Nach unsagbar vielen Nachrichten und teilweise auch Falschmeldungen rund um den Verlust der Sportwett-Lizenz des TÜV Rheinland zertifizierten Wettanbieters Bet3000 ist dieser offiziell wieder erlaubt. Einzelne branchennahe Nachrichtenportale berichteten über den Verlust der Glücksspiellizenz in Deutschland: Hierzu sei gesagt, dass der Anbieter von Bet3000 einzig und allein seit 02.11.2020 für Sportwetten online und offline staatlich zugelassen war. Es gab weder Echtgeld Casino Spiele online noch stationär irgendwelche Automaten. Mit Onextwo ist IBA Entertainment noch für Pferdewetten separat zugelassen. Und jetzt: Das aktuelle Update der Gemeinsamen Glücksspielebehörde der Länder (GGL) und deren amtlicher Whitelist führt seit 6. August 2024 wieder den Betreiber IBA Entertainment Limited als Wettveranstalter auf. Allerdings ohne der Sportwettmarke Bet3000 zu nennen.
Waldkraiburger Sportwettanbieter öffnet seine Wettgeschäfte wieder
Der Einspruch gegen den Lizenzentzug sei unmittelbar nach dem Erhalt eines Schreibens der deutschen Glücksspielaufsichtsbehörde erfolgt. Das Wettunternehmen hat juristische Schritte eingeleitet, um den Geschäftsbetrieb schnellstmöglich wieder aufnehmen zu können. In einer Stellungnahme des Wettveranstalters gegenüber den in Deutschland zu Hunderten vertretenden Franchisepartnern hieß es unter anderem, dass man „die in diesem Schreiben genannten Gründe für nicht tragfähig und angreifbar – und keinesfalls für relevant für den stationären Vertrieb“ erachte.
Mit dem Eintrag auf der staatlichen Liste erlaubter Veranstalter von Sportwetten, virtuellen Automaten, Casinospielen, Pferdewetten, Lotterien und mehr dürfen die Wettshops bundesweit wieder ihre Dienstleistungen anbieten. Auf der Webseite von Buchmacher Bet3000 wird allerdings immer noch darauf hingewiesen, bald wieder zurück zu sein.
Herr Simon Springer, Direktor der IBA Entertainment Ltd., äußerte sich zur aktuellen Lage in einer Pressemitteilung des Unternehmens: „Aus meiner Sicht gibt es keine ausreichende Grundlage für die Entscheidung der GGL, uns die Lizenz zu entziehen. Der einzige Vorwurf der GGL bezieht sich auf eine technische Regelung im Online-Vertrieb, die keine derart drastische Maßnahme rechtfertigt. Nach Gesprächen mit mehreren spezialisierten Anwaltskanzleien sind wir davon überzeugt, alsbald eine positive Wendung erreichen zu können. Ich danke allen Beteiligten für ihr Verständnis und ihre Geduld während dieser schwierigen Zeit.”
Deutschland-Lizenz wegen Nichteinhaltung technischer Anforderungen weg
Als rechtsfehlerhaft und somit anfechtbar hatte Betreiber IBA sofort auf den Entzug der Deutschland-Lizenz reagiert. Zunächst ist ein mehrstufiges Verfahren vorgesehen. Der Glücksspielstaatsvertrag erklärt hierzu: „Verletzt ein Erlaubnisinhaber eine nach Absatz 1, Absatz 2 Satz 5 und Absatz 3 bestehende Mitteilungspflicht oder die nach § 4c Absatz 2 festgelegten Inhalts- und Nebenbestimmungen der Erlaubnis, kann die zuständige Behörde ihn unter Setzung einer angemessenen Frist zur Einhaltung der Pflichten auffordern“.
Nach bisherigen Erkenntnissen erfolgte die Sperrung überraschend. Ein Widerruf der Wettlizenz hinsichtlich nicht eingehaltener technischer Voraussetzungen für legale Sportwetten online in Deutschland bedarf aus glücksspielrechtlichen Gesichtspunkten einer Möglichkeit mit Fristsetzung den technischen Mangel zu beheben. Mutmaßlich sah die Glücksspielbehörde GGL jedoch einen gravierenden Mangel beim Spielerschutz und somit sofortigen Vollzug.
Im Schreiben an die Wettpartner in Deutschland hieß es: „Überraschend wurde uns heute vor der Aufsichtsbehörde GGL ein Schreiben mit dem Widerruf der Erlaubnis de für Sportwetten aufgrund der Nichteinhaltung technischer Anforderungen im online Vertrieb übermittelt. Gleichzeitig wurde der Eintrag für die IBA Entertainment Ltd. für Sportwetten von der Whitelist gelöscht. Wir halten die in diesem Schreiben genannten Gründe für nicht tragfähig und angreifbar – und keinesfalls für relevant für den stationären Vertrieb und haben bereits gerichtliche Schritte beauftragt…Wir hoffen, den Betrieb sehr zeitnah wieder aufzunehmen und bitten Sie, die dadurch entstandenen Umstände zu entschuldigen.”
Bei den Löwen von 1860 München aus dem Sponsorenfeld verschwunden
So oder so war es zu erwarten: Auf allen Spielertrikots und Werbebanden der Sechzger wurde anlässlich des verpatzten Ligastarts zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken das Markenzeichen von Exklusivpartner Bet3000 unkenntlich gemacht. Das ist kein positives Zeichen: Auf den Wettanbieter ist für die Löwen scheinbar kein Verlass mehr. Auch aus der Sponsoring-Partnerliste des TSV 1860 München auf der Internetseite wurde dessen das Banner entfernt.
Nach dem Ausstieg der BayWa mit rund 350 000 Euro pro Saison, des Sponsors bwin mit rund 120 000 Euro und sogar des Hoteliers Horst Dilly bedeutet dies den nächsten harten Einschnitt im Sponsorensektor des Traditionsvereins. Dabei hat Bet3000 pro Saison schätzungsweise 200 000 bis 250 000 Euro zur Verfügung gestellt. Zahlungskräftigen Ersatz gibt es bisher nicht.
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