Seit dem 1. Juli 2021 ist in Deutschland der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Für Spielstättenbetreiber, die auch online ein Angebot haben, war das ein Segen, doch aktuell bemerkt man die Schwachstellen, die mit der Lizenzvergabe für Online-Glücksspiel verbunden sind. Die Europäische Verbraucherzentrum Deutschland hat sich ebenfalls mit der Regulierung der aktuellen Rechtslage für das Glücksspiel in Deutschland. Laut den Aussagen des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland ist vor allem Nachholbedarf bei den Lizenzierungen vorhanden. Das zuständige Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt vergibt für Online Casinos die deutsche Lizenz, was jedoch im Schneckentempo vorangeht. Obwohl eine Lizenzierung bereits seit Juli 2021 möglich wäre, wurden erst im Mai 2022 die ersten Lizenzen für deutschen Online Casinos vergeben. Laut der aktuellen Whitelist sind gerade einmal 14 Online Casinos für virtuelle Automatenspiele zugelassen.
Europäische Verbraucherzentrum Deutschland kritisiert Rechtslage für das Online Glücksspiel
In einer aktuellen Pressemitteilung hat die Europäische Verbraucherzentrum Deutschland die Rechtslage in Deutschland zum Thema Online Glücksspiel massiv bemängelt. Bei einer genaueren Untersuchung durch den Verein hat dieser feststellen können, dass allein 2021 ein Drittel aller deutschen Bürger und Bürgerinnen in irgendeiner Form am Glücksspiel teilgenommen haben. Ein Sechstel davon soll nach Angaben des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland am Online Glücksspiel teilgenommen haben. Das wären rund 10 Millionen Menschen, die das legale Online Glücksspiel mit Slots und Poker nutzen würden. Ein Großteil der Anbieter für das Online Glücksspiel sitzen jedoch mit Ihrem Unternehmen im Ausland und besitzen keine deutsche Lizenzierung. Diese ist jedoch notwendig, um in Deutschland legal Spielautomaten virtuell anzubieten.
Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland teilt dazu mit: Verbraucher haben oft eine falsche Vorstellung und mehr Lizenzen würde viele interessierte Spieler automatisch in legale Bahnen lenken, die mitunter unwissentlich am nicht erlaubten Online-Spiel teilnehmen.
Fehlinformationen sorgen für Unverständnis bei den Verbrauchern
Das Internet ist voll von Informationen darüber, dass Online Glücksspiel ab dem 1. Juli 2021 legal sei. Wir konnten selbst sehr oft lesen, dass man User damit anlockte, dass Echtgeldspiele ab dem Sommer 2021 legal seien. Doch genau hier liegt die Fehlinformation: Denn ohne eine deutsche Genehmigung sind diese Angebote eben nicht legal. Online Casinobetreiber die einen legalen Weg gehen möchten, hängen jedoch in der Warteschleife, was die Lizenzierungen angeht. Welche Online Casinos wirklich bereits eine deutsche Erlaubnis besitzen, kann man auf der Webseite der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder nachlesen. Online Casinos, die bereits eine Zulassung haben, dürfen jedoch nur mit Einschränkungen den Markt betreten. Diese Einschränkungen sehen unter anderem vor, dass die Angebote lediglich für Online-Slots und virtuelles Poker gelten. Für Letzteres hat bis heute noch keiner der Anbieter eine Erlaubnis.
Regeln für Glücksspiel in der Entwicklung
Schaut man sich die vergangenen Monate genauer an, dann kann man einige Schwachstellen der neuen Glücksspielregulierung finden. Diese hat auch das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland erkannt. Besonders stark wurde vor allem ein Vorgehen kritisiert. Dieses sieht vor, dass Online Casinos, die eine Lizenzierung in Deutschland wollen, sich an die Regeln halten müssen, die jedoch noch in der Entwicklung stecken. Obwohl diese Regelungen und das Vorgehen stark kritisiert wurden, haben sich die Anbieter darangehalten. Änderungen wird es vermutlich nicht so schnell geben, denn aktuell ist das Lizenzsystem noch bis 2023 an das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt gebunden. Sollte es danach ein neues Kollegium geben, kann man vermutlich auch mit einer schnelleren Lizenzvergabe rechnen.
Die Hoffnung, dass sich mit dem Wechsel des Kollegium im Jahr 2023 alles ändern wird ist bei Betreibern und Kunden groß. (Bildquelle: Kalhh auf Pixabay)
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