In Deutschland leiden rund 1,3 Millionen Menschen an einer Glücksspielsucht, im Fachjargon auch Glücksspielstörung genannt. Hinzu kommen drei Millionen Menschen mit auffälligem Spielverhalten. Betroffene mit problematischem Glücksspielverhalten zeigen erste Symptome, sind aber noch in der Lage, ihr Spielverhalten unter Kontrolle zu halten. Und der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht 2024 soll vor allem auf die immensen Risiken aufmerksam machen, die mit Glücksspielen und Wetten einhergehen sowie auch über Beratungsangebote informieren.
Aktionstag gegen Glücksspielsucht 2024
Zum Tag der Glücksspielsucht am 25. September 2024 sensibilisieren die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, die Öffentlichkeit zum Thema Gefahren des Glücksspiels. In ganz Deutschland werden Infoveranstaltungen über die ländereigenen Beratungsstellen für Suchtfragen.
Der deutsche Aktionstag gegen Glücksspielsucht 2024 ist ein bedeutender Tag, um Risiken und Gefahren des Glücksspiels zu thematisieren. Bei den regionalen Events finden Betroffene, Angehörige und Interessierte Hilfe bei Glücksspielsucht. Die Suchtberatungsstellen und kommunalen Suchtbeauftragten informieren in Baden-Württemberg zusammen mit den Suchtpräventionsbeauftragten der Stadt- und Landkreise die Öffentlichkeit umfassend über glücksspielbezogene Risiken und örtlichen Beratungsstellen.
Gesetzestreue Glücksspielanbieter werden benachteiligt
Im Vorfeld des Aktionstages gegen Glücksspielsucht erklärt der Bayerische Automaten-Verband e.V. (BAV) angesichts einer besorgniserregenden Situation: Das gewerbliche, legale Glücksspiel sei strikten Beschränkungen unterworfen und durch vielfältige Schutzmaßnahmen abgesichert. Demgegenüber expandiere das völlig illegale, nicht regulierte Glücksspiel unvermindert – zu einer immer bedrohlicheren Belastung für unsere Gesellschaft. Die Anstrengungen der legalen Branche, welche sich den täglichen Aufgaben zum Spielerschutz verantwortungsbewusst stellt, drohen durch diese Tendenz untergraben zu werden.
Der Präsident des Bayerischen Automaten-Verbands, Andy Meindl, merkt am: „Es darf nicht sein, dass diejenigen, die sich gesetzestreu verhalten, systematisch benachteiligt werden, während illegale Anbieter immer dreister agieren. Wir fordern die Politik und die zuständigen Behörden deshalb mit Nachdruck auf, endlich entschlossen gegen diese kriminellen Machenschaften vorzugehen. Die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels muss oberste Priorität haben – nicht nur im Interesse des Spielerschutzes, sondern auch zur Sicherstellung von Recht und Ordnung.“
Nur selten wird ein Geschäftsfeld von staatlicher Seite so streng überwacht wie die Automatenbranche. Die Vorgaben für die Automatenbetreiber sind anspruchsvoller denn je. „Jede Spielminute, jeder Einsatz und jede Auszahlung unterliegt gesetzlich festgelegten Limits.“ Diese beinhalten Begrenzung von Einsatz, Gewinn und Verlust sowie obligatorische Spielpausen und zeitliche Höchstgrenzen, mit denen ungehemmtes Glücksspiel verhindert werden soll.
Allerdings: Auch wenn sich die lizenzierte Online Casinos Deutschland und Automatenaufsteller an diese hohen Standards halten, boomt der Schwarzmarkt des illegalen Glücksspiels. Der Boom des illegalen Glücksspiels geht zu Lasten der Spielenden, der betroffenen Familien und letztlich der Allgemeinheit. Nicht nur, dass rechtliche Anforderungen umgangen werden, nein, dem Staat entgehen durch diese illegalen Glücksspielangebote auch Steuereinnahmen in Millionenhöhe. Im Klartext: Mit jedem Euro, den Spieler ins illegale Glücksspiel bringen, haben sie einen Euro für die Gesellschaft verloren.
(Bild © gluecksspiel-behoerde.de)
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat bereits eine umfassende Vertiefung der Zusammenarbeit mit den in den Bundesländern zuständigen Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht im Vorfeld dieses Aktionstages angekündigt.
Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht 2024 gibt Gesundheitsminister Manne Lucha eine Stellungnahme ab: „Etwa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland haben eine glücksspielbezogene Störung. Dazu kommen unzählige betroffene Angehörige und Freunde. Bei Sportwetten ist das Risiko, süchtig zu werden, besonders groß. Viele glauben, dass hier das eigene Sportwissen über die Gewinne entscheidet. Doch auch Sportwetten sind Glücksspiele, und letztlich ist der Zufall entscheidend. Auch wenn ich mich noch so gut beim Fußball oder anderen Sportarten auskenne: Den Ausgang eines Spiels kann ich nicht mit Sicherheit voraussagen.“
Hinterlasse einen Kommentar