Entain: Gerüchte um PartyPoker Verkauf nehmen an Fahrt auf

Entain: Gerüchte um PartyPoker Verkauf macht die Runde und auch andere Marken wie Coral, Eurobet, Foxy, Crystalbet und Enlabs könnten unter den Hammer kommen! (Bildquelle: entaingroup.com)

Entain ist Berichten zufolge auf der Suche nach Käufern für sein PartyPoker-Geschäft. In Deutschland ist PartyPoker staatlich lizenziert als Veranstalter von Pokerturnieren sowie auch virtuellen Automatenspielen. Doch die Umsätze scheinen schon länger nicht mehr dem konzernweiten Modell zu entsprechen. Zwar ist Online-Poker weltweit an Trendprodukt und PartyPoker eine Marke der ersten Stunde, jedoch haben andere Marktteilnehmer längst die Oberhand gewonnen. Das gilt im Grunde auch für Deutschland, wo GGPoker und PokerStars mutmaßlich den Löwenanteil am Markt bedienen. Welcher Konzern könnte am PartyPoker Casino Interesse haben und was würde die Übernahme kosten?

PartyPoker Room verkaufen oder dichtmachen?

Der Onlinepokerraum von PartyPoker Deutschland ist längst nicht der einzige Anbieter von Pokerspielen. Aus dem Hause Entain bedient auch bpremium und bwin Casino diesen Bereich und mit deutscher Lizenz noch weitere Anbieter wie GGPoker, PokerStars und 888poker. International sind es im Grunde dieselben Akteure inklusive iPoker, Winmax und Unibet, die das virtuelle Pokergeschäft bedienen. Wahrscheinlich ist der Preis daher gering im Vergleich zum Wert des Unternehmens, als es 2005 unter PartyGaming an die Börse gebracht wurde und vor allem durch seine Präsenz in den USA einen hohen Marktwert erzielte. Ein Sprecher von Entain, der von einem Fachmagazin zu dieser Angelegenheit befragt wurde, gab keinen Kommentar ab.

Es wird vermutet, dass Entain seine Geschäftsstrategie nach dem Abgang der bisherigen CEO Jette Nygaard-Andersen und der Berufung eines Investors in den Vorstand geändert hat. Gerüchten zufolge erwägt Entain den Verkauf anderer Vermögenswerte, die als „nicht leicht integrierbar“ gelten, darunter auch einige, die auf dem Markt sehr bekannt sind. Zu welchem Preis, ist nicht bekannt, aber Gerüchten zufolge könnte PartyPoker für einen Bruchteil des Wertes von PartyGaming verkauft werden, wie das Unternehmen bei seiner Börsennotierung in London hieß und mit 4,6 Milliarden Pfund bewertet wurde.

Vom weltgrößten Pokeranbieter zum Ramschartikel

Früher war Partypoker der führende Online-Pokeranbieter. Allerdings hat das auf Bundesebene erlassene Gesetz „Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA)“ von 2006 sich als Game Changer erwiesen. Anstatt eines kategorischen Verbots zielte der UIGEA darauf ab, Finanztransaktionen im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel zu verhindern. Dieser komplizierte Rechtsrahmen warf ein rechtliches Labyrinth auf, das die Frage der Rechtmäßigkeit von legalen Online-Glückspielen in Unklarheit stürzte. Als an der Börse notierte Firma blieb dem Unternehmen nur der Rückzug aus dem US-Kerngeschäft.

Doch mittlerweile sind viele US-Staaten online, denn die bundesstaatlichen Regelungen für Online Casinos haben stark zugenommen. Und inmitten dieser komplexen Landschaft sind die Vorschriften für Glücksspielanbieter in den USA immer komplizierter geworden, wobei sich vor allem Branchengrößen des stationären Geschäfts auf das riesige Potenzial stürzen. Daher bringen nicht wenige MGM Resorts mit seinem Online-Ableger BetMGM ins Spiel, wenn es um einen möglichen Kaufinteressenten von partypoker geht.

Die Annahme lässt sich zumindest auch damit begründen, dass BetMGM in den USA ein Joint Venture mit Entain betreibt und im Land des Pokers und mit einer Erfolgsgeschichte im Hintergrund wahrscheinlich die Chance hätte, durch einen Neustart an alte Zeiten anzuknüpfen. Über das Portal BetMGM Poker werden in den Bundesstaaten Pennsylvania, Michigan und New Jersey bereits basierend auf der PartyPoker-Plattform Online-Pokerspiele angeboten. Der Gigant hat sich bereits LeoVegas einverleibt und könnte sicher die historischen Fußstapfen von partypoker wiederbeleben.

Wie aus einem Earnings+More Bericht vom 4. März 2024 hervorgeht, ist mutmaßlich noch mehr von Entain zu verkaufen, wenn der Preis stimmt. Im Artikel werden unter anderem Eurobet, Foxy, Crystalbet, Enlabs und selbst Coral erwähnt. Die Quelle wird sogar wie folgt zitiert: „Man muss sich fragen, was nicht zum Verkauf steht“.

Entain Glücksspielanbieter

(Bildquelle: entaincareers.com)

Das Markenportfolio von Entain umfasst mehrere Top-Anbieter und mutmaßlich ist der Konzern aus England nicht abgeneigt, sich von einzelnen Glücksspielportalen zu trennen, wenn das Angebot stimmt, um sich mehr auf sein Kerngeschäft zu fokussieren.

In Deutschland könnte PartyPoker bald auf Wiedersehen sagen

Nach Fusionen mit bwin und später GVC, woraus sich Entain gebildet hat, ist der Markt lang nicht mehr derselbe. Es ist jedoch abzusehen, dass bei einem Verkauf des Anbieters auch seine Lizenzzugehörigkeit in Deutschland nicht mehr gehalten werden kann. Sowohl das Online Casino Deutschland als auch das Pokerangebot ist an die Erlaubnishalterin Ladbrokes (Deutschland) Limited gekoppelt. Und bisher ist nicht bekannt, dass BetMGM Interesse hat in Deutschland Lizenzen für das Online-Glücksspiel zu erwerben. Zumal die neue Tochter LeoVegas Casino und Sportwetten eine Zulassung der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat.

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