Studie zur Spielfreude mit Automatenspielen weist auf Effekte der Gesetzgebung hin

Bundesverband Automatenunternehmer (BA) e.V.: Aktuelle Glücksspielstudie zur Spielfreude mit Automatenspielen weist auf negative Entwicklung aufgrund der Gesetzgebung hin! (Bildquelle: nathantrampe auf Unsplash)

In einer neuen Glücksspielstudie zum Spielspaß am Automaten werden die Folgen staatlicher Regulierung aufgezeigt. Die Freude am Spielen ist ein wichtiger und treibender Faktor für das Spielen an Glücksspielautomaten. Es ist daher unerlässlich, das illegale Angebot an Geldspielgeräten dauerhaft wirkungsvoll einzuschränken. Hierbei insbesondere die Abteilung Fungames, wo immer wieder durch Softwaremanipulation aus einfachen Spielgeräten, die keine Lizenz benötigen, nicht erlaubte Echtgeld-Spiele werden, so berichtet das abendblatt.de über neue Tricks der Spielautomaten-Mafia. Hierzu sei es auch von Bedeutung, dass die Unterschiede bei der Umsetzung bestehender regulatorischer Vorschriften auf Landesebene angeglichen werden. Das sind die drei zentralen Aussagen der vorliegenden Untersuchung zur „Spielfreude an Geldspielgeräten“ des Instituts für Ludologie von Prof. Dr. Jens Junge.

Glücksspielstudie geht der Spielfreude auf den Grund

Im Mittelpunkt der neu vom Institut für Ludologie durchgeführten Studie stehen unter anderem aufsichtsrechtliche Einflüsse auf die Spielfreude und die Motivation von Spielgästen an Geldspielautomaten in Spielstätten und Gaststätten. Die wichtigsten Studienergebnisse wurden jetzt erstmals kompakt in der Fachzeitschrift für Wett- und Glücksspielrecht (ZfWG) publiziert. Der Bundesverband Automatenunternehmer (BA) informiert hierüber. Im Vorfeld der Veröffentlichung hat der Wissenschaftler Prof. Dr. Junge auf dem Fachtag Spielfreude anlässlich der 70-jährigen Jubiläumsfeier des Verbandes der Spielautomatenwirtschaft (BA) am 13. Juni 2023 dieses Jahres vorläufige Studienerkenntnisse zur Thematik veröffentlicht.

Es geht hervor, dass für die Spieler das Verlangen nach Spaß sowie Entertainment am Automaten mit einem Anteil von 91 Prozent an erster Stelle steht. Der Anreiz, durch das Spiel Geld zu gewinnen, sei mit 56,3 Prozent sehr gering. Den meisten Spielenden ist auch bewusst, dass sie auf Dauer keinen Geldgewinn für sich erzielen werden. Das eingesetzte Geld stellt stattdessen den eigentlichen „Preis/Kosten“ für den Spielspaß dar. Die andere Gruppe ist wahrscheinlich schon als für Spielsucht und einhergehende Probleme zu bewerten.

Der Schaden durch das illegale Spiel nimmt zu

Die Umfrage unter den Spielern ergibt mit 44,2 Prozent eine bedenkliche Menge an nicht zufriedenen Spielhallen-Besuchern. Daraus ergebe sich die Überlegung, das eigene Spiel weiterhin oder zusätzlich zu betreiben, wenn es an anderen Spielstätten nicht reguliert sei. Darüber hinaus gaben 14 Prozent offen zu, bereits jetzt illegal Geldspielgeräte zu nutzen. Da bei der Umfrage nur Gäste von legalen Spielstätten des gewerblichen Automatenspiels interviewt wurden, ist davon auszugehen, dass der Prozentsatz insgesamt wesentlich darüber anzusiedeln ist.

Hinzu kommt, dass allein aufgrund der Hemmschwelle, in einer solchen Befragung das eigene Fehlverhalten offen zu legen, die Quote von 14 Prozent vermutlich sogar noch weitaus größer sein dürfte. Nach Ansicht von Prof. Junge ist es von politischer Seite bis jetzt nicht gelungen, gleichwertige und transparente rechtliche Bedingungen für die verschiedenen erlaubnisfähigen Spielangebote zu schaffen und dem illegalen Geldspiel hinreichend funktionierende Kontrollinstrumente entgegenzusetzen.

Deshalb ist der Sektor illegales Geldspiel im Aufschwung begriffen, wenn nicht sogar am Ausufern, und wird angesichts der offenbar großen Anzahl vorhandener Spieler, die unzufrieden mit der aktuellen Situation und dem eingehergehenden verminderten Spielspaß sind, im legalen Glücksspiel weiter wachsen.

Studienleiter Prof. Junge erklärt abschließend: „Da die Politik bisher keine nachvollziehbar gleichwertigen Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Angebote hergestellt hat und ebenso dem illegalen Spiel keine ausreichend wirksamen Kontrollmechanismen entgegenstellt, wächst dieser Bereich und wird es aufgrund des Potentials bei der bestehenden Unzufriedenheit durch die eingeschränkte Spielfreude im regulierten Spiel weiterhin tun.“

Glückspielstudie zur Spielfreude an Spielautomaten

(Bildquelle: evoknow auf Unsplash)

Die Stichprobe dieser Glücksspielstudie umfasst nachfolgende Parameter:

  • Befragt wurden im Internet sowie in örtlichen Spielstätten (auch Gastronomie) über 2.000 Personen
  • Aus der Automaten-Aufstellschaft wurden 33 Unternehmer befragt

Politik ist gefordert: Zweifel und Mangel an Verständnis

Es herrschen Unzufriedenheit und Enttäuschung. Im Hinblick auf die in den Umfragen zum Ausdruck gebrachte Enttäuschung bis hin zur großen Frustration gegenüber den regulatorischen Einflussnahmen des Staates auf die Freude am Spiel lassen sich überdies erhebliche länderspezifische Unterschiede ausmachen. Dies überrascht wenig, da die einzelnen Bundesländer die gesetzlichen Rahmenbedingungen der vorhandenen Spielmöglichkeiten im stationären Glücksspielbereich selbst gestalten. Besonders die regulierenden Auflagen, die vor allem den Spieltrieb stark einschränken und negativ prägen, rufen somit Kritik hervor. Hierdurch kommt es zu einer neuen Form des hybriden Glücksspielverhaltens.

Hierbei vermischten sich legales und illegales Glücksspiel sowohl terrestrisch als auch in Online Casinos Deutschland, welches vermehrt in ausschließlich illegales Glücksspiel übergeht. Im Internet sind es Faktoren wie Einatzlimits und monatliche Zahlungsgrenzen sowie ein Mangel an Abwechslung. Strikte Glücksspielgesetze machen es der Glücksspielbehörde GGL schwer, neue virtuelle Automatenspiele zu erlauben, was außerhalb der deutschen Gesetzgebung schnell vonstattengeht.

Die Untersuchung und die darauf basierenden Umfragen und Beobachtungen stellen zwar eine zeitliche Erhebung aus dem Frühjahr 2023 dar, eine Entwicklung mit Tendenzen hin zum illegalen Geldspiel lässt jedoch bereits ausmachen. Dagegen steuern kann im Grunde nur die Politik, doch die meisten verweisen bei diesem Thema auf die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags, welche im Zuge des Inkrafttretens erstmals für das Jahr 2026 auf der Agenda steht. Es bleibt offen, ob eine detaillierte Analyse mit einer nach wie vor möglichst repräsentativ ausgewählten Menge an Personen für die Betrachtung des Gesamtmarktes in Bezug auf die ‚Spielfreude‘ sinnvoll ist.

Quelle: Bundesverband Automatenunternehmer (BA) e.V. Pressemeldung vom 30.10.2023 zur „Studie zur Spielfreude und Spielmotivation an Geldspielgeräten veröffentlicht“, weitere Infos unter: www.baberlin.de

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