Online Casino Geld zurück: Maltas Regierung macht Schluss mit Zivilklagen

Online Casino Geld zurück! Mittlerweile ein lukratives Geschäftsfeld in Deutschland, doch die meisten Anbieter sitzen in Malta und die Regierung will dem ein Ende setzen! (Bildquelle: Andrea Piacquadio auf Pexels)

Das dicke Geschäft mit den Spielerverlusten könnte bald ein Ende haben und die Meinungen hierzu gehen teilweise weit auseinander. Online Casino Geld zurück – das hat sich als ein rentables Geschäftsmodell etablieren können. Unter dem Deckmantel Spielerschutz werden nicht nur in Deutschland immer mehr erfolgreiche zivilrechtliche Klagen publik, wo Spieler ihre Verluste vom Glücksspielanbieter erstattet bekommen, da diese zum Zeitpunkt der verlustreichen Spielsessions keine Lizenz im Land des Kunden hatten. Anwaltskanzleien und Prozessfinanzierer verdienen damit seit Jahren gutes Geld, denn diese unterstützen die betroffenen Spieler und organisieren teilweise sogar Sammelklagen. Aus moralischer Sicht erscheint dies fragwürdig zu sein, auch wenn es rechtlich für Spielerklagen genügend Spielraum innerhalb der EU zu geben scheint. Daher beabsichtigt Maltas Regierung eine gesetzliche Änderung, um die heimische Glücksspielbranche vor Klagen aus dem Ausland zu schützen.

Online Casino Geld zurück – Malta plant Glücksspielgesetz zu ändern

Online Casino Geld zurück ist ein äußerst sensibles Thema. Über Jahre agieren Glücksspielunternehmen in vielen in Ländern der EU unter dem Deckmantel der Grundfreiheiten auf Dienstleistungen. So lange ein Land nicht legal Online Casino Anbieter zulässt sind lizenzierte Betreiber mit EU-Sitz bereits Kunden aus diesen Mitgliedsstaaten zu bedienen. Nun haben Prozessfinanzierer daraus ein Modell zum Online Casino Geld verdienen entwickelt, denn die Kanzleien arbeiten meist auf Provisionsbasis und erhalten somit einen Obolus von den Rückforderungen.

Dabei stellt sich doch die Frage, ob es vertretbar ist, dass Spieler wissentlich am Glücksspiel im Internet teilnehmen und basierend auf der fehlenden Lizenz in ihrem Land später Klage einreichen. Offensichtlich sind die Glücksspielbetreiber aus Malta lizenziert nach EU-Standards und bieten somit fairen Bedingungen und keinen Betrug an. Dennoch ist es zunehmend in Mode gekommen, vom Online Casino Geld zurückfordern zu können. Die erlittenen Spielverluste vor Gericht einzufordern ist immer häufiger erfolgreich.

In der Folge werden die Zivilprozesse zum Beispiel in Deutschland geführt und auf Malta vollstrecken die zuständigen Gerichte etwaige Urteile zum Schadensersatz gegenüber den ortsansässigen Unternehmen. Dem will der Regierungsapparat des EU-Landes jetzt einen Riegel vorschieben und damit gesetzeskonform lizenzierte Glücksspielanbieter im Land schützen. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat der maltesische Wirtschaftsminister Silvio Schembri bereits im Parlament vorgelegt.

Der Spielerhilfe Verein Österreich schreibt hierzu: „Die Auswirkungen auf den Spielerschutz wären fatal.“ Warum? Es gibt legale Online-Casino-Angebote! Dennoch nutzen mutmaßlich einzelne Spieler die Möglichkeit, im Ausland mit Absicherung zu zocken, wenn es zu größeren Verlusten kommt, dann wird der Anbieter verklagt und es gibt vom Online Casino Geld zurück.

Das Erbe des grauen Marktes – über Jahre war der Online-Glücksspielmarkt nicht reguliert

In Deutschland ließ die Rechtslage beim Online-Glücksspiel keine legalen Angebote zu. Bis zum 1. Juli 2021 gab es kein Online Casino legal im gesamten Bundesgebiet. Allerdings hat Schleswig-Holstein knapp zwei Dutzend Glücksspielanbieter lizenziert sowie auch Wettportale. Deren Produkte waren jedoch ausschließlich Kunden mit Wohnsitz innerhalb des Hoheitsgebietes des Bundeslandes vorbehalten. Bundesweit durften Sie laut deutschem Glücksspielgesetz nicht agieren. Haben sie auch nicht, zumindest nicht die in Schleswig-Holstein zugelassenen Betreibergesellschaften.

Zu den Netzwerken gehörende Tochterunternehmen haben aber über Glücksspiellizenzen aus anderen europäischen Ländern wie Malta deutsche Spieler in den übrigen 15 Bundesländern bedient. . Und hier sehen Anwälte und Prozessfinanzierer Anspruch auf Online Casino Geld zurück. Dabei haben in erster Linie deutsche und österreichische Zivilgerichte immer mehr Klägern Recht zugesprochen und deren Verluste mussten erstattet werden.

Viele Unternehmen haben in den EU-Ländern für Ihre Aktivitäten Steuern gezahlt und wurden weder aufsichtsrechtlich noch staatsanwaltlich belangt. Wie tagesschau.de berichtet „klagen Anwälte für ihre häufig spielsüchtigen Klienten vor Zivilgerichten gegen die Glücksspielfirmen“. Aus juristischer Sicht haben die Verträge zwischen Glücksspielbetreibern und Kunden keinen Bestand, da bis zum Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages in Deutschland im Juli 2021 deren Angebote nicht erlaubt waren. Aufgrund von Verstößen gegen geltende Glücksspielgesetze können Spieler aus der Zeit ihr verlorenes Geld zurückfordern.Einblendung:

Malta immer noch ein Pionier des Online-Glücksspiels

Malta gilt als die Wiege des Online-Glücksspiels und geht seit Jahrzehnten voran. Die Aufsichtsbehörde erfüllt höchste EU-Standards und reagiert entsprechend nicht gerade wohlwollend auf Kritik im Hinblick auf möglicherweise EU-rechtswidriges Vergehen. Mehr zur Tradition des Online-Glücksspiels auf Malta lesen Sie in diesem Artikel.

Spielverträge, die vor dem 1. Juli 2021 zwischen deutschen Spielern und Glücksspielanbietern zustande gekommen sind, haben keine Rechtsgültigkeit. Demzufolge besteht Anspruch auf Erstattung von Verlusten, auch wenn diese Online Casinos mit deutscher Lizenz heute legal operieren.

Viele tausend Klagen in Deutschland

FFür Aufsehen sorgten die ersten Entscheidungen, in welchen den Klägern Recht gegeben wurde. Eine wachsende Zahl von Kanzleien und jungen Unternehmen hat dieses Thema als ein weiteres Standbein schon für sich ausmachen können. Nach Schätzungen von Rechtsanwalt István Cocron gegenüber der Tagesschau sind aktuell deutschlandweit mehr als 5.000 derartige Verfahren in Gang. Seit mehreren Jahren ist der Jurist schon auf dem Gebiet engagiert und bearbeitet gegenwärtig mit seiner Kanzlei nach eigenen Angaben ungefähr 1.400 Mandate.

Nach einer anfänglich sehr unterschiedlichen Beurteilung durch die Gerichte werden mittlerweile in regelmäßigen Abständen Prozesse von den Glücksspiel betreibenden Unternehmen verloren. Das haben in Deutschland auch schon mehrere Oberlandesgerichte in dieser Richtung entschieden. Der neue maltesische Gesetzesentwurf hat möglicherweise umfassende Folgen für die bereits laufenden und noch anstehenden Gerichtsverfahren. Nach Ansicht des Rechtsanwaltes Cocron und einer Reihe seiner Amtskollegen handelt es sich um eine Verletzung des Verbraucherschutzes.

Wie aus dem Bericht der Tagesschau zu entnehmen ist, ergibt sich mutmaßlich auf der geplanten Gesetzesänderung das Ziel, den Mitgliedern der Glücksspielindustrie die Möglichkeit zu geben, die Sache gewissermaßen auszusitzen. Schließlich gibt es auch Verjährungsfristen. Aus seiner Sicht widerspricht das Vorhaben eindeutig dem EU-Recht. Bereits jetzt haben aus Österreich und Deutschland jeweils zwei Juristen eine entsprechende Beschwerde bei der EU-Kommission eingebracht.

Die Ministerien des Bundes zeigen keine Einigkeit

Die Thematik schlägt bei Vertretern des Spielerschutzes und Rechtsanwälten hohe Wellen, doch die Bundesregierung reagiert bisher überwiegend unentschlossen. Auf eine Nachfrage des ARD-Hauptstadtstudios haben sich diverse Ministerien aufeinander berufen und sehen die Verantwortung auf der anderen Seite. Das maltesische Wirtschaftsministerium wehrt sich auf Anfrage gegen jegliche kritische Äußerung. Das Land ist sehr darauf bedacht, seinen Wirtschaftszweig des Glücksspiels gut zu schützen.

Die regulatorischen Voraussetzungen hierfür sind in Malta in hohem Maße gegeben und die Gesetzgebung ist darauf ausgerichtet, das lizenzierte Online Casinos und Wettanbieter die notwendige Sicherheit gegen unzulässige Klagen entgegenzusetzen. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens des geplanten Gesetzentwurfs ist nach wie vor nicht bekannt. Gegenwärtig durchläuft die mögliche Gesetzesänderung ein parlamentarisches Verfahren im EU-Land und erhitzt offensichtlich in erster Linie die Gemüter von Parteien, die mit Klagen gegen die Glücksspielindustrie Geld verdienen.

Die GGL – Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder mit Sitz in Halle (Sachsen-Anhalt) hat sich bereits zum aktuellen Fall geäußert: „Auswirkungen dieser geplanten Regelung auf den Spielerschutz in Deutschland können zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden.“

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