Premier League Glücksspielregulierung fehlgeschlagen: Glücksspielwerbung verdreifacht!

Werbung für Glücksspiel und Sportwetten für Kinder? Vereine der Premier League brechen die Regeln! (Bild © Fånga Studio auf Unsplash)

Eine neue Studie der University of Bristol Business School hat ergeben, dass die Verbreitung von Glücksspielwerbung in der Premier League zunimmt. Die britische Glücksspielindustrie steht aufgrund der aktuellen Berichterstattung massiv unter Beschuss. Wie die Forscher herausfanden, hat sich die Menge der Glücksspielwerbung während der Saisoneröffnung der englischen Premier League im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Die Versuche der britischen Glücksspielindustrie und der Top-Vereine zur Selbstregulierung von Werbung halten die Wissenschaftler für völlig unzureichend.

Mehr als 29 000 Anzeigen für Glücksspiel und Sportwetten

Im Radio, in den sozialen Medien und im Fernsehen läuft praktisch ohne Pause Glücksspielwerbung mit Bezug zur Premier League. Zudem Ergebnis kam die University of Bristol Business School im Rahmen einer von Gamble Aware finanzierten Untersuchung. Allein am ersten Wochenende der Fußballliga stieg die Zahl der Glücksspielwerbung im Vergleich zum Vorjahr um das Dreifache. Die Forscher glauben daher nicht, dass die Selbstregulierung der Vereine funktioniert. Diese haben sich darauf verständigt, sukzessive auf Glücksspielwerbung zu verzichten.

Die Studie, die von der gemeinnützigen Organisation Gamble Aware finanziert wurde, ermittelte mehr als 29.000 Werbeanzeigen zum Thema Glücksspiel im Radio, in den sozialen Medien und im Fernsehen, einschließlich Bandenwerbung und Trikotlogos. Die Forscher erklärten daraufhin, dass die Versuche der Branche, sich in Zusammenarbeit mit der Liga selbst zu regulieren, „völlig unzureichend und symbolisch“ seien. Man könnte schon fast von „Greenwashing“ reden.

Premier League Klubs verzichteten freiwillig ab 2026 auf Trikotwerbung mit Casinos und Sportwetten

Anstatt Regeln zur Einschränkung des Glücksspielsponsorings durchzusetzen, hat die britische Regierung der Premier League erlaubt, ihren eigenen Verhaltenskodex für glücksspielbezogene Verpflichtungen im Fußball umzusetzen, der zu Beginn dieser Saison eingeführt wurde.

Die Vereine der Premier League haben sich außerdem dazu verpflichtet, bis zur Saison 2026/2027 freiwillig aus dem Sponsoring im Zusammenhang mit Online Casinos und Wettanbietern auf dem Trikot auszusteigen. Trotz des bevorstehenden Verbots haben 11 Mannschaften in dieser Saison solche Verträge mit Sponsoren. Zu diesen Teams gehören unter anderem Crystal Palace, Wolverhampton Wanderers und Aston Villa.

Als Reaktion auf die Studie erklärte der Betting and Gaming Council, dass die Untersuchung „sowohl die Werbung als auch die Art und Weise, in der sie streng reguliert wird, grundlegend missversteht“. Der Verband der Glücksspielindustrie hob auch die Arbeit hervor, die für die Altersfreigabe von Werbung geleistet wurde, sowie das Engagement für sicherere Glücksspielbotschaften.

Auf zahlreichen Internetseiten der Vereine war es möglich, über den auf Kinder ausgerichteten Bereich direkt zum Sponsor durchzuklicken, der Casinospiele und Wetten auf virtuelle, computergenerierte Sportarten anbietet.

Neue GGL-Studie bewertet Evaluierung des GlüStV 2021 in Bezug auf Werbung

(Bild © www.gluecksspiel-behoerde.de & www.eye-square.com)
Für den Glücksspielmarkt in Deutschland hat die Glücksspielbehörde GGL eine umfassende Studie bei eye square in Auftrag geben, um zur potenziellen Evaluierung der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021 im Jahr 2026 auf fundierte Daten verweisen zu können.

Die Hälfte der Vereine verstößt gegen die Vorschriften für Glücksspielwerbung für Kinder

Bei der Überprüfung der Glücksspielbestimmungen wurde festgestellt, dass Vereine auf Websites, die sich an Minderjährige richten oder auf denen Minderjährige zu sehen sind, für Glücksspiele werben. Weitere 10 von 20 Premier-League-Vereinen hielten sich offenbar auch nicht an ihren eigenen Kodex. Bei mindestens zwei Vereinen trugen Mitglieder der U18-Mannschaft Trikots mit Wettlogos, obwohl sie minderjährig waren, das berichtet die BBC in einem Artikel.

Laut einer Analyse des Guardian und The Pitch Inspection, einer Online- Zeitschrift für Fußballanalysen, tauchen Wettlogos jedoch auf an Kinder gerichteten Shop-Seiten von Vereinen, auf Fußballangeboten für unter 18-Jährige und sogar auf Seiten auf, die sich mit „Junior“-Fanforen und Maskottchen beschäftigen.

Der FC Liverpool, Everton, Chelsea, Aston Villa, Wolves, Leicester City, Brentford und Ipswich entfernten Links oder Bilder, nachdem sie vom Guardian kontaktiert wurden. Betway erklärte, es habe „keinerlei Interesse“ an der Vermarktung an unter 18-Jährige und habe Chelsea über das Problem informiert.

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