
Glücksspiel im Livestream auf Kick: Kein Stundenlohn für Casino-Streamer mehr! (Bild © @kickstreaming auf Instagram)
Die Emporkömmlinge der Streaming-Plattform Kick verzeichneten einen enormen Zulauf, nachdem Twitch den Glücksspielbetreibern verboten hatte, Inhalte von Online Casinos ohne Lizenz wie Stake und Roobet zu zeigen. Echte Online-Casino-Spiele auf Kick streamen war hingegen ohne Probleme möglich und die Streamer verdienten bisher 16 Dollar pro Stunde. Diese Pauschale gilt für alle Inhalte und nicht nur das Glücksspiel im Internet. Allerdings kündigt der im australischen Melbourne ansässige Video-Live-Streaming-Dienst nun an, dass der Stundenlohn ab sofort nicht mehr für Casino-Streamer bezahl wird. Als Casino Streamer Geld verdienen, ist immer noch möglich, nur nicht direkt vom Portal, die Anbieter von Slots und Casinos zahlen schließlich in der Regel hohe Provisionen.
Kein Geld mehr von Kick für Casino Streamer
Etliche namhafte Streamer wie Adin Ross, xQc, Ice Poseidon, Trainwreck, Nickmercs und Roshtein stiegen auf Kick um, nachdem sie sich Megaverträge gesichert hatten. Kleinere Streamer wurden durch das Angebot von Kick angelockt, einen festen Stundensatz von 16 Dollar für jeden zu zahlen, der eine gewisse Schwelle erreicht. Es sieht jedoch so aus, als würde die Plattform diese Politik ändern und Mitgliedern des Partnerprogramms, die Online-Spielautomaten oder andere Casinospiele streamen, nicht mehr erlauben, diesen Stundensatz zu erhalten.
Betroffene Casino Streamer können trotzdem durch Spenden, Werbung und Abonnements Geld verdienen, und Kick-Streamer behalten einen lukrativen Anteil von 95 % der Einnahmen, während Twitch-Streamer in der Regel nur die Hälfte erhalten. Mutmaßlich hat Kick nach rund 2 Jahren die Zuschauerzahlen der Glücksspielstreams und nach Aufrufen getestet und sich nun entscheiden, das Angebot einer stündlichen Vergütung einzustellen.
Glücksspiel im Livestream bleibt rentabel
Der Großteil der Streamer, die auf einen X-Post von @Big_E vom 27. März 2025 geantwortet haben, zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt von dieser Änderung. Das Kick Streaming der Kategorien Online Casinos und Spielautomaten sei auch ohne den 16-Dollar-Stundenlohn rentabel genug. In den Kommentaren heißt es, dass man für die Verbreitung von Glücksspielen eigentlich nicht direkt bezahlt werden sollte.
Kick veröffentlichte in seiner Community neue Richtlinien, um das Aus des Stundenlohns zu erklären. Hierfür müssen Streamer neuen Regeln zustimmen. Diese richten sich an verschiedene Kategorien:
- Streamer während Live-Streams oder interaktive Watch-Partys veranstalten.
- Streamen von nicht originalem Content oder manipulieren von Ansichten und Metriken.
- Löschen von VODs. Es sei denn, es sind sensible Daten durchgesickert und müssen entfernt werden.
- Streaming von Online Casino Content oder virtuellen Automatenspielen.
Dieser Content darf weiterhin mit praktisch wenig Regeln gestreamt werden. Die einzige gravierende Änderung ist, dass es keinen Stundenlohn mehr aus der Kick Kasse gibt. Den Streamern wird ihre Freiheit nicht entzogen, lediglich eine routinemäßige Bezahlung. Diese müssen sie jetzt durch Abos, Werbung oder Ansprache mit Casinoanbietern selber verdienen. Vermutlich will sich Kick dadurch breiter aufstellen und Streamern von anderen Inhalten es ebenso schmackhaft machen, um Twitch und Co den Rücken zu kehren.

(Bild © pandelache auf Unsplash)
Deutscher Kick Streamer aus dem Ausland hat Gerichtsverfahren gegen die deutsche Aufsichtsbehörde vor dem Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt verloren.
In Deutschland strafbar
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) kämpft entschlossen gegen die Darbietung auf Streaming-Plattformen, wenn es sich um illegalen Glücksspiel-Content handelt. Auch das Streamen von legalen Online Casinos mit deutscher Lizenz kann problematisch sein. Denn es gelten in Deutschland strenge Vorschriften, was die Werbung mit Glücksspielen oder Gewinnspielen betrifft.
Lassen sich Kick Streamer identifizieren, dann bringt der Glücksspielbehörde GGL deren Verstöße zur Anklage. Erst im Februar 2025 musste der bekannte Influencer Ron Bielecki eine Niederlage vor Gericht hinnehmen. Sein Streaming von Glücksspielinhalten wurde geahndet, auch wenn er am Ende mit einer geringen Geldstrafe davon gekommen ist, eins steht fest, in Deutschland werden etwaige Streams behördlich erfasst und strafrechtlich erfolgt.
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