Gauselmann

Die Gauselmann Merkur Cashino Spielhallen in England müssen vorerst zu bleiben, während Wettbüros öffnen dürfen! (Bild von praesepeplc.com)

Der Plan zu Wiedereröffnung des Einzelhandels beim Impfeuropameister England stößt auf wenig Gegenliebe innerhalb der Glücksspielindustrie. Diesbezüglich hat der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Gauselmann Gruppe, Paul Gauselmann, die britische Regierung für ihre Entscheidung kritisiert, einzelne terrestrische Glücksspieleinrichtungen bei der bevorstehenden Rückkehr zur Normalität vorerst auszuschließen. Demnach stehen Spielhallen für Erwachsene auf der Liste von Einrichtungen, die ab dem 12. April nicht wiedereröffnet werden können. Die Branche ist dahingehend nicht erfreut, da der Premierminister Boris Johnson letzten Monat noch verkündete, dass englische Wettbüros zusammen mit anderen nicht essenziellen Geschäften den Betrieb im Rahmen des landesweiten Plans zur Wiedereröffnung wieder aufnehmen dürfen.

Verluste in 2-stelliger Millionenhöhe

Wie unsere Redaktion bereits im Februar 2021 berichtet hat, kostet jede Woche im Lockdown in Großbritannien die Gauselmann Gruppe bis zu 1 Million britische Pfund. Der Plan zur Wiedereröffnung ab dem 12. April war fest einkalkuliert. Hierfür haben die Merkur Casinos und Bingo Spielhallen mit bekannten Spielautomaten wie Fishin Frenzy oder Eye of Hours, die weitgehend von der Tochtergesellschaft Blueprint betrieben werden, umfassende Hygienemaßnahmen getroffen. Größtenteils haben sich diese Vorkehrungen bereits 2020 bewährt und sind bei Weitem engmaschiger als es im stationären Einzelhandel der Fall ist. Mit der Ankündigung, aus britischen Regierungskreisen Spielotheken und anderweitige Glücksspielstandorte nun aufgrund des immer noch kursierenden mutierten Virusstammes auszuschließen, stößt entsprechend auf Kritik.

Letztlich sehnen sich die Leute nach Entertainment und die Spielbetriebe gehören vielerorts zu den größten Arbeitgebern, was zusätzlich eine Belastung darstellt. Außerdem sind die Einrichtungen aufgrund gesetzlicher Vorgaben ohnehin mit Mindestabständen zwischen den Geldspielgeräten auf eine gewisse Distanz zwischen Spielgästen ausgelegt. Widersprüchlich ist vor allem die Tatsache, dass Wettbüros davon ausgenommen sind und Mitte April öffnen dürfen. Dabei stehen in diesen Geschäften ebenfalls Spielautomaten zur Verfügung.

Merkur Gauselmann hat bereits im Geschäftsjahr 2020 eine niederschmetternde Bilanz hingelegt. Überhaupt zum ersten Mal in über 60 Jahren Firmengeschichte wies der Jahresabschluss ein Umsatzminus aus. Die Kosten Lockdown haben letztlich erhebliche Auswirkungen auf die Ressourcen eines der größten europäischen Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche.

Gauselmann Merkur Cashinos bleiben weiter zu

Wie der britische Premierminister Boris Johnson klarstellte, gehört das Glücksspiel nicht zu den als lebensnotwendig angesehenen Einzelhandelsgeschäften. Damit bleibt die Sperrung nach wie vor bestehen und die Spielbetriebe müssen geschlossen bleiben, während vielerorts die ersten Einrichtungen wieder öffnen werden. Vorgesehen ist laut der Öffnungsstrategie der Regierung, dass am 12. April öffentliche Angebote wie Bibliotheken, das örtliche Museum und auch Friseure im Zuge der Lockerungen den Betrieb wieder aufnehmen können. Gleiches gilt für die Gastrobranche, wobei hier die Corona-Restriktionen vorsehen, dass ausschließlich im Außenbereich eine Geschäftsöffnung erlaubt ist.

Letzten Monat kündigte Premierminister Boris Johnson an, dass englische Wettbüros zusammen mit anderen nicht lebensnotwendigen Einzelhandelsgeschäften den Betrieb wieder aufnehmen können, sofern eine Reihe anderer Covid-19 Restriktionen bis dahin gelockert werden. Die Normalität soll am 21. Uni mit dem Wegfall aller Beschränkungen zurückkehren. Hierbei ist natürlich die Entwicklung der Pandemie entscheidend. Es stellt sich allerdings die Frage, wie Boris Johnson die Fußball-EM 2021 komplett in England mit vollen Tribünen veranstalten will, wenn selbst Casino Betriebe, wie die von Gauselmann, voraussichtlich erst Ende Mai sukzessive wieder öffnen dürfen.

Gauselmann sieht Zukunftsinvestitionen in Gefahr

Schirmherr der Merkur Automaten mit der immer lachenden Sonne Paul Gauselmann hat sich schriftlich an den Premierminister Johnson sowie an den Schatzkanzler Rishi Sunak und den Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie, Kwasi Kwarteng gewandt, um seine Bedenken über die Pläne darzulegen. Der Gründer der Gauselmann Gruppe fordert hierbei eine Überprüfung der Entscheidung und äußerte seine Enttäuschung und sein Bedauern darüber, dass die Spielhallen für Erwachsene nicht zusammen mit anderen nicht Einzelhandelsgeschäften im nächsten Monat wiedereröffnet werden können. Vor dem Hintergrund, dass die Spielstätten in Bezug auf Größe und Kundenumsatz mit dem ab April zugänglichen Geschäften vergleichbar sind, ist der weitere Lockdown in der Glücksspielbranche nicht verständlich.

Die Gauselmann Gruppe betreibt die Cashino Kette von Spielhallen für Erwachsene in Großbritannien über den Geschäftsbereich Merkur Gaming. Hierzu gehören 174 Cashino Einrichtungen im Land. Der Ärger aufseiten des Glücksspielkonzerns ist nachvollziehbar. Schließlich sind die Merkur Spielstätten auf eine vergleichsweise geringe Anzahl von Kunden ausgelegt, die bisweilen nicht lange verweilen. Der kurze Nervenkitzel mit Chancen und Risiken beim Echtgeldspiel zeichnet den Reiz der Automatenspiele aus.

Hierzu erklärte der Chef persönlich: „Aus diesem Grund können wir die Entscheidung nicht nachvollziehen, die es erlaubt, Wettbüros zu eröffnen, obwohl sie die gleichen Spielautomaten betreiben. Das ist ein großer Wettbewerbsnachteil für uns und wir befürchten dadurch einen langfristigen Verlust von treuen Kunden. Ich bin sehr besorgt über das Ausmaß, den diese neuerliche Entscheidung für unser Geschäft bedeutet und ob wir weiterhin so investieren können, wie wir es geplant hatten”, sagte Gauselmann. Wir verstehen, dass die Regierung sehr schwierige Entscheidungen treffen muss, aber wir können nicht erkennen, warum im Sinne des Infektionsschutzes völlig unbedenklichen Unternehmen die Eröffnung verwehrt werden soll.“

Fakt ist, für das familiengeführte Traditionsunternehmen ist es die schwerste Zeit seit Bestehen und jede weitere Verzögerung der Wiedereröffnung hat Auswirkungen auf das Geschäft. Geplante Investitionen auf dem britischen Markt könnten nachhaltig gefährdet sein, schließlich agiert die Gauselmann Gruppe europaweit und muss hinsichtlich der Marktentwicklungen Prioritäten neu definieren.

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