 8,1 Milliarden Euro (Wett-Steueranteil: 429.698.000 Euro)
  • Sportwetten Steuer: Januar bis Dezember 2023 – Geschätzter Bruttospielertrag 7,7 Milliarden Euro (Wett-Steuer 264.398.000 Euro)
  • Online-Poker Steuer: Januar bis Dezember 2022 – Geschätzter Bruttospielertrag 621.450.000 Euro (Slot-Steueranteil: 32.937.000 Euro)
  • Online-Poker Steuer: Januar bis Dezember 2023 – Geschätzter Bruttospielertrag 574.700.000 Euro (Slot-Steuer 30.459.000 Euro)

Warum sich so schnell nichts ändern wird

Wir nehmen jetzt kurz Stellung basierend auf unseren eigenen Erfahrungen mit dem Online-Glücksspiel als Kunde in Deutschland. Nach unseren Eindrücken und Erfahrungen gibt es allen Grund, weiterhin pessimistisch zu sein, was die Entwicklung am Online-Glücksspielmarkt angeht. Wir analysieren die Spielautomaten Steuern monatlich seit die ersten brauchbaren Zahlen öffentlich gemacht worden und de facto gibt es keine Anzeichen der Erholung festzustellen. Es geht wie mit so vielen Dingen im Land sukzessive bergab. Die Steuerdifferenzen nach zwischen 2022 und 2023 nach Monaten zu sehen ist wirklich äußerst aufschlussreich. (Einfach in der Suche auf Spinsfactory nach Spielautomaten Steuern suchen und es werden nach Monat und Jahr alle Berichte aufgelistet inklusive Vergleichtabelle.

Die Realität am deutschen Online-Glücksspielmarkt wird sich so sehr genau widerspiegeln. Und es ist doch auch irgendwie offensichtlich, dass ein RTP von 88 Prozent die Spieler in Scharen auf den internationalen Markt bringt. Zum Verständnis: Eine Differenz von 8 Prozent beim RTP ist deutlich mehr als nur eine 8-prozentige kleinere Gewinnchance. Man muss vielmehr sagen, dass deutsche Spieler im Schnitt ihr Guthaben dreimal so oft verlieren, ohne die Aussicht auf einen großen Gewinn.

Die Spanne kann sogar noch größer ausfallen, wenn beispielsweise mit hoher Varianz gespielt wird und somit große Anteile des RTP für hohe Gewinne erhalten müssen. Wer nur selten spielt, dem wird es nicht sofort auffallen. Wer allerdings Online Casino Erfahrungen mitbringt oder auf einen anderen Anbieter ausweicht, der möglicherweise nicht in Besitz einer Deutschland Lizenz ist, der wird den Unterschied ziemlich schnell spüren. Und das so eindringlich, dass der Spieler anschließend ein deutsches Casino online gar nicht mehr besuchen wird.

Die steuerliche Entwicklung verdeutlicht, dass mutmaßlich immer mehr deutsche Spieler ausbrechen, und diese Zwickmühle lässt sich kaum unter der aktuellen Rechtslage ändern. Für den Rest sorgen dann fünf Sekunden andauernde Spins und eine Drehpause zwischen den einzelnen Spielrunden sowie Einzahlungs- und Einsatzlimits.

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