Glücksspielwerbeerlaubnis: Kann Google den legalen Online-Glücksspielmarkt stärken?

Google Werbung für deutsche Online Casinos könnte sich bald stark verändern, denn die deutsche GGL-Lizenz wird zur Glücksspielwerbeerlaubnis! (Bildquelle © Brett Jordan auf Unsplash)

Werden die Machtverhältnisse am Online-Glücksspielmarkt in Deutschland mithilfe von Google neugestaltet? Mit dem 25. September 2024 steigt der Tech-Riese mit in den Ring im Kampf gegen das illegale Glücksspiel im Internet. Die Google-Richtlinien für Glücksspiele in Deutschland erfahren noch in diesem Monat eine Aktualisierung. Damit werden nur noch zugelassene Online Casinos Deutschland und Partner, die von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) lizenziert sind, über ihre „Glücksspielwerbeerlaubnis“ Google-Ads als Werbetreibende nutzen können.

Ist Google der Gamechanger für legales Online-Glücksspiel in Deutschland?

Neue Google Richtlinien für Online-Glücksspiel-Werbung könnten alles verändern. Die Werberichtlinien für Online-Glücksspielangebote werden grundlegend aktualisiert. Bisher erlaubte Google Unternehmen aus der iGaming-Branche, die auf dem deutschen Glücksspielmarkt tätig sind, Werbeanzeigen gezielt für Spieler in Deutschland zu schalten, ohne zu prüfen, ob diese Anbieter staatliche lizenziert waren.

Nun könnte der Internet-Gigant tatsächlich seine Macht nutzen, um den Kampf gegen den Schwarzmarkt im deutschen Glücksspielbereich entscheiden zu beeinflussen. Im Laufe des Jahres ist die Glücksspielbehörde GGL verstärkt gegen illegales Glücksspiel vorgegangen. Nach einem gerichtlichen Beschluss vom Juli des OVG Sachsen-Anhalt darf die Glücksspielaufsicht härter gegen Glücksspiel-Streamer aus dem Ausland durchgreifen, die das deutsche Publikum ansprechen.

GGL-Lizenz wird zur „Glücksspielwerbeerlaubnis“

Die Google Richtlinien für Werbung im Zusammenhang mit Onlineglücksspiel in Deutschland werden noch in diesem Monat auf den neuesten Stand gebracht. Hierdurch wird eine Zertifizierung Pflicht, um Anzeigen für Glücksspielangebote schalten zu können. Diese „Glücksspielwerbeerlaubnis“ setzt voraus, dass eine Deutschland-Lizenz der Glücksspielaufsichtsbehörde vorhanden ist. Wettportale und Online Casino Seiten, die GGL lizenziert sind, sind als einzige berechtigt zu werben.

Unternehmen, die keine GGL-Lizenz besitzen, werden ab dem 25. September 2024 alle bestehenden Zertifizierungen entzogen. Google präzisiert jedoch, dass dies auch „diejenigen einschließt, die Affiliates nutzen, um Glücksspielanbieter zu bewerben, indem sie zum Beispiel auf ihrer Landingpage auf mehrere Angebote verschiedener Betreiber verlinken“. Daraus lässt sich schließen, dass Werbepartner, die für nicht lizenzierte Online Casinos in Deutschland werben, ebenfalls von dieser neuen Werbepolitik betroffen sein werden.

In der Mitteilung von Google zur Aktualisierung der Werberichtlinien im Sektor „Gambling and Games Policy“ heißt es unter anderem: „Mit Wirkung zum 25. September 2024 wird Google Glücksspiele und andere Spiele-Richtlinie für Deutschland aktualisiert. Nur von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) lizenzierte Glücksspielveranstalter und gewerbliche Spielevermittler können eine Werbezertifizierung für die in unserer Glücksspiele und andere Spiele-Richtlinie genannten Glücksspielprodukte beantragen.“

GGL & Google ernten Kritik für Kanalisierung in die Illegalität

(Bildquelle: Simon auf Pixabay & Glücksspielbehörde GGL)
Der Deutsche Verband für Telekommunikation und Medien e.V. hat den Rahmen einer Veranstaltung am 22. April 2023 bereits brisante Fakten geliefert, was Glückspielanzeigen in der Google Suchmaschine für illegale Casino-Angebote betrifft.

Deutscher Glücksspielmarkt leidet unter dem Schwarzmarkt

Das Update fällt in eine Zeit, in der deutsche Glücksspielanbieter mit einem ungezügelten Markt ohne DE-Lizenz zu kämpfen haben, nicht zu vergessen sehr differenzierte Angaben über die Ausmaße dieses illegalen Gambling-Marktes. In seinem Zwischenbericht zur Lage des Glücksspielmarktes erklärte der GGL im Juli, dass illegales Glücksspiel im Jahr 2023 nur 4 Prozent vom Gesamtmarkt in Deutschland ausmachte.

Dies ist deutlich weniger als das, was die Schätzung anderer Institute ergeben hat. Einem Report der Universität Leipzig zur Lage des Glücksspiels in Deutschland vom November 2023 ist zu entnehmen, dass 48,8 Prozent aller Aktivitäten in Deutschland auf nicht lizenziertes Glücksspiel entfallen.

Als Reaktion auf den GGL-Jahresbericht machte der Deutsche Onlinecasinoverband (DOCV) auf einen Schwarzmarkt im Wert von 400 bis 600 Millionen Euro aufmerksam, das seien mindestens 20 Prozent aller virtuellen Glücksspielaktivitäten, unabhängig von den Zahlen der Aufsichtsbehörde.

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