Glücksspielforschung: Studie zur Werbewirkung von Online Casinos Deutschland

Evaluierungsstudie: Für transparente Glücksspielforschung zur Werbewirkung setzt die GGL einen Expertenbeirat ein! (Bildquelle: charlesdeluvio auf Unsplash)

Suchtfaktoren, Prävention und Marktforschung für mehr Spielerschutz im Hinblick auf die hochgesteckten Kanalisierungsziele des Glücksspielstaatsvertrags 2021 – damit befasst sich eine neue Studie. Um auch in Zukunft marktnah und nachhaltig Regeln für die Werbung im Zusammenhang mit zugelassenen Online Casino Deutschland aufstellen zu können, hat die behördliche Glücksspielaufsicht eine Evaluierungsstudie in Auftrag gegeben. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) beauftragte hierfür die Experten für Online-Marktforschung von eye square aus Berlin. Unterstützung gibt es von weiteren Unternehmen in weiteren Fachbereichen der Glücksspielforschung was beispielsweise die empirische Studienarbeit und Werbewirkungsmessung, hierzu informierte die GGL in einer Pressemeldung am 10. Juni 2024.

Messbarkeit der Werbewirkung für Online-Glücksspiel

Ziel der von der Glücksspielbehörde Halle im Dezember 2023 in Auftrag gegebenen Studie: „Glücksspielwerbung im Fernsehen und im Internet im Spannungsfeld von Kanalisierung und Suchtprävention“, ist es, den Einfluss von Werbeaktivitäten wissenschaftlich zu evaluieren. Im Einzelnen umfasst die Studie mehrere Teilaspekte, die von den nachstehenden fachlich versierten Auftragnehmern neben der Marktforschungsfirma eye square bearbeitet werden:

Analyse der Werbewirkung & Meinungsforschung:

  • Aus Kölm die Bilendi GmbH
  • Aus Hamburg die Dynata GmbH

Die systematisch-strukturierte Literaturanalyse:

  • Von der TU Dresden Prof. Dr. Gerhard Bühringer
  • Aus Berlin das Institut für Auftragskommunikation GmbH

Die Analyse von Werbeinhalten:

  • Aus Berlin das Institut für Auftragskommunikation GmbH

Analyse der zentralen Forschungsfragen und Entwicklung von handlungsbezogen Empfehlungen:

  • Von der TU Dresden Prof. Dr. Gerhard Bühringer,
  • Aus Berlin das Institut für Auftragskommunikation GmbH
  • Aus Düsseldorf die Noerr Partnergesellschaft mbB

Glücksspielbehörde GGL vertraut Experten

Damit der wissenschaftliche Dialog in seiner ganzen Bandbreite gewährleistet ist, übernimmt ein externer Expertenbeirat die fachliche Begleitung der Studie. Für diese Aufgabe ist es dem Behördenvorstand der GGL gelungen, zwei profilierte Wissenschaftler und Glücksspielexperten aus der Praxis anzuwerben. Der Expertenkreis setzt sich aus zwei Medienexperten zusammen:

  • Prof. Dr. Markus Heinker: Er ist Medienratspräsident der Sächsischen Landesmedienanstalt und an der Hochschule Mittweida Professor für Medienwirtschaft und Medienpolitik sowie Dekan der Fakultät.
  • Prof. Christian Krebs LL.M.: Er ist an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover als Honorarprofessor tätig und fungiert an der Niedersächsischen Landesmedienanstalt als Direktor.

Der Fachbeirat steht der Forschungsleitung und der deutschen Aufsichtsbehörde als Berater zu Schlüsselfragen des Studienkonzepts seit März 2024 zur Seite und gibt der GGL methodische und inhaltliche Unterstützung. Hierbei werden insbesondere Aspekte der Ziehung von Stichproben, der Gestaltung von Fragebögen sowie Grundsatzfragen zu Möglichkeiten und Beschränkungen des Forschungsvorhabens erörtert.

Das Gremium hat die zentrale Funktion, die Untersuchung aus wissenschaftlicher Sicht begleitend zu unterstützen und gleichzeitig das Spektrum der einschlägigen Fachdiskussion zu reflektieren.

GGL & Google ernten Kritik für Kanalisierung in die Illegalität

(Bildquelle: Simon auf Pixabay & Glücksspielbehörde GGL)

Der legale Glücksspielmarkt kämpft nicht nur mit den strengen Regularien für Glücksspielanbieter. Parallel zu erlaubten Anbietern sprechen viele seriöse Online Casinos ohne Limit und ohne Lizenz der GGL im Internet deutsche Spieler an.

Wissenschaftlich fundierte Evaluierungsstudie

In der vorliegenden empirischen Studie wird die Werbewirkung und Auswirkungen des Sponsorings untersucht. Darüber hinaus bezieht sich die Evaluierungsstudie auch auf das Thema „werbende Berichterstattung“ und untersucht diese auf alle möglichen Zielgruppen unter besonderer Berücksichtigung gefährdeter Personengruppen. Dabei umfasst die Kommunikation neben konkreten Werbemaßnahmen wie Werbespots im TV und Anzeigen in sozialen Netzwerken auch die Werbewirkung als Ganzes sowie spezifische Werbeaktivitäten. Dazu zählen beispielsweise Online Casino Bonus Angebote und spezielle Prämien mit dem Ziel neue Kunden zu gewinnen und Bestandskunden aufzubauen.

Anhand des geplanten Forschungsauftrags sollen die Auswirkungen der Werbevorschriften des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV 2021) evaluiert werden. Es werden im Ergebnis Aussagen dahingehend zu erwarten sein, in welchem Ausmaß die Regelungen des § 5 GlüStV 2021 in der Praxis wirksam sind beziehungsweise nachgebessert werden können. Die Bestimmungen des § 5 GlüStV 2021 zielen darauf ab, deutsche Spieler auf legale Online Casinos mit deutscher Lizenz gezielt hinzuweisen, gleichzeitig aber keinen Reiz auf Personen auszuüben, die bis dato noch kein Interesse an Glücksspielen haben oder gar gefährdete Personen auszusprechen. Das macht es natürlich schwierig für Werbetreibende.

Eine vollständige Evaluierung der mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 geschaffenen Rahmenbedingungen ist voraussichtlich im Jahr 2026 vorgesehen.

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