Merkur Casino Almere muss Geldstrafe in den Niederlanden zahlen

Merkur Casino ermöglicht gesperrten Spieler aufgrund eines technischen Fehlers Zugang und wird zur Kasse gebeten! (Bildquelle: Pavel Danilyuk auf Pexels)

Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat gegen das lizenzierte Merkur Casino eine Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro verhängt. Der Vorwurf basiert auf einem Verstoß gegen das Sperrsystem (Cruks) für den Ausschluss von Glücksspielen für gesperrte Spieler. Das Register Centraal Register Uitsluiting Kansspelen (Cruks) ist dazu gedacht, Spielsüchtigen zu helfen, indem sie sich selbst von allen niedergelassenen Spielhallen und Online Casinos in den Niederlanden ausschließen können. Im Grunde ein Pendant zum spielformübergreifenden Spielersperrsystem OASIS, welches in Deutschland den Spielerschutz unterstützt. Dem zur Gauselmann Gruppe gehörenden Spielbetrieb in der niederländischen Stadt Almere wird nun vorgeworfen, einer in der Spielerdatenbank Cruks erfassten Person über einem Zeitraum von zwei Wochen Zugang gewährt zu haben, was zu einer Strafe durch die Behörden führte.

Merkur Casino Almere verweist auf Systemfehler bei Sperrabfrage

Das betroffene Merkur Casino in Almere argumentiert jedoch, dass bei der Abfrage der Spielersperrdatei immer wieder eine Fehlermeldung angezeigt wurde. Aus diesem Grund hat die betroffene Person Zugang zur Spielstätte erhalten. Dies geschah basierend auf einschlägigen Medienberichten über einen Zeitraum von zwei Wochen. In dieser Zeit besuchte die als gesperrter Spieler registrierte Person angeblich neunmal dieselbe Spielstätte. In der Folge wurde der Betreiber Merkur Casino Almere von der Kansspelautoriteit, einer Behörde zur Regulierung des Glücksspiels in den Niederlanden, wegen eines Verstoßes gegen den Spielausschluss mit einer Geldstrafe belegt.

Die betreffende Person war im niederländischen Selbstausschlussregister eingetragen und sollte eigentlich vom Spiel bei einem stationären und online Casino Anbieter ausgeschlossen werden. Dennoch gelang es dem Spieler, sich Zugang zum Merkur Casino in Almere zu verschaffen. Nach Angaben der Glücksspielaufsichtsbehörde ermöglichte der Glücksspielbetreiber das Spiel um echtes Geld trotzt dieses Eintrags. Wie die Kansspelautoriteit erklärt, erlaubte das Merkur Casino dem Spieler in der Zeit vom 17. Februar 2022 bis zum 2. März 2022 insgesamt neunmal den Zutritt zu seinem Spielbetrieb. Dies war ein klarer Verstoß gegen die geltenden Vorschriften für Glücksspiele und ein Verstoß gegen die soziale Verantwortung von Merkur.

Bei der Prüfung der Daten der betroffenen Person in Cruks erhielten die Mitarbeiter des Merkur Casinos eine Fehlermeldung und konnten daher nicht überprüfen, ob die Person im Register eingetragen war. Auf dieser Grundlage hätte der Person der Zutritt zur Spielbank verweigert werden müssen. Nachdem dies innerhalb des genannten Zeitraums neun Mal nicht der Fall war, verhängte die Glücksspielbehörde ein Bußgeld in Höhe von 45.000 Euro.

Sperrsyystem ein wichtiges Instrument für die Spielsuchtbekämpfung.

Die Kansspelautoriteit legt großen Wert auf die präventiven Maßnahmen zur Bekämpfung von Glücksspielproblemen. Lizenznehmer sind daher dazu angehalten, die Kontrollen gewissenhaft durchzuführen und keine Ausnahmen zu gewähren, so erklärt es die Behörde in einer Pressemitteilung. Bei Zuwiderhandlung sind Strafzahlungen fällig, aber auch eine Prüfung der Tauglichkeit, ob die Glücksspiellizenz ruhigen Gewissens weiter Bestand haben darf. Das wird bei dem vorliegenden Fall sicher nicht geschehen.

Es ist ein Einzelfall und offenbar mit technischen Problemen bewandert. Allerdings hätte innerhalb von 14 Tagen bei mehrfachen Besuchen eine weitere Überprüfung erfolgen müssen. Dann hätte der gesperrte Spieler womöglich aufgrund seines Cruks-Eintrags nicht weiterspielen können. Schließlich dient das System dazu, den Personen mit problematischen Glücksspielverhalten davon abzuhalten, in Spielstätten einzukehren und zu spielen. Das funktioniert über ein ausgeklügeltes System mit Datenbank offline und online.

Im vorliegenden Fall wurde die Geldbuße gegen das Spielcasino verhängt, weil es einer bei Cruks registrierten Person Zutritt gewährte und somit gegen seine Vereinbarung mit dem Selbstausschlussverfahren verstieß. Der mehrfache Zugang entschärft das Argument der zuständigen Mitarbeiter, aufgrund technischer Probleme keinen Abgleich der Daten vornehmen zu können und somit festzustellen, ob die Person im Sperrsystem registriert war oder nicht.

Spielersperrsystem OASIS verzeichnet steigende Zahlen

Für alle Wettanbieter, Wettbüros, Spielbanken, Spielhallen und Online Casinos Deutschland ist ein vergleichbares Spielersperrsystem bundesweit aktiv. Seit dessen landesweiter Einführung haben viele suchtkranke Personen die Möglichkeit zur Selbstsperre genutzt. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.

Der Spieler war im Cruks registriert

Cruks ist ein offizielles Register, in dem alle Personen eingetragen sind, die sich selbst vom Spielen risikoreicher Glücksspiele ausgeschlossen haben. Alle Unternehmen, die in den Niederlanden eine Lizenz besitzen, sind verpflichtet, sorgfältig zu prüfen, dass der Name eines Spielers nicht im Cruks registriert ist. Diese Maßnahme, die Merkur Mitarbeiter mutmaßlich nicht ordnungsgemäß befolgt haben, soll eigentlich Spieler, die sich selbst als suchtgefährdet einschätzen, vor Schaden durch die Teilnahme an Glücksspielen bewahren. Aufgrund eines technischen Fehlers konnte in der betreffenden Spielstätte jedoch nicht ordnungsgemäß geprüft werden, ob die betreffende Person ausgeschlossen war oder nicht.

Nach Angaben des KSA erhielt Merkur eine Fehlermeldung, als versucht wurde, den Namen der Person im Sperrsystem zu überprüfen. Hätte der Betreiber und dessen Angestellte beschlossen, das Protokoll zu befolgen, hätte es dem Spieler den Zutritt verweigern müssen, bis der erforderliche Abgleich der Daten im System möglich war, um festzustellen, ob sein Name im Register erscheint. Das Merkur Casino Almere beschloss jedoch, ein Risiko einzugehen, und erlaubte dem Spieler stattdessen, das Gebäude zu betreten und zu spielen. Aufgrund dieser Verstöße verhängte die KSA eine Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro gegen den Glücksspielbetreiber.

KSA verhängte kürzlich Geldstrafe gegen BetEnt von Entain

Wegen illegaler Werbung wurde BetEnt kürzlich von der KSA mit einer Geldstrafe in Höhe von 438.000 Dollar belegt. Der Online Casino Anbieter aus der Entain Gruppe, zu der auch bwin, Ladbrokes und SlotClub gehören, hat laut staatlicher Glücksspielaufsicht die geltenden Werberichtlinien missachtet und mit seinen Inhalten die Zielgruppe von jungen Erwachsenen angesprochen. Auf diese Weise für gefährdete Gruppen zu werben, gilt als schwerer Verstoß gegen die Glücksspielgesetze im EU-Land.

Das Unternehmen BetEnt hat sich zwar nicht bewusst mit seiner Markenwerbung für BetCityan an junge Erwachsene gewandt, aber seine Botschaften erreichten dennoch ein solches Publikum. Zwar ist es jungen Erwachsenen in den Niederlanden nicht verboten zu spielen, doch ist es den zugelassenen Glücksspielanbietern untersagt, sie mit Werbung anzusprechen. Der Grund dafür ist, dass der Markt davon ausgeht, dass sich junge Menschen noch in der Entwicklung befinden und daher besonders anfällig für Spielsucht sind.

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