CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt: Werbung für Spielerschutz von Bedeutung

Werbeverbot für Glücksspiel – CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt widerspricht Sucht- und Drogenbeauftragten Burkhard Blienert von der SPD! Glücksspielwerbung wichtig für den Spielerschutz! (Bildquelle: cdufraktion.de)

Es ist hinlänglich bekannt, dass es Deutschlands Sucht- und Drogenbeauftragter Burkhard Blienert nicht gerade gut mit den Sportwetten und Online Casinos in Deutschland meint. Gemeinsam mit Bremens Innensenator Ulrich Mäurer, der auf radikale Weise Wettbüros im Bundesland schließen wollte, haben sich beide Politiker in den letzten Monaten scheinbar dem Kampf gegen Sportwetten- und Glücksspielwerbung verschrieben. Zuletzt hat jedoch vor allem wieder der Bundesdrogenbeauftragte die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als er offensiv für einen Verzicht auf Werbung im Rahmen des Großereignisses Fußball-EM 2024 in Deutschland geworben hat. Seine Argumente Werbung für ein riskantes Angebot würden die Suchtproblematik begünstigen, beruhen unter anderem auf der Entwicklung bei der Anzahl von wett- und spielsüchtigen (siehe DHS-Jahrbuch Sucht 2023). Doch ein solch radikaler Schritt wird von Seiten der Politik ebenfalls scharf kritisiert.

Glücksspielwerbung: Bundesländer widersprechen dem Bundesdrogenbeauftragten

Als einer der ersten Politiker hat sich der CDU-Abgeordnete Tobias Krull aus Sachsen-Anhalt kritisch zu den Äußerungen des SPD-Politikers Burkhard Blienert geäußert. Für ihn ist das Vorgehen des Drogenbeauftragten der Bundesregierung nicht hinnehmbar. Diese sind mutmaßlich nicht mit den regulatorischen Vorschriften des gültigen Glücksspielstaatsvertrags vereinnehmbar, so der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete. Immer wieder gegen Glücksspiel- und Sportwettenwerbung in der Öffentlichkeit vorzugehen sorgt für eine Diskrepanz, die auch der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) unterstützt.

Vor allem ist aus den Äußerungen von Tobias Krull in dessen Pressemitteilung vom 26. Mai 2023 zu entnehmen, dass ein solches Vorgehen nicht den Zielvorgaben der Regulierung des Glücksspielwesens in Deutschland entspricht. Darüber hinaus ist für den Politiker der Eingriff in die auf Länderebene angesiedelten Verantwortlichkeiten nicht akzeptabel. Unentwegt ein Werbeverbot zu fordern und sich gegen das Sponsoring im Sport auszusprechen, kann nicht das primäre Ziel sein. Insbesondere im Hinblick auf den noch jungen Glücksspielmarkt, der, was deutsche Casinos und Wettanbieter betrifft, die Kanalisierungsziele noch lange nicht erreicht hat.

Tobias Krull hat sich aus dem Arbeitskreis für Inneres und Sport aus der CDO-Fraktion des Landtags in Sachsen-Anhalt wie folgt zum Theme Werbeverbot geäußert: „Zugelassene Spiel- und Wettanbieter sind an strenge Vorgaben zu Jugendschutz und Suchtprävention gebunden. Bei einem Werbeverbot für legale Angebote besteht die erhebliche Gefahr, dass verstärkt unregulierte Spielmöglichkeiten ohne entsprechende Hilfs- und Schutzmechanismen genutzt werden.“

Werbung ist für den Spielerschutz wichtig

Warum ist Glücksspielwerbung für den Spielerschutz von Bedeutung? Lizenzierte Online Casinos und Sportwettenanbieter haben nur wenige zulässige Instrumente zur Verfügung, um deutsche Spieler in legale Bahnen zu lenken. Die Werbung ist hierbei eines der wirksamsten Mittel. Denn: Im Fernsehen (von 21 bis 6 Uhr) und auch auf einschlägigen Nachrichtenportalen und anderen hochfrequentierten Internetseiten erfahren potenzielle Interessenten überhaupt erst von den zugelassenen Angeboten. So lassen sich bewilligte Betreiber sukzessive einfacher von Online Casinos ohne Lizenz unterscheiden und das trägt zu einer besseren Kanalisierungsrate bei.

Auf der anderen Seite landen deutsche Spieler im Online Casino legal auf Angeboten, die gesetzeskonform sind und ganz wichtig den Regeln des Glücksspielvertrags folgen. In der Folge ist ein hoher Spielerschutz gegeben und beispielsweise durch technische Hilfsmittel wie von Neccton eine permanente Kontrolle vorhanden, um bei kritischen Verhalten eingreifen zu können. Gibt es keine Möglichkeit der Werbung, dann ist anzunehmen, dass die nicht regulierten Glücksspielanbieter und Wettportale den Markt nach und nach überrollen.

Schließlich würden diese wahrscheinlich, wo immer es möglich ist, werben, denn für diese Unternehmen ist ein Werbeverbot meist kein Hindernis. Das ist heut schon gut zu erkennen. Demnach ist es ein nicht unerheblicher Beitrag durch Sport-Sponsoring auf erlaubte Wett- und Glücksspielangebote hinzuweisen. Schließlich lässt sich die Nachfrage an derartigen Unterhaltungsangeboten mit einem Werbeverbot nicht verhindern. Vielmehr ist davon auszugehen, dass ein Teil der Spielinteressierten oft unbewusst bei nicht zugelassenen Angeboten landen würden. Diese Anbieter nutzen letztlich ebenfalls Argumente wie seriöses Online Casino mit Lizenz, nur ist diese in Deutschland nicht vorhanden.

Der DSWV weist in einer eigenen Pressenachricht darauf hin, dass die Sportbranche in Deutschland unter einem Verbot von Werbung zu leiden hätte. Im Jahr 2022 sind schätzungsweise 63 Millionen Euro durch Sponsoring im Profisportbereich gelandet. Diese folgen den geltenden Werberegelungen und würden bei einem Verbot für die Vereine nicht ohne Folgen bleiben.

EM 2024: Suchtbeauftragter Blienert forciert Werbeverbot für Wettanbieter

(Bildquelle: © Sucht- und Drogenbeauftragter/Thomas Ecke)

Die Arbeitsgruppe Inneres und Sport der CDU-Landtagsfraktion sah sich nach den Aussagen des Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung (auf dem obigen Bild zu sehen) gezwungen, öffentlich dem geforderten Werbeverbot für Sportwetten zu UEFA EURO 2024 in Deutschland zu widersprechen. In diesem interessanten Artikel lesen Sie mehr über EM 2024 Sportwetten und das geforderte Werbeverbot.

Tobias Krull betont: „Wir wollen sicherstellen, dass Menschen mit einem problematischen Suchtverhalten schnell erkannt werden und lehnen die Forderung des Suchtbeauftragten der Bundesregierung daher ab.Darüber hinaus schließt Blienerts Vorstoß auch Sportwettenanbieter mit ein, die bei einem Totalverbot nicht mehr mit Sportvereinen und -veranstaltern zusammenarbeiten dürften. Die ausbleibenden Werbeeinnahmen würden eine gravierende Finanzierungslücke reißen und damit zulasten des Sports gehen. Das werden wir nicht zulassen.”

Quelle: Arbeitsgruppe Inneres und Sport der CDU-Landtagsfraktion. Weitere Infos: www.cdufraktion.de

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