
Gaming in Germany 2025 Konferenz: Hoher Spielerschutz und gleichzeitig attraktiv bleiben ist nicht immer leicht! (Bild von Danielle Rice auf Unsplash)
Der deutsche Markt ist für die europäische iGaming-Branche eine Herausforderung, da er einerseits zu den wertvollsten Märkten mit dem größten Wachstumspotenzial zählt, andererseits aber auch einer der schwierigsten ist, insbesondere aus regulatorischer Sicht. Herausforderungen durch den Schwarzmarkt, der harte Wettbewerb, die hohen Steuern und die strengen regulatorischen Anforderungen waren ein Schwerpunkt auf der Tagesordnung der Konferenz „Gaming in Germany 2025” am 11. November in Berlin. Bereits zum Anfang der Veranstaltung wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) für ihr Engagement im Kampf gegen den Schwarzmarkt geleistet hat, mit der Verfolgung und Identifizierung von „Tausenden“ illegaler Online Casinos und Wettportale.
Die 6. Gaming in Germany 2025 Konferenz
Ein Hebel, der laut Glücksspielbehörde GGL entscheidend dazu beitragen könnte, „die Sicherheit deutscher Spieler zurückzugewinnen”, sind die von der European Gaming and Betting Association (EGBA) eingeführten Schadensmarker. Ein weiterer bedeutungsvoller Bereich des virtuellen Glücksspielmarktes – die Kanalisierungsraten im Blick zu haben und die Lenkung deutscher Spieler in den legalen Bereich zu stärken.
Abschließend forderte Sebastian Buchholz, Leiter der Abteilung „Erlaubnisse und Aufsicht legales Glücksspiel“ der Aufsichtsbehörde GGL, einen faktenbasierten Ansatz für die laufende Bewertung der aktuellen nationalen Glücksspielregulierung, die voraussichtlich bis Ende 2026 abgeschlossen sein wird. Mit der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages könnten regulatorische Hemmnisse abgeschwächt werden und der potenziell größte Glücksspielmarkt Europas in die nächste Kanalisierungsphase überführt.
Deutscher Online-Glücksspielmarkt wie gelähmt
Den Worten von GGL-Abteilungsleiter Sebastian Buchholz folgte eine etwas nüchterne Analyse des digitalen Marktes für Online Casinos mit deutscher Lizenz durch Dr. Dirk Quermann, Präsident des Deutschen Online Casinoverbunds (DOCV). Bei der Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags 2021 sei es notwendig, das Problem der Überregulierung anzugehen – und der Markt für virtuelle Automataenspiele brauche dringend eine Veränderung.
Nach Auffassung des DOCV-Präsidenten kann es nur dann zu echten Reformen kommen, wenn man die GGL in Ruhe arbeiten lässt und die Bundesländer nicht mehr so viel Gewicht haben. Auf diese Weise würde die Glücksspielbehörde in Halle davon wegkommen, nur noch als „Gatekeeper“ zu fungieren, und mehr zu einem „Architekten“ werden.
Als ein weiteres wichtiges Thema wurde angesprochen, dass das derzeitige Regulierungssystem Einsätze auf Slots mit 5,3 % pro Spiel besteuert, anstatt wie in den meisten europäischen Ländern ein auf den Umsatz der Veranstalter basiertes Steuersystem zu haben. Dadurch würden die Bundesländer weniger Steuern einnehmen, dies ist zusätzlich kontraproduktiv, denn es wirkt sich reduzierend auf die Auszahlungsquoten der Spielautomaten Spiele aus.
Wie aus den Vorträgen und Diskussionen hervorgeht, ist die Besteuerung ein großes Übel. Andere Versuche dieser Art sind bereits gescheitert doch die deutsche Politik wollte es dennoch versuchen und hält weiterhin daran fest. Gleichwohl die Einnahmen nur noch ein Drittel von vor zwei Jahren ausmachen und im Steuersäckel gar nicht wahrgenommen werden.

(Bild von gluecksspiel-behoerde.de)
Die aktuellen Zahlen zum deutschen Glücksspielmarkt im GGL-Marktmonitor zum 3. Quartal 2025.
Sportwetten nicht anders als Automatenspiele
Für den Präsidenten des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV), Mathias Dahms, ist die derzeitige Marktlage „deprimierend“. Im Hinblick auf Sportwetten stellte Dahms einen Vergleich zwischen dem Kampf des legalen Marktes gegen Schwarzmarktanbieter und einem Fußballspiel her, bei dem das Ergebnis derzeit 1:11 für die falsche Mannschaft lautet.
Der Grund dafür sei, dass die Anzahl der illegalen Sportwettenanbieter gegenüber den legalen Wettanbietern um das 11-fache übersteige, fügte Dahms hinzu. Der Wert aller lizenzierten Wettangebote wurde im zweiten Quartal mit 3,22 Milliarden Euro angegeben, was einem Rückgang gegenüber den 3,5 Milliarden Euro im ersten Quartal entspricht. Und im aktuellen Marktmonitor der Glücksspielbehörde GGL gab es bei den Online-Wetten und stationären Angeboten kaum eine merkliche Veränderung zu verzeichnen.














Hinterlasse einen Kommentar