
Erste europäische Studie dieser Art: Fraunhofer-Studie bemisst regionale Unterschiede im Spielverhalten! (Bild © Quyn Phạm auf Pexels)
Welche Spielpräferenzen lassen sich regional festmachen? Spielen mehr Menschen in städtischen Gebieten bestimmte Lotterien? Kommen mehr Lottospieler aus dem ländlichen Raum? In Sachsen wurde über fünf Jahre hinweg Daten von Spielern erhoben und in anonymisierter Form durch eine Studie im Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW sowie der Lottogesellschaft für eine Vergleichsstudie aufbereitet. Durchschnittlich erhebt Sachsen wöchentlich über 600 000 bis 1 Million Datensätze. Diese Informationen geben in der Fraunhofer-Studie Auskunft darüber, wie sich die Spieler verhalten.
Erste europäische Studie für regional unterschiedliches Spielverhalten
Die Sächsische Lotto-GmbH (SLG) hat in innovativer Weise mit dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) die Daten der letzten fünf Jahre in einem gemeinschaftlichen Studienprojekt ausgewertet. Ausgangspunkt dafür ist neben der Auswertung der Umsätze auch die Betrachtung zusätzlicher relevanter Daten mit einer detaillierten Analyse der regionalen Verteilung auf Ebene der Orte und Stadtteile.
Damit ist es die erste in Europa durchgeführte Studie, die umfangreiche Lotteriedaten auf regionaler Ebene analysiert, und dies nicht nur für den stationären Bereich, sondern auch für den Bereich Online-Glücksspiel. Das Fraunhofer IMW und Sachsenlotto kündigten ihre Kooperation schon zum Jahreswechsel 2023 an. Hierbei sollte einerseits der Nachweis erbracht werden, dass Lottodaten überhaupt auswertbar sind und andererseits Ansatzpunkte aufgezeigt werden, wie daraus durch die Fraunhofer-Studie Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Der Leiter des Kooperationsprojekts Dr. Oliver Janke von Frauenhofer erklärt: „Besonders wichtig war uns dabei die strikte Einhaltung der datenschutzrechtlichen Regelungen und der Schutz jeglicher Kundendaten,“ ergänzt Studienleiter Dr. Oliver Janke.
Wettbewerbsvorteil durch neueste wissenschaftliche Analyse der Frauenhofer-Studie
Im Rahmen der neuen Forschungskooperation konnten zum ersten Mal große Datenmengen mit modernsten statistischen Verfahren ausgewertet werden. Dadurch entstehen neue Analysemöglichkeiten, welche weit über die Grenzen bisheriger Inhouse-Analysen hinausgehen und strategische Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei natürlich strenge Datenschutzbestimmungen und die Vertraulichkeit der Daten aller Kunden.
Das Spielverhalten unterscheidet sich regional: Für den Absatz der Produkte von Sachsenlotto nehmen insbesondere die Gemeinden im ländlichen Raum eine wichtige und übergeordnete Stellung ein, geht aus der Pressemitteilung hervor. Im Gegensatz dazu fällt die Intensität des Spielverhaltens in Ballungsräumen, wie zum Beispiel in Leipzig, deutlich schwächer aus. Hieraus ergeben sich regionalspezifische Vermarktungspotenziale, darunter speziell auf urbane Zielgruppen zugeschnittene Projekte.
Sächsische Lotto-GmbH Geschäftsführer Frank Schwarz merkt an: „Mit dieser Kooperation konnten wir unser umfangreiches Datenvolumen erstmals mit den neuesten wissenschaftlichen Methoden analysieren lassen. Die Ergebnisse übertreffen die Möglichkeiten unserer internen Analysen und geben uns einen klaren strategischen Vorteil.“ Weiterhin erklärt er: „Die Ergebnisse der Studie liefern uns klare Handlungsempfehlungen, um unser Angebot weiterzuentwickeln und die regionale Verankerung zu stärken.“

(Bild © Jakub Żerdzicki auf Unsplash)
Das Institut für Glücksspiel und Gesellschaft (GLÜG) veröffentlichte ebenfalls eine Studie zum Glücksspiel und beschäftigt sich mit der Frage, was den Reiz ausmacht zu spielen.
Eine Erkenntnis ist beeindruckend, vermehrt lassen sich auch kleinere Lotto-Hotspots finden, deren räumliche Ausprägung spezifisch ist. Gerade für vertriebliche Maßnahmen ist dies von besonderer Bedeutung – wo Deutschland mehr Lotto spielt als je zuvor. Glücksspiel hängt auch von der Stimmung ab: Einzelne Produkte stehen in der Gunst der Spieler, wenn eine positive Stimmung vorherrscht. Diese Feststellung ermöglicht auch einen Einblick in die aktuelle Konsumentenstimmung.
Leiter des Kooperationsprojekts bei der SLG, Dr. Oliver Janke, betont: „Die detaillierten Analysen zu häufig gekauften Produktkombinationen und saisonalen Spielmustern sind ein echter Gewinn für uns. Sie helfen dabei, unser Angebot weiter zu optimieren und innovative Produkte zu entwickeln, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden abgestimmt sind. Beispielsweise sehen wir nun, dass viele Kunden gerade eine Kombination aus dem Traum für den großen Gewinn wie bei Eurojackpot mit dem schnellen, kleinen Glück eines Rubbelloses kombinieren und hierbei stark durch Losfamilien angesprochen werden.“
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