Der Gaming und Gambling Kongress 2023

Die zunehmende Verquickung von Online-Gaming und klassischen Glücksspiel stand im Fokus beim Gaming und Gambling Kongress 2023! (Bildquelle: Joakim Honkasalo auf Unsplash)

Die Brücke zwischen den beiden dynamischen Welten des Gamings und des Gamblings zu schlagen, das war das zentrale Ziel des Gaming und Gambling Kongresses 2023, der mit großem Interesse von Branchenexperten und Medien verfolgt wurde. Die Veranstaltung bot ein breit gefächertes Programm, das eine Vielzahl von Schlüsselthemen abdeckte, die für beide Sektoren von entscheidender Bedeutung sind. Unter dem neuen Regulierungsregime des Glücksspielvertrags wurden komplexe Fragen der Werbung diskutiert, ebenso wie zukunftsweisende Geschäftsmodelle im Online-Gambling. Dabei wurden auch die immer fließenderen Grenzen zwischen Gaming und Gambling thematisiert. Dieser Kongress zeigte einmal mehr die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Dialogs und einer Zusammenarbeit zwischen den beiden Branchen, um gemeinsam die Herausforderungen und Chancen der digitalen Zukunft zu meistern. In den folgenden Abschnitten werden wir näher auf die diskutierten Themen eingehen.

Für Veranstalter des Gaming und Gambling Kongress 2023 ist Werbung „heißestes Thema“

Der Gaming und Gambling Kongress 2023 bot eine einzigartige Gelegenheit für Experten, Entscheidungsträger und Branchenvertreter, ihr Wissen auszutauschen und zukunftsweisende Lösungen für die Zusammenarbeit zwischen Gaming und Gambling zu diskutieren. Die Veranstaltung versprach spannende Einblicke und Innovationen für die Glücksspielbranche und die Gaming-Community. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Gaming und Gambling Kongresses ist die Glücksspielwerbung derzeit das Thema, das für die meisten Diskussionen sorgt. Seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages 2021, der strenge Richtlinien für die Werbung von lizenzierten Online-Glücksspielanbietern vorsieht, gab es kein anderes Thema, das mehr Debatten ausgelöst hat.

Die Hauptzielsetzung des Vertrages besteht darin, Minderjährige und gefährdete Zielgruppen vor den potenziellen Risiken des Glücksspiels zu schützen. Allerdings stößt der Vertrag auf erheblichen Widerstand innerhalb der Glücksspielbranche. Kritiker argumentieren, dass die strengen Auflagen es für lizenzierte Anbieter schwierig machen, ihre Dienstleistungen zu bewerben und so Kunden von illegalen Angeboten fernzuhalten. Illegale Anbieter sind natürlich nicht an die Bestimmungen des Glücksspielstaatsvertrages gebunden und können daher ihre Angebote ohne Einschränkungen bewerben. In Bezug auf diese Kritik äußerte sich Andreas Schuhmacher, zuständig für die Glücksspielaufsicht im Innenministerium von Rheinland-Pfalz und langjähriges Mitglied im Glücksspielkollegium der Länder.

Er betonte, dass der Gesetzgeber mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag keine “Expansion des Angebots” angestrebt hatte, sondern stattdessen vormals verbotene Online-Spielformen legalisieren wollte, um bestehende Vollzugsdefizite zu beheben. Er unterstrich ferner, dass der Vertrag nicht „mehr Werbung“ für Glücksspiele ermöglichen würde. Schuhmacher charakterisierte die Kritik der Glücksspielbranche als ein „falsches Signal“, das den eigentlichen Schutzgedanken des Vertrages untergräbt. Trotz des Widerstands scheint die strikte Werberegelung eine feste Größe zu bleiben und setzt weiterhin die Agenda für Diskussionen auf dem Kongress. Aber auch Rufen nach einem totalen Verbot schob er den Riegel vor: „Werbung muss es in diesem Bereich geben, das ist keine Frage.“

Zuletzt gab es heftige Debatten über den Erfolg der gesetzlichen Regulierungen im Glücksspielbereich. Die Kanalisierungsquote in legale Angebote war zuletzt weiter rückläufig. Experten aus der Branche sehen darin ein Zeichen für die „Überregulation“ des Staates.

Kritik an „Lootboxen“ und E-Sport

Eines der umstrittensten Elemente, die die Welten von Gaming und Glücksspiel verschmelzen lassen, sind die sogenannten „Lootboxen“ in Videospielen. Diese virtuellen Kisten, die oft mit echtem Geld gekauft oder durch Spielen erworben werden können, enthalten eine Reihe von Elementen wie spezielle Kostüme, Waffen oder andere Ausrüstungsgegenstände. Das Problem? Der Spieler weiß nie, was in der Box ist, bevor er sie öffnet. Er hofft lediglich, dass die Box hochwertige Gegenstände enthält. Damit wird praktisch mit Echtgeld auf eine bessere Chance im Spiel oder gesteigerte Erlebnisse mit Echtgeld „gewettet“. Viele Experten befürchten, dass dieses Prinzip besonders bei Kindern und Jugendlichen das Tor zum Glücksspiel öffnet, weshalb der Düsseldorfer Gaming & Gambling Kongress 2023 sich konkret mit dieser Schnittstelle befasst und hierzu in einer anschließenden Panelsitzung diskutiert wurde.

Diese Besorgnis wurde auf dem Gaming und Gambling Kongress in Düsseldorf von Axel Weber, Unternehmenssprecher von WestLotto, deutlich zum Ausdruck gebracht. Er forderte eine strengere Regulierung oder sogar ein Verbot von Lootboxen und kritisierte die Spieleentwickler und Publisher für ihre Rolle bei der Förderung dieses Trends. Weber bemängelte, dass nach den derzeitigen Glücksspielgesetzen nur die Glücksspielanbieter zur Verantwortung gezogen werden können, nicht aber die Spieleentwickler und Veranstalter, die er als die eigentlichen Problemverursacher sieht.

Weber äußerte auch Bedenken hinsichtlich des rapiden Wachstums des E-Sports, wo er eine Vermischung von kommerziellen Interessen mit den Prinzipien des „Responsible Gamings“ sieht. Er warnte vor den potenziellen Gefahren für Kinder und Jugendliche, die zu problematischem Spielverhalten führen könnten, und betonte die Notwendigkeit, dass kommerzielle Interessen in diesem Bereich in den Hintergrund treten müssen. Schließlich ist das Thema Spielsucht und problematisches Spielen im Zeitalter des Internets ein sich stetig veränderndes Martyrium innerhalb der Onlinespielszene.

Bekämpfung illegales Glücksspiel: GGL stuft Daily Fantasy Sport als illegal ein

Aufgrund der entgeltpflichtigen Verfahrensweisen bei den trendigen Spielangeboten mit „Daily Fantasy Sport“ wurde diese Spielform als regulierungspflichtiges Glücksspiel eingestuft. Da der Glücksspielstaatsvertrag dieses Spielprinzip jedoch nicht behandelt, ist „Daily Fantasy Sport“ nicht erlaubnisfähig. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.

Die Frage der Regulierung von Lootboxen und die Rolle des E-Sports in der Glücksspielbranche bleibt ein zentrales Diskussionsthema. Während die Kritiker die Notwendigkeit stärkerer Schutzmaßnahmen betonen, stehen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden vor der Herausforderung, das richtige Gleichgewicht zu finden, um sowohl die Industrie als auch die Verbraucher zu schützen.

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