Glücksspiel-Sponsoring im englischen Fußball – Wo geht die Reise hin?

Wie sieht die Zukunft des Glücksspiel-Sponsorings im englischen Fußball aus? (Bild © KelvinStuttard auf Pixabay)

Das Ende des Trikotsponsorings, eine neue Regulierungsbehörde für den Fußball und Warnhinweise auf White Labels drohen das Glücksspiel-Sponsoring im englischen Fußball auf den Kopf zu stellen. In der Premier League sind Online Casinos und Buchmacher schon bald nicht mehr als Sponsoren vorgesehen. So lange Online-Glücksspiel im Vereinigten Königreich lizenziert ist, ist der Sektor eng mit dem Fußball verbunden, und das Markenimage des Glücksspiels ist zu einem Synonym für den Sport geworden, vor allem durch Sponsorendeals mit Premier-League-Teams. Aber das ändert sich jetzt, und die seit Jahren bestehenden Verträge stehen seit einigen Monaten im Kreuzfeuer der Kritik.

Freiwilliger Verzicht auf sichtbare Trikotwerbung beschlossen

Seit Jahren mehren sich die kritischen Stimmen, dass der Sport zu viel Werbung für Glücksspiele enthalte, was ein Risiko für Kinder sei, die sich den Fußball ansehen und sich damit identifizieren. Das gilt nicht nur für England, auch Online Casinos Deutschland und Wettanbieter ernten negative Presse bezüglich ihrer Marketingpolitik. In dem Bestreben, diese Bedenken zu zerstreuen, einigten sich die Teams der Premier League auf ein freiwilliges Verbot des Sponsorings auf der Vorderseite der Trikots im April 2023.

Dadurch werden die Vereine der Premier League und ebenso die Glücksspielbetreiber unweigerlich gezwungen sein, sich vom traditionellen Sponsoringmodell zu verabschieden und neue und innovative Möglichkeiten der Markenpräsenz während der Spiele zu nutzen. Die Maßnahme tritt mit dem Ende der kommenden Premier-League-Saison 2025/26 im Mai nächsten Jahres in Kraft.

Wie könnte es mit dem Glücksspiel-Sponsoring von Fußball weitergehen?

Nicht ohne Grund sind auf vielen Fußballtrikots Logos von bekannten Marken aus dem Glücksspiel- und Wettbereich zu finden, die Unternehmen zahlen einfach gut. Schließlich sprechend sie durch diese Werbung ihren größten Kundenkreis zur Prime Time an. Daher gehen Experten davon aus, dass die großen Klubs schon lange damit begonnen haben, höhere Preise für ihr Trikotsponsoring zu verlangen.

In der Folge wird im letzten Jahr noch mal ordentlich an der Preisschraube gedreht. Seien es Aufsteiger, die noch mal Kassen möchten oder etablierte Vereine, die sich für kommende Sponsoren hochranken. Auf der anderen Seite ist der Verzicht ausschließlich auf der Vorderseite der Trikots Ärmelsponsoring vorgesehen. Ärmelsponsoring und Werbebanden in den Stadien werden weiterhin mit den Slogans der Online Casinos und Wettanbieter zugepflastert sein.

Ebenso könnte es sein, dass Glücksspielbetreiber und Klubs ihre Partnerschaften ein wenig verschieben. Abgesehen von Trikotsponsoring treten viele Glücksspielanbieter als globale Wettpartner für namhafte Fußballteams auf. Doch dies könnte in absehbarer Zeit sehr viel regionaler werden, indem zum Beispiel Mannschaften asiatische oder afrikanische Wettpartner bekommen. Diese lassen sich selbst in TV-Übertragungen überblenden, sodass in Asien eine andere Bandenwerbung zu sehen ist als in Europa. Dies nutzen schon heute einige Vereine für sich.

Premier League Glücksspielregulierung fehlgeschlagen: Glücksspielwerbung verdreifacht!

(Bild © Fånga Studio auf Unsplash)

Seit Jahren verzeichnet der Anteil an Glücksspielwerbung enorme Zuwächse im englischen Fußball. Kritik zur Regulierung hagelt es immer wieder.

Partnerschaften mit Ligen und Turnieren

Die Wettanbieter haben auch damit begonnen, Partnerschaften mit Veranstaltern von Turnieren einzugehen, um die Reichweite ihrer Marken zu maximieren und ihre globale Präsenz zu vergrößern. Bet365 kündigte im August letzten Jahres eine wegweisende Wettpartnerschaft mit der UEFA Champions League an, welche die Königsklasse bis zur Saison 2026/27 abdeckt. Als Teil der Vereinbarung behält Bet365 die Exklusivität für das Stadion-Branding bei Champions-League-Spielen. Betano sponsorte erstmals eine Europameisterschaft in Deutschland und ist UEFA Partner der Europa-League und Conference-League. Dabei konnte das Unternehmen anhand einer YouGov-Studie erheblich an Markenbekanntheit zulegen.

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