Schleswig-Holstein Casinos kommen unter den Hammer!

Klamme öffentliche Kassen könnten von einem Verkauf der vier Schleswig-Holstein Casinos profitieren! (Bild von Jan Antonin Kolar)

Schleswig-Holstein muss sparen und hat sich dabei offenbar vorgenommen, die landeseigenen Spielbanken zu verkaufen. Der Haushalt ist nicht solide und ein Verkauf der Casino-Standorte könnte dem norddeutschen Bundesland zusätzliches Geld in die Kassen spülen. Dazu informiert Finanzministerin Silke Schneider aus dem Grünen-Lager. Laut Landesregierung ist geplant, zusätzlich mehr als eine Milliarde Euro bis 2030 in den Ausbau zu investieren. Möglich wird dies durch das Sondervermögen aus Bundesmitteln, wodurch enorme Investitionen realisiert werden können. Dennoch steht der landeseigene Haushalt auf wackeligen Beinen und zusätzliche Einnahmen aus einem Verkauf von Schleswig-Holstein Casinos wären vorteilhaft.

Bieterverfahren um Schleswig-Holstein Casinos steht bevor

Finanzministerin Silke Schneider von den Grünen kann zwar von einem regen Geldfluss profitieren, dennoch steht sie in den nächsten Jahren vor der Herausforderung, den Haushalt zu sanieren. Das berichten die Kieler Nachrichten. Grund ist die weiterhin fragile Finanzlage Schleswig-Holsteins, von dem Sondervermögen einmal abgesehen. In dieser Situation scheint es geradezu ideal, dass Schneiders Finanzministerium mit einem Casino-Deal die Kassen füllen will.

Da könnte es zu einem weiteren Wettstreit zwischen Novomatic und der Merkur Group kommen. Aber auch Tipico sowie die Casinos Austria könnten Interesse an den Standorten zeigen. Als vor Jahren die WestSpiel Spielbanken aus staatlicher Hand in Nordrhein-Westfalen veräußert wurden, erhielt Gauselmann den Zuschlag.

Verkauf soll 2026 abgeschlossen werden

Derzeit befinden sich die landeseigenen Spielbanken in Schleswig-Holstein im Besitz des Bundeslandes. Die Landesregierung möchte sie jedoch gerne an einen privaten Anbieter verkaufen – und das möglichst lukrativ. Der Verkauf erfolgt in naher Zukunft: Aktuell ist das Ministerium für Finanzen dabei, den Verkauf extern auszulagern. Der Bieter-Wettbewerb für den Verkauf der Spielbanken, der nach Plänen der Landesregierung im Oktober abgeschlossen sein soll, startet Anfang 2026.

Damit würde dem Landeshaushalt ein erheblicher Einnahmeposten zufließen. Zum Vergleich: Die vier in Nordrhein-Westfalen befindlichen staatseigenen Spielbanken erbrachten 2021 einen Verkaufserlös von insgesamt 141,8 Millionen Euro. Die Gauselmann Gruppe (heute Merkur Group) setzte sich damals durch und erhielt die Genehmigung weitere zwei Spielbankenstandorte zu erschließen.

In Schleswig-Holstein treffen die Planungen für das Casino-Vorhaben auf Kritik. Eine Gefahr sieht die Landtagsabgeordnete Beate Raudies (59, SPD): Sie befürchtet, dass „die Privatisierung der Spielbanken im Hinterzimmer ausdealen“ kein gutes Omen ist. Tatsächlich ist vorgesehen, den Landtag nicht in den Verkaufsprozess einzubinden, sondern den gesamten Prozess auszulagern. Darüber hinaus weisen Suchtexperten auf mögliche negative Auswirkungen auf den Spielerschutz hin. Das war auch in NRW der Fall, dabei sind die Merkur Casinos alle mit den höchsten G4-Standards ausgezeichnet.

Nordrhein-Westfalen soll Finanzspritze von Westspiel Casino zurückfordern

(Bild von Pavel Danilyuk auf Pexels)

Die Unterstützung aus staatlichen Mitteln für die ehemaligen WestSpiel Casinos in NRW soll das Land zurückzahlen, schließlich wurde viel Geld mit dem Verkauf erzielt.

Privatisierung nicht überall gern gesehen

In Schleswig-Holstein sichern die Spielbanken nicht nur stabile Einnahmen aus dem Glücksspiel für die Landeskasse, durch ihre Präsenz in Schenefeld, Lübeck, Kiel und Flensburg tragen sie auch dazu bei, Spieler*innen im Falle von Spielsucht mit gut geschultem Personal und Beratungsangeboten Schutz zu bieten. Ver.di Nord sieht den Fortbestand der Spielbanken als Aufgabe der öffentlichen Hand und mahnt die Gefahren einer Privatisierung schon länger an.

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