Novomatic AG verkauft ausstehende Anleihen

Die Novomatic AG ist seit 18 Jahren nicht mehr mit Bonds am Kapitalmarkt notiert, was für eine solide wirtschaftliche Lage spricht! (Bildquelle: geralt auf Pixabay)

Die Novomatic AG hat nicht nur erfolgreich die Talsohle der Corona-Krise überwinden können, sondern hat es auch geschafft, im Rahmen seiner Transformationsprogramme bestehende Anleihen zu veräußern. Dies ist ein Beleg dafür, wie gesund das Unternehmen aus Gumpoldskirchen mittlerweile arbeitet. In den letzten 18 Jahren hat der Weltkonzern aus Österreich immer wieder durch Anleihen (Bonds) am Kapitalmarkt frisches Geld besorgt. Diese Kredite haben in der Regel eine feste Zinszahlung verankert und diese haben sich mutmaßlich durch die Leitzinserhöhungen der EZB in den letzten Monaten deutlich erhöht. Das könnte ein Grund sein, warum sich der Hersteller von Geldspielgeräten vom Bond Market verabschiedet hat, wo im Rahmen einer Emission aus dem Jahr 2016 rund eine Milliarde Euro an Anleihen beschafft wurde.

Novomatic AG zahlt langfristige Schuldverschreibungen zurück

Der Glücksspielkonzern, der bekannt ist für Spieletitel wie Book of Ra, Sizzling Hot oder die Diamond Link Slot-Serie konnte zum 20. September 2023 die letzte noch ausstehende Anleihe an der Börse tilgen. Vorher wurden zur Kapitalbeschaffung im Jahr 2016 Wertpapiere in Form von Anleihen ausgegeben. Wie aus einem Artikel von Börse Social hervorgeht, lag der ursprüngliche Umfang des Bonds bei etwa einer halben Milliarde Euro. Die Emission lief jedoch nicht in voller Höhe bis 2023 weiter, sondern wurde bereits teilweise im Rahmen der Laufzeit beglichen.

Die Emission lief wohl über 7 Jahre und war der letzte Novomatic Bond zur Kapitalbeschaffung, was bedeutet, dass das Unternehmen die deutlich höher gewordenen Finanzkosten die Bücher in Zukunft nicht mehr belasten werden. Damit dürfte der Novomatic Gewinn in den kommen Geschäftsberichten weiter nach oben gehen. Bislang wurde auf den gewährten Bond eine Nominalverzinsung (Kupon) von 1,625 Prozent gezahlt. Das bedeutet, dass von 100 Millionen Euro jährlich rund 1,625 Millionen Euro Zinsen zu zahlen waren. Das schlägt freilich bei den Aufwendungen für Finanzierungen ordentlich zu Buche.

Größtenteils haben sich offensichtlich Investoren aus Österreich am Kapitalmarkt mit Bonds der Novomatic AG eingedeckt. Dabei sollen ungefähr 290 Millionen Euro an Zinsen zurückgezahlt worden sein. Bei einem hohen Anteil inländischer Investoren sind im Rahmen dieser Anleihen wahrscheinlich Kapitalertragsteuern (KESt) von bis zu 50 Millionen Euro gezahlt worden sind. Vorerst schein auch kein neuer Bond in Emission zu sein und es wird auch nichts dergleichen vorbereitet. Dies geht aus Bankinformationen hervor, die zur vollständigen Rückzahlung des Bonds informiert hatten. Dafür spricht eine steigende Quote beim Eigenkapital von über 30 Prozent.

Bezieht man Vorgängeranleihen mit ein, dann ist nach Angaben von www.boerse-social.com der Glücksspielkonzern seit etwa 18 Jahren nicht mehr mit Bonds am Markt vertreten und muss für die Kapitalüberlassung per Zinskupon einen Ausgleich zahlen.

Kosten belasten Gewinn im ersten Halbjahr trotz Umsatzsteigerung

Im ersten Halbjahr 2023 konnte der Spielehersteller zwar einen signifikanten Umsatzanstieg ausweisen, die hohen Finanzierungskosten führten jedoch zu einem starken Gewinnrückgang. Nach Berücksichtigung der Aufwendungen weist Novomatic ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 386,1 Millionen Euro aus, das um 3,9 Prozent über dem des Vorjahres liegt. Der Halbjahresumsatz des Konzerns weist Einnahmen von 1,6 Milliarden aus, was einem Wachstum von rund einem Fünftel gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch das EBIT konnte mit fast 198 Millionen Euro um knapp 22 Prozent zulegen.

Der Anbieter und Hersteller von Glücksspielen und Geldspielgeräten gab an, dass sowohl die gestiegenen Kosten, als auch die gestiegenen Erträge auf Veränderungen in der makroökonomischen Entwicklung zurückzuführen sind. Ein deutlicher Anstieg der Finanzkosten, die im Berichtszeitraum von 600.000 Euro auf 36,6 Millionen Euro stiegen, führte jedoch insgesamt zu einem Gewinnrückgang.

Dies war eine Folge des seit langem stetig steigenden Zinsniveaus. Novomatic weist daher ein Ergebnis vor Steuern von 161,2 Millionen Euro aus. Nachdem das Unternehmen 62,9 Millionen Euro an Steuern gezahlt hat, wurde ein Periodenergebnis von 98,3 Millionen Euro ausgewiesen. Dies ist ein Rückgang um 20 Prozent gegenüber den 122,9 Millionen Euro, die der international bekannte Automatenbetrieb im vergangenen Jahr bekannt gegeben hatte.

Novomatic 1. Halbjahr 2023 mehr Umsatz, aber weniger Gewinn!

Novomatic steht mit einer Eigenkapitalquote von 30 Prozent auf soliden finanziellen Beinen. Bei den Halbjahreszahlen 2023 konnten hohe Steigerungsraten vorgelegt werden und erste Prognosen deuten auf einen Rekordjahresabschluss von mehr als 3,2 Milliarden Euro hin.

Das gesunde Wachstum des Glücksspielanbieters, der mit Greentube virtuelle Automatenspiele anbietet, die hierzulande meist als Novoline Online Casinos bekannt sind, hat durch die Agentur S&P (Standard & Poor’s) dieses Jahr ein Rating Upgrade erhalten.

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