Glücksspielstaatsvertrag weiterentwickeln – neue Studie bis 2026!

Glücksspielforschung in Deutschland: Dr. Tobias Hayer stellt neues Studiendesign zum Spielerschutz vor! (Bildquelle: www.uni-bremen.de)

Das neue Forschungsvorhaben unter der Leitung des renommierten Dr. Tobias Hayer, der sich der Glücksspielsuchtforschung an der Universität Bremen verschrieben hat, geht einen neuen Weg in Bezug auf das Studiendesign. Der Name der Forschungsstudie lautet „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021“ und ist Teil eines von der Gemeinsamen Glücksspielagentur der Länder (GGL) in Auftrag gegebenen Forschungsprojektes. Der promovierte Psychologe und Glücksspielforscher aus Bremen hat das Projekt und seine Vorgehensweise nun anlässlich einer Einladung durch das Institut für Glücksspiel und Gesellschaft (GLÜG) beim Event digitalen Forschungswerkstatt näher erläutert.

Spielerschutz im Glücksspielstaatsvertrag bis 2026 verbessern

Nach den Wünschen der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder konzentriert sich die Forschungsstudie auf die Frage, welche Folgen sich aus den weitreichenden staatlichen Vorgaben des Glücksspielvertrages vor allem für den Spielerschutz ergeben. Darunter fallen zum einen die übergreifenden technischen Voraussetzungen, zum anderen die Anforderungen an die Glücksspielformen, welche neben den seit langem erlaubnisfähigen Arten virtueller Automatenspiele und Online-Poker auch die neuen erlaubnisfähigen Glücksspiele online beinhalten.

Zusammen mit Hayer verantworten Tobias Turowski und Dr. Marc von Meduna die Studienarbeit. Es wird im Ganzen keinen Vergleich mit der langen Vorgeschichte des Online-Glücksspiels in Deutschland geben. Das Hier und Jetzt und wie es mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag in Zukunft in denen im Studienrahmen relevanten Rahmen weitergeht, damit befasst sich das Forschungsteam und ein Expertenbeirat bei der Befragung von Probanden sowie in der Auswertung.

Kooperation mit Online Casinos Deutschland?

Die voraussichtlich ab Jahresmitte 2026 vorliegenden Forschungsergebnisse dienen nach den Worten des Studienleiters Dr. Hayer dazu, eine evidenzbasierte Weiterentwicklung des Glücksspielstaatsvertrages zu ermöglichen. In einem ersten Teil der Studie werden hierfür 5000 Testpersonen aus einem Panel zu befragen sein. Ein beachtliches Volumen, betont Dr. Hayer.

Daraus verspricht sich der Glücksspielforscher aussagekräftige Erkenntnisse für die Evaluierung von Spielerschutzmaßnahmen. In einem weiteren Schritt werden diese dann mit Daten aus der Praxis angereichert. Zu diesem Zweck werden Daten bei lizenzierten Online Casinos Deutschland eingeholt. Eine Voraussetzung dafür ist allerdings die Mitwirkung der auf der GGL Whitelist eingetragenen Anbieter. Und ob es dazu kommt, ist derzeit noch offen, so Hayer.

Weiterhin werden in einem ergänzenden Modul speziell Spielerinnen und Spieler aus dem Hilfesystem in den Blick genommen. Ziel ist es, herauszufinden, ob und welche Maßnahmen bei Spielern mit Problemen im Spielverhalten wirksam sind.

Glücksspielforschung: Studie zur Werbewirkung von Online Casinos Deutschland

(Bildquelle: charlesdeluvio auf Unsplash)
Die deutsche Aufsichtsbehörde engagiert sich in der Forschungslandschaft Glücksspiel und hat zuletzt eine Studie zur Werbewirkung von Online Casinos und Wettanbietern in Auftrag gegeben.

Projekt kann nicht als repräsentativ gelten

Auch die Grenzen des Forschungsprojekts machte Dr. Hayer deutlich. Die gewonnenen Einblicke und Ergebnisse dürfen in keiner Weise als abschließende Bewertung des gesamten Staatsvertrages zum Glücksspielwesen verstanden werden. Es gehe darum, für einzelne Zielgruppen den Einfluss der gesetzlichen Regelungen darzustellen. Hierbei sei jedoch nicht von einer Repräsentativität für die Gesamtbevölkerung auszugehen. Aus diesem Grund bestehe auch keineswegs ein repräsentativer Anspruch.

Als eine weitere Einschränkung führte Dr. Hayer an, dass die Untersuchungen zeitlich nicht über Jahre zurückgehen, sondern nur den Glücksspielstaatsvertrag in seiner heutigen Wirkungsweise einbinden. Unter dem neuen Studiendesign kann es als Erststudie bezeichnet werden, deren Daten in Zukunft als Grundlage für weitere Evaluierungen genutzt werden können. Das bedeutet, dass der Stand vor und nachdem der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten ist, nicht gemessen werden kann. Vor diesem Hintergrund plädierte Dr. Hayer dafür, dass die Forschung in Zukunft bereits im Vorfeld von gesetzlichen Neuerungen bedacht werden sollte.

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