Teilsieg vor Gericht für den Influencer Ron Bielecki aus Berlin im Glücksspiel-Strafverfahren!
In dem Verfahren vor dem Amtsgericht Berlin ging vor allem darum, dass Online-Casino-Spiele in Deutschland nur mit Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder zulässig sind. Andersfall ist Glücksspiel im Internet verboten. Der von YouTube bekannte 26-jährige Influencer Ron Bielecki aus Berlin musste sich im Prozess für seine Darbietungen aus den Jahren 2021 und 2022 verantworten. Der Vorwurf: Über sechs Monate hinweg hat er in diesem Zeitraum an diesen Spielen im Casino online teilgenommen, das Ganze aufgezeichnet und Werbung für Glücksspielanbieter geschaltet.
Nicht 480 000 Euro – Glücksspiel-Strafverfahren gegen 5000 Euro eingestellt
Aus dem Strafbefehl vom 17. November 2022 über 120 Tagessätze à 4000 Euro – insgesamt 480 000 Euro – macht das Amtsgericht Tiergarten eine Geldauflage über einmalig 5000 Euro. Glück gehabt! Aber die Anschuldigungen wurden letztlich nicht bewiesen. Hierzu erklärt der Richter: „Bei der jetzigen Beweislage ist nach der langen Zeit weder ein Freispruch noch eine Verurteilung möglich.“
Schon zur ersten Verhandlung betonte der Rechtsanwalt des Influencers im Glücksspiel-Strafverfahren gegenüber der Staatsanwaltschaft: „Er muss hier nichts beweisen. Sie müssen ihm beweisen, dass er es war.“ Dem als „Party-Exzentriker“ bekannten Youtuber und Entertainer konnte nicht angewiesen werden, dass die beworbenen Spiele in Online Casinos für deutsche Spieler auch durch ihn auf einem Youtube-Kanal verbreitet worden.
Spende an gemeinnützige Vereine
Der Angeklagte Ron Bielecki verdient sein Geld in erster Linie als Influencer in Sachen Sport und Lifestyle, ist aber auch ein YouTuber sowie Livestreamer, der sich gern auf Kanäle wie Twitch zeigt. Als Partylöwe ist er unter anderem bekannt geworden durch „Bier-Tornados“, wo man eine Flasche wirbeln lässt und diese, ohne abzusetzen austrinkt.
Er ist aber auch Geschäftsmann, wie die Bild-Zeitung schreibt und vermarktet beispielsweise sein eigenes Parfüm „Spirit of Mykonos“. Auf Instagram folgen ihm über eine halbe Million Menschen und auf TikTok und Youtube hat er jeweils mehr als hunderttausend Follower. Die Erotikmesse Venus erklärte ihn zum ersten männlichen Botschafter.
Angeblich hat der Influencer beim nicht lizenzierten Glücksspiel im Internet mitgemacht, die Tat gefilmt und beworben. Die Vorwürfe lauteten damals auf 51 Einzeltaten im Zeitraum vom 15. Oktober 2021 bis zum 2. Mai 2022. Nach Abschluss der Ermittlungen wurde ein Strafbefehl erlassen, die Strafe am 17. November 2022 auf 120 Tagessätze zu je 4000 Euro festgesetzt. De Beweise reichten jedoch nicht für eine Verurteilung.
Damit die Strafsache 285b Cs 182/22 ein Ende finden und der Glücksspiel-Prozess abgeschlossen werden kann, machte der zuständige Richter ein Angebot mit Geldauflage. Dieses wurde mutmaßlich von der Verteidigerseite akzeptiert. Damit fließen vom Konto des Influencer aus Berlin zum einen 2000 Euro an die Fußballerinnen von „Frau am Ball“ sowie 3000 Euro an eine Arche für hungrige Kinder.
(Bild © pandelache auf Unsplash)
Die deutsche Glücksspielbehörde GGL gewann bereits in einem Glücksspiel-Prozess gegen einen Kick.com Live-Streamer von Online-Casino-Inhalten und erwirkte eine Untersagungsverfügung gegen den im Ausland ansässigen Deutschen.
Online Casino Streaming immer wieder vor Gericht
Die Glücksspielwerbung unterliegt im regulierten deutschen Online Casino Kosmos strengen Regeln. Damit tun sich bereits Online Casinos mit deutscher Lizenz schwer. Wer allerdings Online-Casino-Spiele als Streamer verbreitet und das von Glücksspielportalen, die keine Erlaubnis in Deutschland haben, macht sich strafbar.
Generell ist es ein Graubereich, da Kinder und Jugendliche mit dem Glücksspiel in Berührung kommen können und es als etwas ganz Normales ansehen. Unabhängig davon, ob es sich um Demo Slots handelt, wo mit Spielgeld anstelle von Online Casino Echtgeld gespielt wird. Derzeit steht auch die Gaming-Industrie aufgrund von Lootboxen in der Kritik. Diese In-Game-Käufe sind mindestens als glücksspielähnlich einzustufen.
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