„Polizei, bleiben sie ruhig!“ Mit diesen Worten stürmten die Einsatzkräfte der Beweis- und Festnahme-Einheit bundesweit die Gebäude des Sportwetten-Anbieters Tipster. Pünktlich um 11 Uhr des 20. April 2023 betraten die Beamten die Geschäftsräume des Anbieters für Sportwetten in Köln. Zeitgleich untersuchten rund 1000 Beamten von Hundertschaft und Landeskriminalamt aus NRW über 100 Objekte, die bundesweit verteilt lagen. Der schwere Vorwurf: Verdacht des illegalen Glücksspiels und Bildung krimineller Vereinigungen.
Sportwetten- Angebote sind vom deutschen Glücksspielmarkt nicht mehr wegzudenken und gehören so wie die Angebote der Online Casinos mit zum allgemeinen Glücksspielbild. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Stimmen laut, die darüber berichteten, dass sich der Schwarzmarkt weiter ausdehnt und das nicht nur im Angebot von virtuellen Spielautomaten. Ist die Mega-Razzia gegen den Sportwetten-Anbieter Tipster jetzt der Beweis dafür, dass der Schwarzmarkt wirklich weiter anwächst?
Razzia gegen Sportwetten-Anbieter Tipster
Am 20. April 2023 wurde es in der Firmenzentrale in Köln vermutlich laut, als die Beamten der Einsatzkommandos das Firmengebäude stürmten. Der Verdacht des illegalen Glücksspiels und Bildung krimineller Vereinigungen liegt schwer auf den Schultern des Unternehmens und seiner Geschäftsführer. Der geplante Großeinsatz gegen den Sportwetten-Anbieter lief in zahlreichen Städten ab, darunter auch in Berlin, Bremen und Sachsen. Selbst auf Malta und in Kroatien wurden die Geschäftsräume und teilweise privaten Wohnungen durchsucht. Ziel der Mega Razzia war die Suche nach Beweismitteln.
Die Federführung bei der Durchsuchung in Köln hatte des Landeskriminalamt, welches bereits verdeckt zweieinhalb Jahre gegen den Sportwetten-Anbieter ermittelt. Die Liste der kriminellen Aktionen scheint länger zu sein, wenn man den Pressemitteilungen zur Razzia glauben darf. Neben der Bildung krimineller Vereinigungen, steht auch der Verdacht des illegalen Glücksspiels im Raum, ebenso wie Schwarzarbeit.
Sechs Verdächtige festgenommen
Die Polizeieinsätze wurden in Köln, Bremen, Berlin, Bayern und Sachsen durchgeführt. Laut den Aussagen der Polizei war die Mega-Razzia durchaus erfolgreich. Immerhin wurden sechs Verdächtige in diesem Rahmen festgenommen. Gegen die Verdächtigen aus der Geschäftsführung waren bereits Haftbefehle vorhanden, weshalb diese bei der Mega-Razzia der Polizei ins Netz gingen.
Was wurde bei der Untersuchung gefunden? Der Verdacht gegen den Sportwetten-Anbieter Tipster sind enorm. Die Mega-Razzia in Köln und in vielen anderen Städten in Deutschland brachte Wertsachen und Bargeld ans Licht. Neben den sechs verhafteten Verdächtigen wurde Bargeld in zweistelliger Millionenhöhe sichergestellt. Außerdem nahmen die Beamten Computer, Datenträger und anderen Beweismittel mit.
Hauptkommissar Markus Niesczery, Sprecher des LKA: „Die sechs männlichen Hauptbeschuldigten im Alter von 34 bis 60 Jahren konnten unter anderem in Köln und Brühl festgenommen werden.“
Unter der Tipster Limited sind mehrere Plattformen lizenzieren lassen. Darunter pilot.tipster.de, norobet.de, kuka.norobet.de. Am bekanntesten ist jedoch Tipster.de. ( Bildquelle: tipster.de)
Tipster besitzt eine GGL Lizenz
Der Sportwetten-Anbieter Tipster ist mit einer deutschen Glücksspiellizenz für Sportwetten auf dem Markt gestartet. Die Lizenz läuft unter der Tipster Limited, die ihren Sitz in Malta hat. Die Plattform Tipster.de bietet Sportfans Livewetten und Sportwetten bekannter und beliebter Disziplinen an. Fußball, Tennis, Eishockey und zahlreiche andere Sportarten locken Kunden aus ganz Deutschland an. Die bisherigen Vorwürfe gegen den Sportwetten-Anbieter lasten schwer, wodurch es womöglich auch zu einem Kundenrückgang kommen kann. Wie genau es für Tipster weiter geht ist noch unbekannt. Aussagen von Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es in diesem Zusammenhang noch nicht.
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