Unternehmer Dennis Lindner kauft Wettanbieter Tipster

Reste von Wettanbieter Tipster verkauft: NRW-Unternehmer Dennis Lindner investiert Millionensumme! (Bildquelle: Tipster)

Der Fall Tipster hat Deutschland im neuen Zeitalter legaler Online Casinos und Wettanbieter mit Lizenz zutiefst erschüttert. Als im April gut tausend Einsatzkräfte in Deutschland und anderen europäischen Ländern zeitgleich zuschlugen und wohl auch die Handschellen klickten, waren die Ausmaße des Skandals längst nicht abzusehen. Einzelne Personen haben mutmaßlich rund 35 Millionen Euro an der Staatskasse vorbeigeschleust und über Jahre ein zweigeteiltes Abrechnungssystem geführt. Die Offenlegung der Fakten und Prüfung durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führte zum Entzug der Lizenz und der Insolvenz eines Dienstleisters aus der Gruppe sowie dem zugelassenen Unternehmen mit GGL-Erlaubnis Tipster Limited. Das Markenimage hat sicher darunter gelitten, wobei der Bekanntheitsgrad weiterhin hoch ist, was jetzt Unternehmer Dennis Lindner zu einem millionenschweren Investment bewegt hat.

Tipster Comeback durch Unternehmer Dennis Lindner?

Nach der Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung sind wir zwar noch nicht schlauer, was Dennis Lindner, ein Unternehmer aus dem Ruhrgebiet, genau plant, Chancen auf eine Zukunft scheint es jedoch zu geben. Wie die Tageszeitung berichtet, wurde für Restbestände des Unternehmens ein Millionenbetrag hinterlegt. Es heißt beispielsweise im Bericht der Zeitung „was vom Sportwettenanbieter Tipster übrig ist“ hat der Geschäftsmann übernommen. Es dürfte klar sein, dass allein die Einigung mit dem Insolvenzverwalter der Tipster Limited unter der Leitung von Dr. Jörg Gollnick, welcher zur Kanzlei Heidland Werres Diederichs Rechtsanwälte Köln gehört, noch lange keine Rückkehr zum operativen Geschäft möglich ist.

Allein die neue Tipster Lizenz verlangt nach einer Sicherheitsleistung in Höhe von 5 Millionen Euro. Darüber hinaus würde die Glücksspielaufsichtsbehörde mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neues Erlaubnisverfahren einleiten. Die Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen benötigt in jedem Fall mehrere Wochen und ohne diese gültige Wettlizenz ist kein Comeback möglich. Nicht gänzlich auszuschließen ist unter dieser Maßgabe, dass auch ein Tipster Casino Projekt in Augenschein genommen wird. Bereits am deutschen Online-Markt operierende Anbieter wie Crazybuzzer, Merkur Gauselmann, Tipico, Novomatic und 888 machen es bereits vor. Die Unternehmen bieten als erlaubte Veranstalter virtuelle Automatenspiele sowie auch Online-Sportwetten legal an.

Um Tipster konkurrenzfähig aufzustellen, braucht es bei weiten mehr als eine neue Lizenz für Deutschland. Es gibt mehr als zwei Dutzend Wettanbieter mit deutscher Lizenz und somit eine starke Konkurrenz. Allerdings könnten unter den Tipster Resten auch noch die Franchise-Liegenschaften zum Tragen kommen und somit ein Geschäftsfeld im stationären Wettgeschäft ermöglichen.

Entwicklung weiterhin unklar

Auf die große Razzia bei Tipster folgten die schon eingangs dargestellten Insolvenzen. Es brauchte nicht lange und die Glücksspielbehörde GGL hat den ersten Lizenzentzug in der noch jungen Historie der Aufsichtsbehörde vermeldet und damit dem Sportwettenanbieter jedwede Geschäftsgrundlage entzogen. Sowohl die Online-Präsenz als auch die Wettlokalitäten im terrestrischen Bereich mussten sofort ihre Tätigkeiten einstellen. So hatten einzelne Medien bereits vermutet, dass unter Umständen Unternehmen mit Sportwettenlizenz und stationäre Geschäftsbereich ein Auge auf das Tipster Filialnetz werfen könnten.

Doch weder Tipico, Cashpoint (Gauselmann) noch Admiral Sportwetten (Novo Interactive) haben bisher Interesse am stationären Geschäftsbetrieb bekundet. Und genau in diesem Geschäftszweig hatte Tipster wahrscheinlich über viele Jahre Millionen am Fiskus vorbeigeschleust. Aus dem Artikel der Süddeutschen Zeitung geht hervor, dass angeblich bis zu 700 Millionen Euro von 2014 bis 2020 dem Staat an Umsätzen vorenthalten wurden. So konnten die abzuführenden Sportwetten Steuern einbehalten werden, was ungefähr einem Betrag von 35 Millionen Euro entspricht.

In diesem Zusammenhang wurden mutmaßlich sechs Personen im Zuge der Razzien in Gewahrsam genommen und wahrscheinlich im kommenden Jahr 2024 vor Gericht deren potenzielle Mittäterschaft verhandelt. Trotzt des plötzlichen Kaufs durch Unternehmer Dennis Lindner lässt sich über die Zukunft von Wettanbieter Tipster nur spekulieren. Genaue Details hat der Bericht der Süddeutschen Zeitung noch nicht zutage gebracht. Spekuliert wird über ein Interesse an den Franchisenehmern und auch Daten von Kunden sowie spezifische Algorithmen des Tipster Wettangebots.

Tipster Lizenzentzug: Aufsichtsrechtliche Prüfung nicht bestanden

Nach Prüfung des Falls Tipster ist die deutsche Aufsichtsbehörde für legale Sportwetten-Anbieter sowie auch lizenzierte Online Casinos zu dem Entschluss gekommen, einen Erlaubnisvorbehalt auszusprechen und die Genehmigung zu entziehen.

Ein Neustart von Tipster online und offline ist nach einem Millioneninvestment immer noch am wahrscheinlichsten. Der klangvolle Name des Sportwettenanbieters mag eine Delle davon getragen haben, mit einem guten Marketingkonzept und einer notwendigen Finanzspritze könnte die Marke jedoch schnell wieder zurück in die Erfolgsspur finden.

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