
Handelsstreit der USA gegen die globale Gemeinschaft wirkt sich nun auch auf die Casinobranche aus! Glücksspiel-Aktien von historischen Börsen-Crash betroffen! (Bild © historyhd auf Unsplash)
Die internationalen Glücksspiel-Aktien stürzten am Montagmorgen, dem 7. April 2025 ab, als die zunehmende Besorgnis über die aggressive Zollpolitik der Trump-Regierung die Märkte ins Trudeln brachte. Die wirtschaftliche Ungewissheit, die durch die jüngste Debatte über eine neue Handelspolitik ausgelöst wurde, hat zahlreiche Branchen in Mitleidenschaft gezogen, wobei der Glücksspielsektor zu den unbeabsichtigten Opfern gehörte. Dabei kämpf auch Las Vegas mit den Folgen der um sich greifenden Trump-Politik. Verärgerte Kanadier stornieren Reisen in US-Urlaubsregionen melde die Financial Times. Trumps Drohungen mit Annexion und Zöllen treffen somit auch den größten internationalen Tourismusmarkt des Landes. Mit den chinesischen Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Zölle stürzen auch die soliden Glücksspielaktien in Macau ab.
Glücksspiel-Aktien in Zollturbulenzen gefangen
Der Londoner FTSE 100-Index fiel bis 11 Uhr um 6 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2024, als die Anleger auf die jüngste Runde von Zöllen von Präsident Trump reagierten, die sich gegen kanadische Importe und Produktionsfaktoren aus Europa und Asien richten. Einem aktuellen Bericht der Racing Post zufolge gehörte die Muttergesellschaft von William Hill, Evoke, deren Aktien um 4 Prozent fielen, zu den am stärksten betroffenen Glücksspielunternehmen.
Der Glücksspielgigant Entain, Eigentümer von Marken wie bwin, Ladbrokes, PartySlots und Coral, musste einen Kursrückgang von mehr als 3 Prozent hinnehmen und setzte damit eine turbulente Zeit für das Unternehmen fort. Auch die Aktien des Branchenführers Flutter Entertainment fielen an der Londoner Börse um mehr als 4 Prozent, während die in den USA notierten Aktien des Unternehmens mit einem Minus von über 5 Prozent schlossen.
Die Aktien in Hongkong gingen am Montag auf Tauchstation und fielen um mehr als 13 Prozent, da sich China und die USA in einem eskalierenden Handelskrieg gegenüberstehen. Nach Angaben von Macau Business war dies der stärkste Rückgang seit der asiatischen Finanzkrise 1997.
Die wichtigsten Akteure der Gambling-Branche sind an der Börse notiert und deren Glücksspiel-Aktien hat der US-Präsident schwere Kursverluste eingebrockt.
Zölle verschärfen die anhaltenden Schwierigkeiten des Glücksspielsektors
Da viele Glücksspielbetreiber mit schwächer als erwartet ausgefallenen Ergebnissen für das erste Quartal, schwachen Verbraucherausgaben und schlechten Gewinnspannen bei Wetten zu kämpfen haben, übt die US-Zollpolitik zusätzlich Druck aus. Auch die internationalen Märkte blieben nicht verschont, da die in Hongkong notierten Aktien der Macau-Konzessionäre zweistellig fielen. Und der rückläufige Tourismus könnte schlimme Folgen haben.
Die von der Trump-Administration beschlossenen handelspolitischen Maßnahmen gegen Kanada haben sich bereits erheblich auf die Tourismuszahlen ausgewirkt, die die Grundlage vieler Glücksspielzentren bilden. Las Vegas, das lange Zeit als das Aushängeschild des US-amerikanischen Glücksspiel- und Gastgewerbes galt, hat einen besorgniserregenden Rückgang des Flughafenaufkommens zu verzeichnen. Der Harry Reid International Airport begrüßte im Februar 2025 knapp über 4 Millionen Reisende, was einem Rückgang von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Ein Viertel aller internationalen Besucher in Las Vegas im Jahr 2023 waren Kanadier.
Auch Geldspielgeräte sind betroffen. Exporte in die USA werden kostenintensiver, was Herstellern vor Ort in die Karten spielen könnte. Schon vor der offiziellen Zollkeule hatte im Zuge des anhaltenden Handelsstreits zwischen den USA und Kanada die Glücksspielbehörde von Alberta alle Käufe von in den USA hergestellten Spielautomaten und Videolotterie-Terminals gestoppt. Dies ist eine Reaktion auf die kanadischen Vergeltungszölle gegen die USA, welche neue Zölle auf Glücksspielprodukte beinhaltet. Vor Aristocrat, IGT, Scientific Games oder Bally machen die Trump Zölle in jedem Fall nicht halt. Die Zeollkeule ging zurück und trifft die Weichteile der in Las Vegas ansässigen Glücksspielindustrie.

(Bild © ZEAL Network SE)
Was machen Deutschlands Glücksspiel-Aktien?
Die ZEAL Network SE, der Marktführer von Online-Lotterien musste im Zuge der Trump Tariffs Show nach äußerst positiven Geschäftszahlen und einer vielversprechenden Wachstumsprognose in knapp einer Woche über 10 Prozent Verlust ertragen. Die pferdewetten AG musste trotz des kürzlichen Erwerbs von Aktien durch Ausübung von Bezugsrechten durch Pierre Hofer Verluste von rund 6,5 Prozent hinnehmen.
GAMOMAT Vertriebspartner Bragg mitten im ‘Schwarzen Montag'
Das kanadische Unternehmen Bragg Gaming mit Niederlassungen rund um den Globus vertreibt unter anderem beliebte GAMOMAT Online Casino Spiele. Die Wertpapiere des Glücksspielkonzerns hatten sogar zwischenzeitlich über 50 Prozent im Vergleich zum 52-Wochen-Hoch an Wert verloren. Dabei wurde Ende 2024 erst kürzlich ein Rekordumsatz verbucht. Mittlerweile haben sich die Glücksspiel-Aktien aber wieder ein wenig erholt. Auf lange Sicht dürfte das Unternehmen sich aber gut entwickeln.
Man ist in legalen Märkten präsent und hat sich einige Studios einverleibt, um mit Exklusivität auch in den USA sowie Online Casinos Deutschland mit von der Partie zu sein. Insgesamt sind die Auswirkungen des Zollkriegs auf die Glücksspielindustrie weiterhin besorgniserregend. Gleichwohl Europas Urgesteine Novomatic und Merkur Group teilweise vor Ort in den USA produzieren.
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