EGBA: Neue Anti-Geldwäsche-Richtlinien für Online-Glücksspiele

EGBA veröffentlicht umfangreichen Bericht zu den neuen Anti-Geldwäsche-Richtlinien für Online-Glücksspiele. (Bildquelle: Mufid Majunun auf Unsplash.)

Neue Anti-Geldwäsche-Richtlinien für Online-Glücksspiel wurden von der European Gaming and Betting Association (EGBA) zusammengefasst und veröffentlicht, um europaweit Glücksspielunternehmen verstärkt in die Verantwortung zu nehmen, was die Bekämpfung der Geldwäsche bedarf. Ziel der neuen Richtlinien, die von den führenden Compliance-Experten überprüft und bearbeitet wurden, ist es, den Online-Glücksspielsektor zu mehr Unterstützung in dem Vorhaben der Bekämpfung der Geldwäsche anzutreiben. Die aktuellen Bemühungen spiegeln die neusten Gesetze und Technologien wider und bauen verstärkt auf dem Engagement der EGBA auf. Unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen rund um die Themen illegales Glücksspiel, mit Sicherheit ein guter Weg, um mehr Sicherheit in der Branche zu erzielen.

Anti-Geldwäsche-Richtlinien enthalten praktische Anleitungen

Wie durch eine Studie bekannt wurde, wächst der illegale Glücksspielmarkt in Deutschland weiterhin. Aktuell geht man davon aus, dass es allein in Deutschland rund 180.000 legale Spielautomaten gibt. Die Betreiber und Aufsteller dieser Automaten halten sich an den Spieler- und Jugendschutz und achten auf die Gesetze, die mit dem Glücksspielstaatsvertrag einhergehen. Eine beeindruckende Zahl an Automaten, die in Deutschland ab einem Alter von 18 Jahren bedient werden können. Erschreckend ist jedoch, dass man davon ausgeht, dass rund 50.000 Spielautomaten illegal in Deutschland bedient werden. Zu dieser Erkenntnis kam eine Fallstudie, die vom Verband „Die Deutsche Automatenwirtschaft“ veröffentlicht wurde.

Ebenso gravierend sind vermutlich die Versuche der Geldwäsche, die mit dem Glücksspiel und insbesondere den Online-Angeboten verbunden sind. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat die EGBA neue Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AML) für Online-Glücksspiele veröffentlicht, welche in einem mehrseitigen Bericht zusammengefasst wurden. In den EGBA-Richtlinien zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung werden branchenspezifische und praxisnahe Anleitungen gegeben, wie Online-Glücksspiel-Anbieter sich verhalten sollten, um die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen. Dafür geht der Bericht unter anderem auf folgende Punkte spezifischer ein:

• Kunden- und Geschäftsrisikobewertungen
• Kunden-Due-Diligence-Prozesse
• Meldung verdächtiger Transaktionen
• Aufbewahrung von Aufzeichnungen

EGBA-Mitglieder sind verspflichtet Fortschritte zu melden

EGBA-Mitglieder sind dazu verpflichtet, nach den neuen Richtlinien zu handeln und müssen jährlich einen Bericht abgeben, der die Fortschritte bei der Bekämpfung gegen Geldwäsche aufzeigt. Ein besonderes Risiko sehen die Experten unter anderem in den Zahlungsmethoden, die in den Online Casinos in Deutschland und anderen Teilen der Welt umfangreicher sind. So wird im Bericht beispielsweise explizit auf die besonderen Bestimmungen zur Kryptowährung eingegangen. Die EGBA sieht die Kryptowährung in der EU-regulierten Online-Glücksspielbranche als besonderes Risiko, da die Währung und deren Umgang noch in den Kinderschuhen steckt. Deswegen empfiehlt die EGBA besondere Wachsamkeit und eine solide Methode zur Risikobewertung. Zusätzlich verweist der Bericht noch einmal darauf, dass es für legale Online Casinos enorm wichtig ist, seine Kunden zu kennen, weshalb die Überprüfung der Identität des Kunden ein wichtiges und wirksames Mittel gegen den Missbrauch durch Geldwäsche sein kann. Die EGBA hofft natürlich, dass nicht nur Mitglieder bei der verstärkten Bekämpfung gegen Geldwäsche aktiv werden, sondern dass die Anti-Geldwäsche-Richtlinien auch von allen Unternehmen der Branche zur Anwendung kommen.

Dr. Ekaterina Hartmann, EGBA Direktorin für Recht und Regulierung, sagt dazu: „Da sich die Raffinesse der Finanzkriminalität weiterentwickelt, zeigt die Veröffentlichung dieser AML-Richtlinien das Engagement der EGBA, sicherzustellen, dass der europäische Online-Glücksspielsektor aktiv zur Bekämpfung der Finanzkriminalität beiträgt. Derzeit mangelt es an branchenspezifischen Leitlinien, um Europas Online-Glücksspielbetreibern bei ihren Bemühungen zur Einhaltung von Geldwäschegesetzen zu helfen.”